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26.05.2009 - dvb-Presseservice

Europa-Aktien: Templeton rät zu selektivem Einstieg

Interview mit Heather Arnold, CFA – Executive Vice President und Portfolio Managerin des Templeton Euroland Fund* und des Templeton European Fund*.

Heather, Sie managen den Templeton Euroland Fund und den Templeton European Fund. Wie bewer­ten Sie die Chancen für europäische Fonds in diesem Jahr?

Heather Arnold: Wir sehen im Moment ganz klar die Chance, günstig bei qualitativ hochwertigen Titeln einzu­steigen, um damit langfristig gut aufgestellt zu sein. Wir haben die jüngsten Kursrückgänge und niedrigen Bewertungen genutzt, um die Qualität unseres Portfolios zu stärken. Gerade in Europa sind die Titel momen­tan im Vergleich sehr günstig bewertet. Einer unserer Branchenschwerpunkte ist aus diesem Grunde der Sektor Telekommunikation. Aber auch Healthcare ist sehr attraktiv und momentan übergewichtet. Medien- und Software-Unternehmen sind ebenfalls interessant, auch wenn diese in Europa nicht so stark aufgestellt sind wie etwa in den USA. Untergewichtet sind wir dagegen z.B. in Banken. In Deutschland haben wir einen Schwerpunkt auf der Technologie-Branche aber haben z.B. auch Versicherungen im Portfolio.

Wie unterscheiden sich die beiden Fonds?

Heather Arnold: Der Templeton Euroland Fonds investiert nur in Euro-Länder, der Templeton European Fonds investiert auch etwa in GB, Schweiz und Schweden, hat also ein breiteres Fonds-Universum. Die Fonds sind ähnlich gemanagt und haben zum Teil auch ähnliche Titel im Portfolio. Wir schauen bei beiden, wo die am attraktivsten bewerteten Unternehmen mit einer langfristigen Perspektive zu haben sind. Zu der Frage, warum man welchen Fonds kaufen sollte, lautet mein grundsätzlicher Rat: Stellen Sie sich so breit wie möglich auf.

Ist die „Buy and hold“-Strategie noch gültig? Viele schauen auf die Jahresergebnisse und tun sich schwer, ihre Investments länger als 3 bis 5 Jahre zu halten, wenn die Entwicklung bergab geht. Ist aktives Cash-Management eine Möglichkeit, um die nächste Krise zu meistern?

Heather Arnold: Meiner Meinung nach macht es nach wie vor Sinn, langfristig investiert zu sein und wir sind immer noch Long-Term-Investors. In erster Linie geht es uns nicht um den Zeithorizont beim Kauf einer Anla­ge, sondern um die Bewertung eines Titels. Und diese sind momentan in Europa sehr attraktiv und viel güns­tiger als etwa in den USA und Asien. Wenn wir einen Titel kaufen, glauben wir daran, dass der Wert sich ver­doppeln kann. Daher macht es auch Sinn, dass wir mit beiden Fonds voll investiert sind.

Müssen Market-Timing-Theorien nicht dennoch vom Portfolio Manager mit eingebunden werden, um flexibel auf den Markt reagieren zu können? Warum sollte man z.B. nicht in der Krise den Cash-Anteil steigern?

Heather Arnold: Wenn der Markt runter geht, ist es zu spät, um den Cash-Anteil zu steigern. Und: Nur wenn wir voll investiert sind, können wir auch voll von der Erholung der Märkte profitieren. In erster Linie zählt die Bewertung, die unabhängig von makroökonomischen Bedingungen für sich stehen muss. Die Bilanzen und Cash Flows müssen stimmen. Wir suchen „Survivors“, die auch in schwierigen Marktlagen überstehen. Sir John Templeton zum Beispiel hat verschiedene Strategien getestet – auch Market Timing. Das Ergebnis: Wir kennen niemanden, der mit Market Timing langfristig und nachhaltig wirklich eine Outperformance erreicht hat.

Wieso waren die letzten drei bis fünf Jahre für einen Value-Ansatz so schwierig?

