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23.09.2011 - dvb-Presseservice

Fidelity Marktkommentar: Fed will mit "Twist II" Konjunktur beleben

Die US-Notenbank will bis Mitte 2012 lang laufende Anleihen in Höhe von 400 Milliarden US-Dollar erwerben. Parallel sollen aus der auf gut 2,9 Billionen US-Dollar aufgeblähten Bilanz der Federal Reserve kurz laufende Treasuries mit Laufzeiten unter drei Jahren im selben Umfang verkauft werden. Mit dem an die sogenannte "Operation Twist" der Notenbank von 1961 angelehnten Schritt sollen langfristige Zinsen gesenkt und so Kredite tendenziell billiger werden. Ob dies Wirtschaft und Verbrauchern hilft und was das für Anleger heißt, bewerten Investmentexperten von Fidelity:

Rick Patel, Manager des Fidelity US Dollar Bond Fund:

"Neben der Operation Twist hat die Fed auch angekündigt, dass sie fällige Wohnungsbaukredite nicht in Staatsanleihen, sondern in hypothekenbesicherte Wertpapiere investieren wird, um ,die Bedingungen an den Hypothekenmärkten zu verbessern\'. Diese beiden Konjunkturmaßnahmen kommen genau in dem Moment, in dem Wirtschaftsexperten und die wichtigsten US-Frühindikatoren belegen, dass die Erholung tatsächlich an Schwung verliert.

Die Operation Twist konnte die Risikobereitschaft nicht stärken. Allerdings hat sich die US-Renditestrukturkurve abgeflacht und die längeren Laufzeiten gaben nach. 30-jährige US-Bundesanleihen gaben nach diesen Meldungen 25 Basispunkte ab und rentieren nun unter 3 Prozent, was für die US-Eigenheimbesitzer zu niedrigeren Hypotheken führen dürfte.

Diese beiden Konjunkturpakete ändern meine Meinung aber nicht wirklich. Die US-Wirtschaft steckt noch immer in einem Konjunkturdilemma: die USA als Staat verschulden sich immer mehr, die privaten Haushalte bauen Schulden ab. Sie sind daher vorerst nicht in der Lage, die Konjunkturerholung zu stützen. Hinzu kommt noch die Verunsicherung über die künftige US-Politik - das wird uns wahrhaft volatile Zeiten bescheren.

Davon ausgehend sind die kurz laufenden Unternehmensanleihen hoher Qualität der einzige Sektor mit Substanz. Die Unternehmen weisen noch immer beträchtliches Barvermögen und Liquidität in ihren Bilanzen aus. Die Ausfallquoten bei US-Unternehmen werden nicht die Renditeaufschläge widerspiegeln, die der Markt ihnen derzeit bei kurz laufenden Unternehmensanleihen zuteilt."

Stephen Ma, Manager des Fidelity China Opportunities Fund:

"Die Aktienmärkte in Hongkong und China haben heute wie auch die Börsen in ganz Asien, Europa und den USA nachgegeben. Auslöser waren die Ankündigungen der Fed am Mittwochabend. Die jüngste Sorge resultiert aus Anzeichen für eine deutliche Verschlechterung der Verschuldungsquoten chinesischer Immobiliengesellschaften. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Kreditverknappung für Bauunternehmen. Unter Druck stehen auch chinesische Kohle-, Öl- und Gasunternehmen, die möglicherweise mit höheren Steuern rechnen müssen.

Trotz dieser negativen Signale ist der Ausblick für China gut. Der Lebensmittelanteil im chinesischen Verbraucherpreisindex scheint einen Höchststand erreicht zu haben. Außerdem deutet die Abschwächung im verarbeitenden Gewerbe daraufhin, dass die Straffungspolitik Pekings die gewünschte Wirkung zeigt. China ist zwar nicht vor einer globalen Konjunkturabschwächung gefeit, ein Blick auf das Wachstum seit der weltweiten Kreditkrise im Jahr 2007 zeigt jedoch, dass das Reich der Mitte offenbar in einer besseren Verfassung ist als der Rest der Welt. Während die Wirtschaft in den westlichen Industrieländern weiter Trübsal bläst, hat die chinesische Regierung die Zinszügel aggressiv angezogen. Das ist ein klares Vorzeichen für deutlich auseinanderstrebendes Wachstumstempo.

Trotz der aktuellen Abschwächung im verarbeitenden Gewerbe gegenüber dem Vorquartal liegt Chinas Produktion immer noch um 50 Prozent über dem Niveau vor der Krise im Jahr 2008.Beruhigend ist auch, dass sich das Land in der letzten Krise erstaunlich widerstandsfähig gezeigt hat. Sowohl Chinas A- als auch seine H-Aktien sind gegenüber regionalen Wettbewerbern und im historischen Vergleich extrem attraktiv und werden momentan mit einer Standardabweichung von weniger als minus 1 gegenüber ihrem durchschnittlichen historischen Kurs-Gewinn.Verhältnis gehandelt. Chinas Straffungszyklus neigt sich inzwischen dem Ende zu. Wir rechnen deshalb damit, dass H-Aktien sich deutlich erholen werden, sobald die Regierung die Zinsschraube lockert."

