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23.01.2008 - dvb-Presseservice

Fidelity Marktkommentar: Auswirkungen der weltweiten Aktienverkaufswelle auf die europäischen Anlagemärkte

Der Fidelity Marktkommentar richtet sich an ausgewählte Journalisten und liefert Meinungen von Fidelity Fondsmanagern zu aktuellen Trends und Entwicklungen. Die hier zusammengestellten Zitate der Fondsmanager dürfen bei der Erstellung von Beiträgen frei verwendet werden, sofern ihr Sinn nicht verfälscht wird. Für Rückfragen steht die Unternehmenskommunikation von Fidelity (siehe unten) gern zur Verfügung.

Kronberg im Taunus, Januar 2008. Momentan reagieren die Märkte auf den sich eintrübenden Ausblick für die US-Wirtschaft mit wahllosem Verkauf von Aktien ungeachtet ihrer längerfristigen Aussichten. In den nachfolgenden Kommentaren gehen wir der Frage nach, was die aktuelle Verkaufswelle für europäische Aktienanleger bedeutet und befragen hierzu unsere erfahrenen, auf Europa spezialisierten Investmentexperten.  Michael Gordon, Head of Investment Strategy, Fidelity International:  

"Der massive Kursrutsch an den weltweiten Aktienmärkten seit Jahresbeginn bestätigt, was viele von uns seit einiger Zeit vermuten: Die im letzten Sommer am US-Subprime-Hypothekenmarkt begonnene Kreditkrise hat gravierende Folgen für die Weltwirtschaft.  

Die Turbulenzen an den Märkten in dieser Woche haben zwei mit einander eng verbundene Ursachen: die zunehmende Einschätzung, dass sich die US-Volkswirtschaft auf dem Weg in eine Rezession befindet, und reale Probleme bei so genannten "Monoline-Versicherern" bei der Auflösung von Geschäften, die noch in Zeiten mit guten Kreditkonditionen getätigt wurden. Auch die Theorie, der zufolge Asien und insbesondere China dank ihrer Abkopplung die Industrieländer aus der Schlinge ziehen könnten, entpuppt sich nun als Trugschluss.  

Viele Marktteilnehmer setzen große Hoffnungen auf die Zentralbanken. Die heutige dramatische Zinssenkung der US-Notenbank Fed um 75 Basispunkte gibt Händlern offenbar neuen Mut. Eine so starke Senkung der Kreditkosten könnte aber auch als Panikreaktion seitens der Fed in Anbetracht einer drohenden Rezession interpretiert werden. 

Was also sollten Anleger in dieser an eine Zwickmühle erinnernden Situation tun? Mein Vorschlag lautet: abwarten. Die Geschichte lehrt uns, dass Nichtstun in einer solchen Lage das Beste ist. All zu oft steigen Privatanleger auf hohem Niveau in den Markt ein, den sie nach einem Crash auf einem Tief wieder verlassen. Bei dem Versuch, Geld vor rasanten Kursverlusten zu retten, realisieren Privatanleger meist nur Verluste.  

Für unsere Fondsmanager haben die aktuellen Schwankungen aber auch Gutes. Aus dem Ausverkauf resultieren viele zusätzliche Chancen für langfristig orientierte Anleger. Einige von ihnen sehen deshalb Chancen bei Finanzwerten, da diese seit Sommer 2007 besonders unter der Krise leidende Branche, auf aktuellem Kursniveau wieder attraktiv ist. Aktien von Immobiliengesellschaften sind bereits auf dem Weg der Erholung, nachdem sie im letzten Jahr mehr als ein Drittel ihres Wertes verloren hatten."   

Alexander Scurlock, Fondsmanager des Fidelity European Growth Fund:  

"Schon seit längerem bin ich der Meinung, dass den europäischen Aktienmärkten 2008 ein schwieriges Jahr bevorstehen wird. Zwar wird sich das Wachstum in der Eurozone fortsetzen, allerdings nicht mehr mit dem Tempo wie noch im letzten Jahr. Der wirtschaftliche Abschwung in den USA, flankiert von einem schwachen Dollar, hat den Euro stark aufgewertet, was wiederum das Wachstum in Europa drosselt.  

Aus meiner Sicht wird die Weltwirtschaft aber vor allem Unterstützung seitens der aufstrebenden Länder erhalten. Deshalb ist es wichtig, Unternehmen aufzuspüren, die an diesen wachstumsstärkeren Märkten engagiert sind.  

Die für Unternehmen derzeit nicht mehr so sprudelnden Kredite werden sich in einem Rückgang des Gewinnwachstums in Europa niederschlagen. Für einige Unternehmen wird das gravierende Folgen haben. Ich werde mich daher auf Firmen konzentrieren, die nachhaltige Gewinne ungeachtet des wirtschaftlichen Umfelds erzielen. So habe ich beispielsweise das Engagement bei global agierenden Firmen mit starken Bilanzen und attraktiven Bewertungen ausgeweitet.  

Auch bei stark schwankenden Märkten halte ich an meiner Strategie fest und kaufe verstärkt auf günstigerem Kursniveau bei Firmen zu, die ich bereits zuvor als gute Anlagechance ausgemacht hatte."    

Alexandra Hartmann, Fondsmanagerin des Fidelity Euro Blue Chip Fund:  

"Für Aktien aus Europa ist das aktuelle Umfeld eine echte Herausforderung. Der Ausblick für Finanzwerte ist unklar, weshalb ich mit Blick auf die Folgen der Krise für die europäische Gesamtwirtschaft derzeit vorsichtig bleibe und mich wie gehabt auf Firmen konzentriere, die einen starken Cashflow und transparente Gewinne erwirtschaften können.  