Heather Arnold: Wir haben in der vergangenen Bullen-Phase insbesondere Rohstoffe und Minen zu früh ver­kauft weil wir das in diesem Sektor erreichte Preisniveaus als nicht nachhaltig stabil und gesund beurteilt haben. Aus diesem Grunde konnten wir an den extremen Preisaufschlägen im letzten Teilabschnitt der Roh­stoff-Rallye nicht partiziperen.

Wie schätzen Sie die Auswirkungen einer möglichen Inflation ein?

Heather Arnold: Es ist noch nicht raus, ob die Tendenz in Richtung Deflation oder Inflation geht. Wichtig ist auch hier, dass wir uns auf Unternehmen konzentrieren, von denen wir überzeugt sind, dass sie starke Bilan­zen und Cash Flows haben und unabhängig von Markttendenzen überleben werden. Wir testen außerdem verschiedene Marktszenarien, bevor wir einen Titel kaufen. Kunden würde ich raten, ihr Portfolio zu diversifi­zieren. Auch hier ist wieder eine langfristige Perspektive und Durchhaltevermögen hilfreich: Wenn eine Aktie 50 Prozent ihres Wertes verloren hat, sollte man investiert bleiben, um den Verlust wieder aufzuholen. Wenn man aussteigt, gibt es keine Chance, den Verlust wieder aufzuholen. Ich bin überzeugt, dass attraktive Ge­winne für geduldige Investoren wieder möglich sein werden.

Was sagen Sie Kunden, die zu ETFs wechseln wollen? Was spricht aus Ihrer Sicht für aktives Mana­gement?

Heather Arnold: Auch hier geht es um den Zeithorizont. Sie müssen der Strategie, die beim aktiven Manage­ment angewendet wird, Zeit geben, sich zu entfalten. Bei ETFs haben Sie zudem keine Chance auf eine Out­performance. In der Tat waren die letzten zehn Jahre für viele aktive Manager schwierig. Wir glauben aber, dass die nächsten Jahre für aktives Management gute Jahre sein werden.

* Ein Teilfonds der Franklin Templeton Investment Funds (FTIF), eine in Luxemburg registrierte SICAV.



Frau Gabriela Mellen
PR Specialist
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E-Mail: gmellen@franklintempleton.de

Franklin Templeton Investment Services GmbH
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www.franklintempleton.de

Heather Arnold ist Executive Vice President, Portfolio Manager und Research Analyst bei der Templeton Global Equity Group. Sie kam 2008 zur Templeton Global Equity Group zurück, nachdem Sie bereits von 1997 bis 2001 der Gruppe als Senior Vice President, Portfolio Manager und Research Analyst angehört hatte. Seit 1984 war sie auch für andere Vermögensverwalter tätig. Heather Arnold arbeitete ab Mai 2006 als Managing Director und Leiterin Europäische Aktien für Goldman Sachs Asset Management, aber auch als Portfoliomanagerin für globale, internationale und europäische Aktien. Vorher war sie bei Putnam Investment Management als Senior Vice President und Direktorin für Europäische Aktien tätig. Sie war zudem Gründungsmitglied und Portfoliomanagerin bei Alternum Capital in Toronto, Kanada. Heather Arnold erwarb einen Bachelor of Arts an der Queens University und einen MBA an der York University in Toronto. Sie ist Chartered Financial Analyst (CFA) Charterholder.

Unternehmensportrait

Franklin Templeton Investments ist eine der größten und erfolgreichsten Investmentgesellschaften der Welt. Templeton wurde 1940 von Sir John Templeton gegründet. Er war einer der ersten Fondsmanager, der die enormen Möglichkeiten der weltweiten Investmentanlage erkannte. Die Gründung von Franklin erfolgte 1947 durch Rupert H. Johnson. Franklin ist für seine herausragende Expertise auf dem US-amerikanischen Markt bekannt. Im Oktober 1992 schlossen sich die beiden Gesellschaften zur Franklin Templeton Gruppe zusammen, in die 1996 Franklin Mutual Advisers als weiteres Unternehmen integriert wurde. Weltweit verwaltet Franklin Templeton Investments ein Fondsvermögen von mehr als 391 Mrd. US-Dollar für institutionelle und private Anleger.

(Stand: 31.03.2009)