„Die Ausgabe der
elektronischen Gesundheitskarte an die Versicherten macht vor Jahresende
gar keinen Sinn. Die Voraussetzungen für den Betrieb fehlen ja noch, selbst
in der Startregion Nordrhein.“ Mit diesen Worten kommentierte heute der
Stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung
(KZBV), Dr. Günther E. Buchholz, wiederholte Meldungen, nach denen die
Ausgabe der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) angeblich bereits im
Sommer dieses Jahres beginne.
Laut Buchholz sind die Heilberufe noch
gar nicht auf die Verarbeitung der eGK eingestellt: „Zuerst müssen die
Praxen in Nordrhein, später auch die in den benachbarten Regionen mit den
nötigen Kartenlesegeräten ausgestattet werden. Im ärztlichen Bereich hat
die Umstellung begonnen, läuft aber schleppend. In den Zahnarztpraxen beginnt
die Umstellungsphase wahrscheinlich in Kürze, dauert dann aber mindestens
bis Oktober.“ Zudem, so der Telematik-Vorstand der KZBV, gebe es derzeit
noch gar keine zugelassenen mobilen Lesegeräte, die zur Verarbeitung der
eGK bei Hausbesuchen oder Besuchen in Heimen und Pflegeeinrichtungen notwendig
seien. Auch die gematik selbst gehe in internen Dokumenten mittlerweile
von November als frühestmöglichem Zeitpunkt für die Kartenausgabe aus.
Angesichts dieser Faktenlage hält Buchholz
die Einschätzung für unrealistisch, die eGK könne bereits im Sommer ausgegeben
werden: „Wenn man die Ernte schon einfahren will, bevor man das Korn gesät
hat, dann kann das nicht funktionieren. Wir brauchen für den weiteren Projektverlauf
ein zielgerichtetes Verfahren, das auch die Bedürfnisse der Ärzte und Zahnärzte
berücksichtigt. Die Projektplanung muss angepasst werden. Dazu gehört eine
realistische Zeitplanung. Ein entsprechender Auftrag an die gematik ist
erteilt.“
Reiner
Herr Dr. Rainer Kern
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