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12.12.2011 - dvb-Presseservice

Europäische Studie zum Anlageverhalten: Verunsicherte Sparer verschenken Rendite

Die Beschlüsse des EU-Gipfels werden die seit Monaten anhaltende Diskussion über Lösungen der Schuldenkrise nicht beenden und die Märkte nicht nachhaltig beruhigen. Auf diese fortwährende Unsicherheit reagieren die europäischen Sparer mit unterschiedlichen Anlagestrategien. Insgesamt besteht jedoch ein weit verbreitetes Sicherheitsbedürfnis - zu Lasten der Renditechancen. Dies geht aus der zweiten repräsentativen Studie zur Qualität der Finanzberatung hervor, die TNS Sofres im Auftrag von Fidelity Worldwide Investment unter mehr als 12.000 Privatanlegern in 14 europäischen Ländern durchgeführt hat.

Inmitten der größten Bewährungsprobe für die europäische Währungsunion offenbaren Europas Sparer vor allem eins: den Wunsch nach Sicherheit bei der Geldanlage. So war das gering verzinste Sparkonto bei Europas Anlegern in den zwölf Monaten bis August 2011 mit 40 Prozent das beliebteste Anlageprodukt. Insbesondere die wirtschaftlich leidgeprüften Briten (58 Prozent) setzten auf diese vermeintlich sichere Form des Sparens. Auch in den Niederlanden (58 Prozent), Polen (51 Prozent), Belgien (49 Prozent), Frankreich (43 Prozent) und Österreich (41 Prozent) wurde das Sparkonto bei Neuanlagen am meisten nachgefragt.

In Deutschland vertrauten 35 Prozent der Sparer auf die Spareinlage bei der Hausbank. Damit ist diese Anlageform zwar weniger verbreitet als im europäischen Durchschnitt, überzeugt aber dennoch mehr Sparer als direkte Aktieninvestments (31 Prozent), Fondsanlagen (29 Prozent) oder die private Vorsorge (14 Prozent).

"Das starke Verlangen der europäischen Anleger nach Sicherheit ist absolut verständlich. Unter Renditegesichtspunkten ist der hohe Anteil festverzinslicher Spareinlagen allerdings wenig zielführend. Jeder Prozentpunkt Rendite, den Sparer heute verschenken, reduziert ihr Ausgabenbudget und im Alter ihre Rente", kommentiert Kerstin Behnke, Vertriebsleiterin und Mitglied der Geschäftsführung von Fidelity Worldwide Investment in Deutschland. Dabei müssen sich das Bedürfnis nach Sicherheit und Renditeerwartungen trotz der schweren Turbulenzen an Europas Kapitalmärkten nicht ausschließen. "Wir haben eine Staatsschulden-, keine Unternehmenskrise. Viele Unternehmen sind hervorragend aufgestellt und werden weiter wachsen. Um ihr Vermögen zu mehren, müssen Anleger sich also deutlich stärker am Wachstum der Unternehmen beteiligen als bislang - entweder über Unternehmensanleihen oder über Aktien und Aktienfonds, wobei Dividenden gerade in volatilen Märkten einen Puffer darstellen können. Anleger sollten beim Aktienkauf nicht nur auf Kursgewinne, sondern auf die Gesamtrendite abstellen."

Staatsanleihen in Italien beliebt in Deutschland geschmäht

Langfristig müssen Anleger ihre bisherigen Vorstellungen von Sicherheit überdenken. "Wir erleben derzeit einen grundlegenden Wandel von Risiko: Während das Staatsschuldendesaster in Europa jahrzehntelang als sicher geltende Anlagen immer stärker in Frage stellt, kristallisieren sich ganz neue Stabilitätsanker heraus. Dazu zählen Unternehmens- und Hochzinsanleihen gesunder Unternehmen ebenso wie Anleihen von Schwellenländerstaaten", so Behnke.

