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17.05.2010 - dvb-Presseservice

Ernst & Young: Versicherer wollen Immobilienquote kräftig erhöhen

Die Quote soll bis Ende 2011 von sechs auf neun Prozent der Assets steigen.

FRANKFURT – Versicherungsunternehmen in Deutschland werden bis Ende 2011 ihre Immobilienquote von derzeit circa sechs auf rund neun Prozent erhöhen. Zu dieser Einschätzung kommt der Immobilienberater Ernst & Young Real Estate nach einer ersten Auswertung seiner aktuellen Befragung.

Ebenfalls bestätigt wurde der Trend zu indirekten Immobilien. „Das Verhältnis von direkten zu indirekten Immobilien betrug bei der Assekuranz im vergangenen Jahr vier zu zwei Prozent. Ich gehe davon aus, dass sich dieses Verhältnis mittelfristig, das heißt in den nächsten fünf Jahren, umkehren wird“, sagte Dietmar Fischer, Partner bei Ernst & Young Real Estate. Die endgültigen Ergebnisse der Untersuchung sollen Anfang Juni vorliegen.

Damit ein Investor in den Fonds eines Immobilienmanagers investiert, muss dieser inzwischen Voraussetzungen erfüllen, die bis dato eher keine Rolle gespielt haben. Wie Fischer in den Gesprächen mit der Assekuranz feststellte, muss der Track Record stimmen, damit ein Investor einen Anbieter mandatiert. Diese Beobachtung hat auch Nicholas Brinkmann, Geschäftsführer bei Hansainvest, gemacht: „Die Erfahrung und der Track Record sind wichtiger denn je. Wer nicht nachweisen kann, dass er auch in schwierigen Phasen am Markt bestehen kann, über das richtige Netzwerk verfügt und glaubhaft machen kann, auch in zehn Jahren noch am Markt zu agieren, findet wenig Gehör“, sagte Brinkmann.

Auch die Anforderungen an die Fondskonstruktion haben sich verändert. Wie Brinkmann aus eigener Erfahrung als Investor und Fondsmanager berichtet, kaufen institutionelle Anleger nur die Immobilienfonds, die sie verstehen und beeinflussen können. Auch die Honorarmodelle früherer Fonds werden Brinkmann zufolge hinterfragt: „Investoren sind nicht mehr bereit, hohe Fees zu bezahlen, wenn sich der Fonds nicht entsprechend gut entwickelt.“

Bei der Entscheidung für oder gegen einen Anbieter spielt für die Anleger ferner die Investorenstruktur eine Rolle. „Investoren wollen wissen, wer ihre Mitinvestoren sind. Sie wollen, dass der Fonds homogen ist und alle Investoren die gleichen Ziele verfolgen“, sagte Thomas Gütle, Geschäftsführer von Cordea Savills. Das war nicht immer der Fall. „Während der Finanzkrise saßen durchaus Investoren in einem Boot, die verschiedene Ziele hatten“, ergänzte Gütle.

Eine weitere neue Entwicklung bezüglich der Anforderungen an Immobilienfonds, die Ernst & Young Real Estate beobachtet hat, betrifft den Fondsinitiator. Während Investoren bereits seit längerem von Anbietern von Hedgefonds und Private-Equity-Fonds erwarten, dass diese selbst in ihren Fonds investiert sind, war dies bei Immobilien bislang nicht der Fall. Doch das hat sich geändert. „Co-Investments werden gern gesehen“, so Fischer. Auch Brinkmann hat diesen Trend beobachtet. Seiner Erfahrung nach fordern Investoren von den Initiatoren einen Anteil zwischen zehn und 20 Prozent.

portfolio institutionell newsflash 12.05.2010/kbe/jan

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