Aber es gibt auch positive Signale aus der Wirtschaft der Eurozone: So bleibt die Arbeitslosigkeit auf vergleichsweise niedrigem Niveau und die Europäische Zentralbank EZB hält die Zinsen konstant, obwohl die Inflation weiter Anlass zur Sorge gibt.  

Trotz der Schwankungen an den Märkten halte ich an meiner Strategie fest, Unternehmen auszuwählen, die ein "Wachstum von innen heraus" erzielen können. Bei meiner Auswahl muss  ich mich nicht auf bestimmte Branchen, Marktkapitalisierungen oder Länder beschränken. Mein Augenmerk gilt Firmen, die ungeachtet des aktuellen Konjunkturumfelds eine Outperformance erzielen können.  

Zu den Schwerpunkten des Fonds gehört die Anlage in Branchen, die sich durch ein Ungleichgewicht bei Angebot und Nachfrage auszeichnen. Ich gebe deshalb Versorgertiteln wie E.ON den Vorzug, die von der steigenden Energienachfrage profitieren dürften. Für E.ON sprechen zudem Investitionen in Projekte mit guter Kapitalrendite."  

Colin Stone, Fondsmanager des Fidelity European Smaller Companies Fund:  

"In Zeiten mit höheren Schwankungen an den globalen Aktienmärkten suche ich auch weiter nach Firmen, die ihren Gewinn langfristig steigern können. Die Antwort auf die Frage: ,Was tun Sie, wenn die Märkte ins Trudeln geraten?\' lautet daher: abwarten und nach den besten Anlagechancen suchen, um auf niedrigerem Niveau einzusteigen.  

Angesichts des momentan unsicheren Umfelds habe ich meine Bestände bei kleineren Firmen zu Gunsten defensiverer Wachstumswerte und zu Lasten von Zyklikern umgeschichtet. Defensive Wachstumswerte dürften nämlich aus meiner Sicht besser in der Lage sein, den aktuell schwierigen Rahmenbedingungen die Stirn zu bieten.  

So habe ich vor allem die Bestände in der IT-Branche reduziert, in der der Fonds indes weiter deutlich übergewichtet bleibt. Gewinne habe ich bei einigen zyklischen Software-Firmen sowie Firmen aus der Rohstoffbranche mitgenommen. Verkauft wurden ausgewählte Werte aus den Branchen Industrie und Basismetalle sowie bestimmte Öldienstleister. Die Übergewichtung in der Gesundheitsbranche habe ich über den Kauf ausgewählter Firmen mit stabilem Wachstum ausgebaut."  

Mario Frontini, Fondsmanager des Fidelity European Aggressive Fund:

"Das aktuelle Umfeld an den Aktienmärkten hält aus meiner Sicht vor allem Chancen bereit. Zudem bin ich der Überzeugung, dass ein Festhalten an einem klaren und beständigen Anlageprozess der Wertentwicklung des Fonds mittelfristig zugute kommen wird.

Keine Frage, derzeit ist der Ausblick für die Wirtschaft so komplex wie schon lange nicht mehr. In dieser Lage ist es äußerst schwierig zu beurteilen, in welche Richtung sich der Markt entwickeln wird. Das Für und Wider ist leicht nachzuvollziehen, aber wie beides in den nächsten Monaten gegeneinander abgewogen wird, ist derzeit noch nicht erkennbar. Statt sich zu stark auf Konjunkturindikatoren zu konzentrieren, lässt sich meines Erachtens mehr Potenzial erschließen, indem ich die Fundamentaldaten der Unternehmen und unterbewertete Titel in den Mittelpunkt stelle.   

In den letzten Wochen habe ich eine Vielzahl interessanter, attraktiv bewerteter Anlageideen aufgespürt, denn Anleger haben in letzter Zeit wahllos verkauft, ohne die längerfristigen Fundamentaldaten zu berücksichtigen."  

Rita Grewal, Fondsmanagerin des Fidelity European Fund:  

"Der Wirtschafts- und Marktausblick hat sich gegenüber den letzten Monaten spürbar eingetrübt. Die Folge ist eine verstärkte Risikoscheu, begleitet von höheren Schwankungen an den Märkten. Für Unterstützung der europäischen Aktienmärkte sorgten in der Vergangenheit ein solides Makroumfeld, eine starke Rentabilität in den Firmen, angemessene Bewertungen und zahlreiche Fusionen und Übernahmen.  

Für die nächste Zeit sehen sich europäische Firmen einem schwierigeren Umfeld gegenüber, und die ersten Gewinnprognosen wurden bereits nach unten revidiert. Das dürfte von Vorteil für Stockpicker sein, die gute Wachstumschancen aufspüren können.  

In Erwartung eines schwierigeren Markt- und Konjunkturumfelds in 2008 habe ich bereits einen Teil des Gewinns aus einigen Segmenten mit hohem Beta eingestrichen und das Risikoprofil des Fonds verringert.   Bei Einzelwerten habe ich Gewinne in zyklischeren Branchen wie Bergbau mitgenommen und das Engagement an den Emerging Markets reduziert. Dadurch ist das Portfolio nun defensiver positioniert mit starkem Gewicht auf Firmen, die sich durch langfristiges Gewinnwachstumspotenzial auszeichnen."



Herr Dr. Sinan Temelli
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