Dieses Wissen scheint bei den Anlegern noch nicht angekommen zu sein, denn nur 6 Prozent der Deutschen und 7 Prozent der Europäer investieren in Unternehmensanleihen. Zumindest bei den Deutschen liegt diese Assetklasse in der Gunst fast gleich auf mit Staatsanleihen - obwohl die Anleihen vieler Unternehmen heute deutlich höhere Renditen und mehr Sicherheit versprechen als die Anleihen einiger Staaten. Trotzdem konnten sich 5 Prozent der deutschen Anleger in den zwölf Monaten bis August 2011 für Staatsanleihen erwärmen. Damit sind die Deutschen dennoch deutlich skeptischer als ihre europäischen Nachbarn. Vor allem in Italien ist der Hang zum Kauf von Staatsanleihen besonders stark ausgeprägt - obwohl Staatsanleihen mit wachsenden Sorgen um die Finanzkraft Italiens, Spaniens oder gar Frankreichs längst nicht mehr als grundsätzlich sicherer Hafen gelten: 21 Prozent der italienischen Sparer geben an, bis August 2011 in Staatspapiere investiert zu haben. Neben den Italienern haben auch die polnischen (14 Prozent), dänischen (12 Prozent) und spanischen (9 Prozent) Sparer mehr auf diese Anlageklasse gesetzt als der Durchschnitt der Befragten (8 Prozent) in Europa.

Skandinavier deutlich risikofreudiger

Dass es auch anders geht, machen die Skandinavier deutlich: Offensichtlich unbeeindruckt von der europäischen Staatsschuldenkrise, zeigen sich die nördlichen Nachbarn auffallend risikofreudig. So geben die Hälfte aller Dänen an, zuletzt direkt in Aktien investiert zu haben. Auch bei Kapitalanlagen in Investmentfonds sind die Nordeuropäer Spitzenreiter: 54 Prozent der Norweger haben inmitten der Kapitalmarktturbulenzen in Fonds investiert - gefolgt von ihren finnischen (53 Prozent) und schwedischen (47 Prozent) Nachbarn. Dazu passt, dass in keiner anderen Region Europas weniger Anleger Schutz vor Kapitalverlust für ein wesentliches Anlagekriterium halten als in Norwegen (21 Prozent), Schweden (17 Prozent) und Finnland (15 Prozent). Übrigens: In beiden Kategorien Aktien und Fonds bilden die häufig als kapitalmarktaffin beschriebenen Briten mit 17 bzw. 6 Prozent das Schlusslicht.

Ob ein Finanzprodukt von einem bekannten und etablierten Anbieter stammt, halten durchschnittlich 28 Prozent der Europäer für einen wesentlichen Aspekt der Geldanlage. Besonders für die Österreicher (38 Prozent), aber auch die Franzosen, Italiener und Polen (alle 33 Prozent) spielt die Reputation des Anbieters eine entscheidende Rolle bei der Auswahl von Finanzprodukten. Die Deutschen sehen das etwas lockerer. Nur für 23 Prozent der deutschen Sparer ist dieser Punkt wichtig.

"Insgesamt machen die Ergebnisse unserer Studie vor allem eines deutlich: Ein großer Teil der europäischen Sparer wünscht sich vor allem Sicherheit bei der Geldanlage. Auch wenn es vielfältige Anlagestrategien gibt, um dieses Ziel zu erreichen, vernachlässigen die meisten die Rendite und damit das entscheidende Kriterium, um Vermögen langfristig zu mehren. Umso wichtiger ist es, Anleger bei der Zusammenstellung des Portfolios zu unterstützen - und zwar fortlaufend. Hier kommt Produktanbietern und Beratern eine wichtige Rolle zu - vor allem mit Blick auf die steigende Rentenlücke und das mit Sicherheit noch für einige Zeit anhaltend niedrige Zinsniveau", so Behnke.

Im Auftrag von Fidelity Worldwide Investment hat TNS Sofres für die repräsentative Studie 12.000 volljährige Sparer und Anleger befragt. Die Umfrage fand im Juli 2011 in folgenden 14 Ländern statt: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Schweden, Schweiz, Spanien.




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