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27.04.2010 - dvb-Presseservice

Förderkredite der Rentenbank im 1. Quartal 2010 erneut kräftig gestiegen

- Nach zwei Ausnahmejahren normalisiert sich die Ertragslage -

- 1. Quartal 2010: Zusagen für zinsgünstige Programmkredite erneut deutlich über dem Vorjahr, Förderangebote zur Liquiditätssicherung erweitert, Emis­sionsgeschäft mit hohem Anteil internationaler Investoren, operatives Ergeb­nis unter Vorjahr, aber über Vorkrisenniveau

- Geschäftsjahr 2009: Förderleistung übertrifft Rekordjahr 2008, Konzernge­samtergebnis nach IFRS trotz negativer Bewertungsergebnisse kräftig gestie­gen, Eigenkapitalkennziffern erneut verbessert: Kernkapitalquote 15,3 % (HGB), Gesamtkennziffer 23,8 % (HGB)

Sowohl für den bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres 2010 als auch für den Jahresabschluss 2009 zog der Vorstand der Rentenbank, Frankfurt am Main, anlässlich der Bilanzpressekonferenz der Förder­bank für die Agrarwirtschaft eine positive Förderbilanz. „Trotz einer verhaltenen Investitionsneigung in der Landwirtschaft sind unsere Pro­grammkredite im 1. Quartal 2010 weiter lebhaft nachgefragt worden. Das Zusagevolumen wuchs um 36 % auf 1,2 Mrd. C“, so Vorstandsmit­glied Dr. Horst Reinhardt. Zufrieden zeigte sich Reinhardt auch mit dem Emissionsgeschäft im 1. Quartal: „Insbesondere bei internationalen In­vestoren waren unsere Emissionen wieder stark gefragt. Mit 4,5 Mrd. C haben wir schon fast die Hälfte unseres Mittelbedarfs für 2010 zu güns­tigen Refinanzierungsbedingungen eingedeckt“. Vorstandsmitglied Hans Bernhardt erläuterte, dass sich die seit Mitte 2009 zu beobachten­de Normalisierung der Ertragslage wie erwartet in den ersten Monaten des Jahres fortgesetzt habe. Mit 92,3 Mio. C (106,9) lag das operative Ergebnis im 1. Quartal 2010 nach HGB deshalb deutlich unter dem außergewöhnlich hohen Niveau der beiden Ausnahmejahre 2008 und 2009. Im Vorquartalsvergleich sei das Betriebsergebnis dennoch leicht gestiegen. Auch die Ergebnisse des IFRS-Abschlusses lägen im positi­ven Bereich, seien aber nach wie vor durch eine hohe Volatiität der Be­wertungsergebnisse geprägt. Für die weitere Entwicklung im laufenden Jahr gab Bernhardt einen optimistischen Ausblick: „Auf der Basis der bisherigen Ertragsentwicklung sind wir zuversichtlich, unsere Förderan­gebote auch einem weiter steigenden Finanzierungsbedarf anpassen zu können. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zu Stabilisierung der Kreditversorgung im Agrarsektor. Auch im weiteren Verlauf des Jahres erwarten wir eine positive Entwicklung unserer Ertragslage. Die Ergeb­nisse werden allerdings deutlich unter den beiden Ausnahmejahren 2008 und 2009 liegen.“