Dhananjay Phadnis, Manager des Fidelity Indonesia Fund:

"Sorgen über die europäische Schuldenkrise drücken auch weiter auf die Stimmung der Anleger am indonesischen Finanzmarkt. Die Kurse gingen heute kräftig in die Knie: Der Jakarta Composite Index (JCI) brach um über 8 Prozent ein. Seit dem Rekordhoch am 1. August 2011 hat der JCI um mehr als 20 Prozent eingebüßt. In Anbetracht der Outperformance des indonesischen Marktes seit Jahresbeginn und seines Bewertungsaufschlags gegenüber der Region glaube ich, dass Anleger nun wegen der erhöhten Risikoaversion verkaufen, um Gewinne mitzunehmen. Die jüngste Abverkaufswelle scheint zwar dramatisch, der indonesische Markt neigt jedoch zu solch periodischen Ausschlägen, bei denen es zu kurzen und rasanten Korrekturen an den Aktien-, Renten- und Devisenmärkten kommt. Ähnliche Markteinbrüche gab es auch im Januar 2011, im Mai 2010 und im Juli 2007 innerhalb weniger Tage. Im Rückblick erwiesen sich alle drei als gute Kaufgelegenheiten.

Im letzten Quartal habe ich das Engagement bei Grundbedarfsgütern und im Telekommunikationssektor verstärkt, um das Portfolio defensiver aufzustellen. Wegen der weltweiten Konjunkturabkühlung habe ich zudem die Bestände in den Energie- und Werkstoffbranchen verkleinert. Mein mittel- bis langfristiger Ausblick für Indonesien ist nach wie vor positiv. Schließlich sind die Fundamentaldaten des Landes ungebrochen gut, bei anhaltend starkem Wachstumsausblick. Abgesehen von der günstigen demografischen Entwicklung sind eine wachsende Mittelschicht, die rasante Urbanisierung und die insgesamt stabile politische Lage gute Voraussetzungen für weiteres Wachstum in Indonesien. Diese Faktoren dürften die Unternehmensgewinne weiter steigen lassen und zusätzliches Kapital aus dem Ausland anziehen."

Adrian Brass, Manager des Fidelity America Fund:

"Der sogenannte Operation Twist II steht für eine Konjunkturstütze in Form niedriger langfristiger Zinsen - und zwar für eine ganze Weile. Das sollte normaler Weise positiv wirken. Allerdings haben wir schon nach QE1 und QE2 Programmen nur ein kraftloses Kredit- und BIP-Wachstum gesehen. Twist II hat vor allem Auswirkungen auf zinssensible Industrien wie Banken und Versicherungen, deren Profitabilität sich damit verringert. Der Druck neuen Geldes und weitere Zinssenkungen müssten normalerweise den US-Dollar schwächen. Die Sorgen um Europa scheinen das jedoch mehr als aufzuwiegen und den US-Dollar als sicheren Hafen unter den Währungen erscheinen."




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Über Fidelity und die Frankfurter Fondsbank

Fidelity Worldwide Investment (FIL Limited) wurde 1969 als Unternehmen in Privatbesitz gegründet und ist heute eine auf allen bedeutenden Finanzmärkten aktive Fondsgesellschaft mit einem Fondsvermögen von 214,7 Milliarden Euro. Das Unternehmen beschäftigt über 5.000 Mitarbeiter in 24 Ländern in Europa, Nahost, Afrika und der Asien-Pazifik-Region. Die bereits 1946 in Boston gegründete Gesellschaft Fidelity Investments (FMR LLC) deckt dagegen über die USA hinaus die Region Nord- und Lateinamerika ab und zählt dort zu den führenden Fondsanbietern. FIL und FMR (nachfolgend Fidelity) haben mit der Familie Johnson gemeinsame Aktionäre, sind aber voneinander unabhängige Gesellschaften. Weltweit beschäftigen sie über 43.600 Mitarbeiter sowie verwalten und administrieren ein Gesamtvermögen von 2,7 Billionen Euro. Damit ist Fidelity eine der größten Fondsgesellschaften der Welt.

Die rund 1.000 Fondsmanager und Analysten von Fidelity, die in zwölf Ländern rund um den Globus arbeiten, bilden das größte Investment-Expertenteam der Welt. Mit ihren Research-Ergebnissen und Unternehmensanalysen decken sie rund 95 Prozent der globalen Marktkapitalisierung ab. Zahlreiche Auszeichnungen belegen die hohe Qualität der Investmentprodukte und -dienstleistungen, die Fidelity privaten und institutionellen Anlegern bietet.

In Deutschland ist Fidelity Worldwide Investment seit 1992 aktiv im Markt vertreten und verwaltet ein Gesamtvermögen von 23,9 Milliarden Euro. Fidelity Worldwide Investment vereint in Deutschland unter seinem Dach einen der führenden Asset Manager und eine der größten unabhängigen Fondsplattformen des Landes. Das Plattformgeschäft betreibt der Finanzdienstleister in Deutschland über die Frankfurter Fondsbank (FFB). Diese ist auf die Verwahrung von Investmentfondsanteilen spezialisiert und richtet ihre Dienstleistungen an unabhängige Finanzberater, Investmentgesellschaften und Banken. Sie können über die FFB unter anderem mehr als 8.000 Fonds von über 200 in- und ausländischen Anbietern kaufen und verwahren. Die FFB betreut ein Vermögen von 13,6 Milliarden Euro in über 780.000 Kundendepots. In der Asset Management-Sparte verwaltet Fidelity Worldwide Investment in Deutschland ein Fondsvolumen von 10,3 Milliarden Euro. Unter der Marke Fidelity Worldwide Investment werden in diesem Bereich in Deutschland 144 Publikumsfonds direkt sowie über mehr als 600 Kooperationspartner vertrieben. Insgesamt beschäftigt Fidelity Worldwide Investment in Deutschland 315 Mitarbeiter und ist hierzulande mit den rechtlichen Einheiten FIL Investment Services GmbH, FIL Investments International - Niederlassung Frankfurt, FIL Investment Management GmbH, FIL Pensions Services GmbH, FIL Finance Services GmbH und der Frankfurter Fondsbank GmbH vertreten.

Alle Angaben per 30.06.2011.