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03.02.2006 - dvb-Presseservice

Finanzieller Rahmen sichert Übergang in Praxistests gematik startet Verhandlungen mit Testregionen

Auf der siebten Gesellschafterversammlung in Siegburg legten die an der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte beteiligten Spitzenorganisationen im Gesundheitswesen die finanziellen Rahmenbedingungen für die Feldversuche in den Testregionen fest. Die Vereinbarung bezieht sich jedoch ausdrücklich nur auf die so genannten 10.000-Tests und ist kein Präjudiz für die 100.000-Tests bzw. die flächendeckende Einführung der elektronischen Gesundheitskarte.

Mit der Vereinbarung ist nun ein reibungsloser Übergang der Mitte Dezember angelaufenen Labortests in die mehrstufigen Praxistests in den acht Regionen (für die 10.000-Tests) gesichert. Nach Fixierung der finanziellen Ausstattung durch die Gesellschafter tritt die Geschäftsführung der gematik nun in die Verhandlungen mit den Testregionen ein. Nach Einigung sollen die Verträge auf der nächsten Gesellschafterversammlung im März 2006 zur Unterzeichnung freigegeben werden.

Die finanziellen Rahmenbedingungen enthalten eine einmalige Pauschale für anfallende Ausstattungskosten zur Erstbeschaffung von Komponenten wie Kartenterminal und Konnektor für die Anbindung an die Telematikinfrastruktur. Ein zusätzlicher Betrag zur Abgeltung von besonderen Aufwendungen soll den für die Testphase bedingten personellen und betrieblichen Zusatzaufwand abdecken. An den Feldversuchen teilnehmende Leistungserbringer finanzieren mit ihm zusätzlichen Beratungsaufwand für Versicherte und Schulung für das eigene Personal.

Im Einzelnen legten die Gesellschafter der gematik insgesamt folgende Beträge (Pauschale und Betrag für Zusatzaufwendungen wie Schulung des Personals etc.) für die Teststufe mit 10.000 Versicherten fest:

 - Ärzte 3000 Euro Pauschale / 3200 Euro für Zusatzaufwendungen
 - Apotheken 3000 Euro Pauschale / 2750 Euro für Zusatzaufwendungen
 - Krankenhäuser 28.000 Euro Pauschale / 28.000 Euro für Zusatzaufwendungen

Teilnehmende Leistungserbringer erhalten die Pauschalen zwei Monate vor Testbeginn. Der Betrag für die Zusatzaufwendungen deckt die Teilnahme an den Tests für maximal ein Jahr ab. Voraussetzung für den Fluss der finanziellen Mittel ist die Gewährleistung einer ausreichenden Anzahl von Aktionen, die den Einsatz der Infrastruktur dokumentieren, damit die gematik die Arbeitsergebnisse evaluieren und für eine bundesweite Einführung der Karte verwerten kann.

Von Seiten der Leistungserbringer sind jeweils 15 bis 25 Ärzte, 3 bis 5 Apotheken und 1 bis 2 Krankenhäuser in den Testregionen zur Erprobung der elektronischen Gesundheitskarte eingebunden.

In vier Stufen testet die Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte die neuen Komponenten und Dienste der Telematinfrastruktur. Nach Tests im Labor mit fiktiven Daten folgen praktische Tests durch Anwender der Infrastruktur. Daran schließen sich Tests unter realen Einsatzbedingungen mit Echtdaten, zunächst von 10.000, dann von 100.000 Versicherten unter Einbeziehung der für deren Gesundheitsversorgung zuständigen Kostenträger an.

Zur Erklärung: Die gematik GmbH ist die Betriebsorganisation, die von den Spitzenorganisationen des deutschen Gesundheitswesens im Januar 2005 gegründet wurde. Ihre Aufgabe ist die Einführung, Pflege und Weiterentwicklung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) sowie der zugehörigen Telematikanwendungen für die Datenkommunikation zwischen Versicherten, Leistungserbringern und Kostenträgern. Die gematik entwickelt die für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte notwendigen übergreifenden IT-Standards für den Aufbau und den Betrieb einer gemeinsamen Kommunikations-Infrastruktur aller Beteiligten im Gesundheitswesen.



Frau Michaela Gottfried
Tel.: 02241 108–293
E-Mail: presse@vdak-aev.de

Verband der Angestellten-Krankenkassen (VdAK) e.V.
Frankfurter Straße 84
53721 Siegburg
Deutschland
www.vdak-aev.de

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