Förderangebot erweitert: Liquiditätshilfedarlehen stark nachgefragt

Nachdem das aus Bundesmitteln zusätzlich zinsverbilligte Programm Anfang März innerhalb weniger Tage vergriffen war, hat die Rentenbank mit Blick auf die anhaltend schwierige Situation vieler Betriebe ihr Förderangebot erst kürz­lich um zusätzliche Liquiditätshilfedarlehen erweitert. Neben Milchvieh und Schweine haltenden Betrieben können jetzt auch Ackerbaubetriebe, Garten- und Weinbaubetriebe die mit besonders günstigen Top-Konditionen der Renten­bank ausgestatteten Darlehen erhalten. Außerdem können sowohl landwirt­schaftliche Betriebe als auch sonstige Unternehmen der Agrar- und Ernährungs­wirtschaft ihre Liquiditätssituation bis Ende 2010 durch zinsgünstige Anschluss­finanzierungen für bereits getätigte betriebliche Ausgaben verbessern. Liquidi­tätshilfedarlehen waren bereits 2009 stark nachgefragt worden und hatten zu­sammen mit den gestiegenen Finanzierungen im Bereich erneuerbarer Energien zu einem deutlichen Wachstum des Neugeschäftes der Programmkredite auf 5,4 Mrd. € (4,0) geführt.

Ertragsentwicklung 2009: Konzernbetriebsergebnis über Vorjahr

Die Ertragsentwicklung war im Geschäftsjahr 2009 erneut durch eine für die Förderbank insgesamt sehr günstige Margenentwicklung an den Finanzmärkten gekennzeichnet. Das nach IFRS ermittelte Konzernbetriebsergebnis erreichte vor Fair Value- und Hedge-Bewertung und nach Abzug der Verwaltungsaufwen­dungen 291,8 Mio. € (202,3). Trotz eines Bewertungsverlustes in Höhe von 102,4 Mio. € lag das Konzerngesamtergebnis der Förderbank mit 190,4 Mio. € (66,5) deutlich über dem Vorjahr. Der Bewertungsverlust spiegelt in erster Linie niedrigere Refinanzierungskosten wider, die nach IFRS eine Ergebnisbelastung durch Höherbewertung der verbrieften Verbindlichkeiten zur Folge haben. „Diese Bewertungsverluste sind überwiegend eine temporäre Größe, weil sie in den folgenden Jahren als Bewertungsgewinne durch Marktdatenänderung, Rest­laufzeitenverkürzung oder Tilgung zurückfließen“, so Hans Bernhardt, Vorstand für Finanzen. Der Finanzmarktkrise und der starken Volatilität der IFRS-Ergeb­nisse hat die Förderbank durch entsprechende Risikovorsorge und die Dotierung von Reserven und Rücklagen Rechnung getragen.

Förderdividende 2009: 95 Mio. C für die Landwirtschaft

Für die Verbilligung ihrer Programmkredite setzte die Rentenbank 2009 rd. 82 Mio. € (75) aus ihren eigenen Erträgen ein. Außerdem wurde das Kapital der Edmund Rehwinkel-Stiftung aus Erträgen der Rentenbank um 2 Mio. € er­höht. Der Bilanzgewinn von 11,3 Mio. € (10,8) wird ebenfalls ausschließlich für Förderzwecke verwendet. Er wird je zur Hälfte dem Zweckvermögen und dem Förderungsfonds zugeführt. Schwerpunkte des Förderungsfonds waren im Ge­schäftsjahr 2009 Zuschüsse für agrarbezogene Forschungsprojekte und Weiter­bildungsmaßnahmen des landwirtschaftlichen Berufsstands. Insgesamt erreichte die aus den Erträgen der Bank finanzierte Förderleistung damit 95 Mio. € (86).

Darlehensbestand der Programmkredite wächst um 22,5 %

Mit einem Plus von 22,5 % auf 19,6 Mrd. € (16,0) in der Bilanz verzeichneten die Programmkredite erneut ein überdurchschnittliches Wachstum. Dement­sprechend stieg der Anteil dieser für spezielle Förderzwecke und Hilfsmaßnah­men angebotenen und mit besonders günstigen Konditionen ausgestatteten Kredite am gesamten mittel- und langfristigen Darlehensbestand auf rd. 47 % (40). Insgesamt erreichte das Volumen mittel- und langfristiger Förderdarlehen in der Bilanz 41,8 Mrd. € (40,4). Auch der Wertpapierbestand leistete einen po­sitiven Wachstumsbeitrag. Mit 28,1 Mrd. € (27,7) lag diese Bilanzposition auf­grund des Neugeschäfts bei verbrieften Finanzierungen leicht über dem Vorjahr. Insgesamt erreichte das mittel- und langfristige Fördervolumen in der Bilanz 65,8 Mrd. € (63,5). Da die Rentenbank insbesondere mit Blick auf die Finanz­marktkrise auch 2009 kurzfristige Forderungen an Kreditinstitute und Kunden reduzierte, sank die Bilanzsumme trotz des weiter wachsenden Fördervolumens auf 76 Mrd. € (88).

