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25.01.2008 - dvb-Presseservice

Ersatzkassen sind für den Wettbewerb gerüstet Gesundheitsfonds birgt erhebliche Risiken Start des Gesundheitsfonds verschieben

Siegburg/Berlin, Januar 2008. Mit Start des Gesundheitsfonds im Jahre 2009 erwarten die Ersatzkassen einen Wettbewerb, der die Kassenlandschaft massiv verändern wird. Dies erklärte Christian Zahn, Vorsitzender des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen e. V. (VdAK) auf einer Pressekonferenz in Berlin. "Die Ersatzkassen sind für diesen Wettbewerb gerüstet", betonte Zahn. Auch in Zukunft wollen die Ersatzkassen ihre Interessen bündeln und möglichst gemeinsam durch ihren Verband vertreten lassen. "In diesem Wettbewerb brauchen wir eine starke gemeinsame Interessensvertretung in der Öffentlichkeit, gegenüber der Politik und im Spitzenverband Bund." Die Ersatzkassen hätten bereits im Dezember 2007 die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass der Verband auch nach dem 1.7.2008 – d. h. nachdem der Spitzenverband Bund seine Arbeit aufnimmt – weiter für die Ersatzkassen auf Bundes- und Landesebene aktiv ist. Neben der Interessensvertretung werde der Verband verstärkt Dienstleistungsaufgaben für die Ersatzkassen wahrnehmen. Ab dem Jahr 2009 werde der VdAK/AEV zudem seinen Dienstsitz nach Berlin verlegen. "Hiermit unterstreichen wir die zukünftige Rolle des Verbandes als starke Dienstleistungsorganisation der Ersatzkassen", so Zahn.

Auch beim AEV – Arbeiter-Ersatzkassen-Verband e. V. stehen die Weichen auf "Veränderung". Die GEK und die HZK haben Fusionsgespräche angekündigt, erklärte der Verbandsvorsitzende des AEV, Ludwig Huber. "Beide Kassen wollen ihre Kräfte bündeln und sich auf den Gesundheitsfonds 2009 vorbereiten."

Der neue Vorstandsvorsitzende der Ersatzkassenverbände VdAK/AEV, Thomas Ballast, forderte eine Verschiebung des Gesundheitsfonds. "Die Politik tut sich im Wahljahr 2009 keinen Gefallen damit, den Gesundheitsfonds zu starten", so Ballast. Es gebe noch viel zu viele Risiken und ungelöste Probleme, zum Beispiel die Pensionsverpflichtungen der AOKn. Forderungen der AOK, diese Verpflichtungen in Höhe von 8,1 Mrd. Euro aus dem Fonds zu bestreiten, wies Ballast vehement zurück. "Die Ersatzkassen haben seit Jahren für ihre Mitarbeiter vorgesorgt und Rückstellungen gebildet, ihnen können die Lasten anderer Kassenarten nicht aufgebürdet werden!"

Die Politik werde sich sehr schwer damit tun, den künftigen Einheitsbeitragssatz festzulegen, prophezeite Ballast. "Die Höhe des Beitragssatzes ist eine politische Entscheidung mit erheblichen Auswirkungen auf den Wettbewerb der Kassen". Insbesondere ein zu niedriger Beitragssatz zwinge Kassen mit vielen kranken Menschen und Geringverdienenden dazu, eine Zusatzprämie von ihren Versicherten zu verlangen. "Das Kassenhopping und Kassensterben, das dann einsetzt, kann ich mir schon lebhaft vorstellen", so Ballast. Die Politik gehe selbst davon aus, dass der Einheitsbeitragssatz von heute 14,8 auf über 15 Prozent steigen wird. Damit zeige sich, dass sich an den Finanzierungsproblemen der GKV durch die Gesundheitsreform nichts geändert habe. Der Gesundheitsfonds verschärfe diese Probleme nur, so Ballast abschließend.



Frau Michaela Gottfried
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