Refinanzierungsbedingungen normalisierten sich ab April

Auf der Passivseite der Bilanz bilden die verbrieften Verbindlichkeiten mit 61,6 Mrd. € (68,9) den größten Posten. 2009 nahm die Förderbank zur Refinan­zierung ihres mittel- und langfristigen Aktivgeschäfts 10,0 Mrd. € (11,2) auf. Die Verteuerung der Refinanzierung durch die Angebotsflut von Staatsanleihen und staatsgarantierten Bankemissionen setzte sich in den ersten Monaten des Berichtsjahres zunächst fort. Ab dem 2. Quartal normalisierten sich die Emissionsbedingungen mit der Folge kontinuierlich sinkender Refinanzierungs­kosten. Entgegen der Tendenz in früheren Jahren platzierte die Förderbank mehr als die Hälfte ihres Emissionsvolumens bei inländischen Investoren. Das Euro-Medium-Term-Note-Programm (EMTN) blieb mit einem Emissionsvolumen von 5,8 Mrd. € (7,7) dennoch das wichtigste Refinanzierungsinstrument, gefolgt von den Namenspapieren, die insbesondere bei inländischen Versicherungen platziert wurden. Die Emissionserlöse aus Namenspapieren erreichten 1,9 Mrd. € und übertrafen damit erstmals das Mittelaufkommen aus Globaldar­lehen. Aufgrund des hohen Anteils inländischer Investoren sank der Fremdwäh­rungsanteil im Berichtsjahr auf rd. 35 % (80). Im kurzfristigen Bereich refinan­ziert sich die Förderbank überwiegend durch das Euro-Commercial-Paper-Pro­gramm (ECP). Am Jahresende war das Programm mit 10,5 Mrd. € (13,3) ausge­lastet.

Solide Eigenkapitalausstattung: Kennziffern nochmals gestiegen

In der Bilanz 2009 werden die Eigenmittel insgesamt mit 3,1 Mrd. € (3,0) aus­gewiesen. Dieser Betrag enthält nachrangige Verbindlichkeiten in Höhe von 1,1 Mrd. € (1,1). Auf das Grundkapital, Rücklagen und den Fonds für allge­meine Bankrisiken entfielen 2,0 Mrd. € (1,9). Sowohl die nach der Solvabilitäts­verordnung errechnete Gesamteigenkapitalquote als auch die Kernkapitalquote lagen mit 23,8 % (19,1) bzw. 15,3 % (12,3) deutlich über den bankaufsichts­rechtlichen Anforderungen. Die Eigenkapitalausstattung der Förderbank hat sich damit weiter verbessert.



Frau Dr. Karin Gress
Tel.: 069/21 07-3 93
Fax: 069/21 07-64 47
E-Mail: gress@rentenbank.de

Landeswirtschaftliche Rentenbank
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Die Landwirtschaftliche Rentenbank ist die deutsche Förderbank für die Agrarwirtschaft. Im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrages fördert sie agrarbezogene Vorhaben durch zinsgünstige Finanzierungen, die wettbewerbsneutral über die Hausbanken vergeben werden. Auch die Gewinnverwendung unterliegt dem Förderauftrag. Die Bank ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts, deren Grundkapital von der Land- und Forstwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland aufgebracht wurde. Überwiegend refinanziert sie sich an den internationalen Finanzmärkten. Die Förderbank gehört zu den wenigen Triple-A -Adressen Deutschlands.

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