- Finanzmarktkrise trifft Finanzbranche heftiger als zum Jahresbeginn erwartet - Platziertes Eigenkapital im ersten Halbjahr 2008 rund 175 Millionen Euro - Halbjahresergebnis von 3,6 Millionen Euro - Vertrieb hat nach Umstrukturierung flächendeckend an Stärke gewonnen
Hamburg, August 2008. Die Lloyd Fonds
AG, Spezialist für geschlossene Fonds und strukturierte Kapitalanlagen, hat im
ersten Halbjahr 2008 ein Eigenkapital in Höhe von etwa 175 Millionen Euro
platziert. Dies sind rund 119 Millionen Euro weniger als in den ersten sechs
Monaten des Jahres 2007. Alle Unternehmen der Finanzbranche mussten erleben,
dass die Krise auf dem weltweiten Kapitalmarkt länger und heftiger ausfällt als
noch vor wenigen Monaten erwartet. In diesem Umfeld hat auch die
Investitionsbereitschaft der Anleger in sachwertorientierte geschlossene Fonds
kontinuierlich abgenommen. In der Folge geringerer Erlöse aus Platzierung und
Konzeption verringerte sich das Konzernergebnis (Gewinn nach Steuern) von Lloyd
Fonds im ersten Halbjahr 2008 – inklusive der Zwischen- und Veräußerungsgewinne
– gegenüber der entsprechenden Vorperiode um 3,4 Millionen Euro auf 3,6
Millionen Euro. Im zweiten Quartal 2008 erzielte Lloyd Fonds ein Konzernergebnis
von 4,0 Millionen Euro nach 2,9 Millionen Euro im
Vorjahreszeitraum.
Restrukturierung
des Vertriebs – weitere Maßnahmen zur Stärkung eingeleitet
Von den
im ersten Halbjahr 2008 platzierten 175 Millionen Euro Eigenkapital entfielen
auf die stärkste Asset-Klasse, geschlossene Schiffsfonds, 64 Millionen Euro und
auf den offenen Schiffsfonds 9 Millionen Euro. Flugzeugbeteiligungen hatten im
gleichen Zeitraum einen Anteil an diesem Platzierungsvolumen von 53 Millionen
Euro, Immobilien von 29 Millionen Euro und Fonds mit britischen
Kapitallebensversicherungen des Zweitmarktes von 5 Millionen Euro. Auf die neue
Asset-Klasse mit Anteilen aus dem Zweitmarkt entfielen bereits 15 Millionen
Euro. Deutlich gestiegen ist im ersten Halbjahr gleichwohl der Anteil des
Eigenkapitals, der nicht im Rahmen von Exklusivvereinbarungen platziert wurde.
Dieser liegt bei rund 155 Millionen Euro. Diese Tendenz signalisiert die
zunehmende Stärke von Lloyd Fonds im flächendeckenden Vertrieb. Gleichzeitig
zeigen sich damit auch die Ergebnisse der Umstrukturierung des Vertriebes von
Lloyd Fonds während der vergangenen Monate, obwohl die volle Wirkung der
Reorganisation im ersten Halbjahr 2008 nicht mehr zum Tragen kam.
Auf
dieser geschäftlichen Basis erreichte Lloyd Fonds im ersten Halbjahr 2008 ein
Umsatzvolumen in Höhe von 28,2 Millionen Euro, etwa 20,3 Millionen Euro weniger
als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Im Vorjahr prägten Erlöse in Höhe
von 17,6 Millionen Euro aus der über eine Großbank durchgeführten Platzierung
des Lloyd Fonds „Schiffsportfolio II“ das Ergebnis. Gleichzeitig machte sich
jetzt der Effekt aus einer Umstellung der Erlösrealisierung im ersten Halbjahr
2008 bemerkbar: Seit diesem Geschäftsjahr werden die Umsätze aus
Finanzierungsvermittlung entsprechend dem Platzierungsfortschritt vereinnahmt.
In der Vergangenheit wurden die Erlöse bereits mit der Prospektfertigstellung
realisiert. Diese Umstellung führt zu einem Rückgang der Umsätze aus
Finanzierungsvermittlung im ersten Halbjahr 2008 um 3,2 Millionen Euro auf 0,8
Millionen Euro. Aufgrund der nahezu unveränderten Materialaufwandsquote ist der
Rohertrag – die Summe der Umsatzerlöse, der Bestandsveränderungen und des
Materialaufwandes – proportional zur Entwicklung der Umsatzerlöse um rund 44 %
auf 11,2 Millionen Euro gesunken.
Während die Abschreibungen und das
sonstige betriebliche Ergebnis im ersten Halbjahr annähernd auf dem Niveau der
Vergleichsperiode liegen, hat sich der Personalaufwand um 23 % auf 7,9 Millionen
Euro erhöht. Dieser Anstieg ist auf eine entsprechende Zunahme der
Mitarbeiterzahl sowie das Ausscheiden eines Vorstandsmitgliedes (und des damit
verbundenen Aufwandes) in diesem Zeitraum zurückzuführen. Im zweiten Quartal
haben zwei Schifffahrtsgesellschaften, an denen der Lloyd Fonds-Konzern
maßgeblich beteiligt ist, Schiffsbauverträge für jeweils ein 12.800 TEU
Containerschiff veräußert. Die hierbei erwirtschafteten Erträge wurden in Höhe
von 5,3 Millionen Euro anteilig im Ergebnis aus assoziierten Unternehmen erfasst
und trugen wesentlich zur positiven Entwicklung des EBIT im zweiten Quartal auf
5,2 Millionen Euro bei (erstes Halbjahr: 3,4 Millionen Euro). Aufgrund des
ausgeglichenen Finanzergebnisses konnte im zweiten Quartal ein
Konzernperiodengewinn von 4,0 Millionen Euro erwirtschaftet werden.
Günstigere Voraussetzungen für das zweite
Halbjahr
Lloyd Fonds hat in den vergangenen Monaten eine Reihe von
Maßnahmen ergriffen, um sich in einem schwierigeren Marktumfeld besser zu
positionieren. Mit der Konzeption innovativer Kapitalanlagen und einer weiteren
Stärkung der Vertriebskraft soll das Platzierungsergebnis im dritten und vierten
Quartal 2008 verbessert werden. So sind neue Produkte in Vorbereitung, die sich
sowohl durch die ausgewählten Assets als auch durch die Ausgestaltung von
anderen Angeboten am Markt abheben. Beispielsweise plant Lloyd Fonds für das
dritte Quartal die Emission von drei exklusiven Schiffsfonds sowie eines Fonds
mit einer Hotelimmobilie. Ebenso wird über weitere Platzierungen mit Banken und
freien Vertriebspartnern verhandelt. All dies spricht für einen Anstieg der
Platzierungszahlen im zweiten Halbjahr 2008 und in jedem Fall im Jahr 2009.
Darüber hinaus werden alle Prozesse und Kostenstrukturen bei Lloyd Fonds auf
ihre Effizienz hin überprüft.
Zurückgenommene Erwartungen für das Gesamtjahr
2008
Die jüngste Entwicklung hat deutlich gezeigt, dass der
Nachfragerückgang als Folge der Finanzmarktturbulenzen auch den Vertrieb
geschlossener Fonds belastet. Zwar sprechen manche Faktoren – so zum Beispiel
die Einführung der Abgeltungssteuer, die zur Attraktivität der Fondsprodukte
beiträgt – für eine Belebung der Nachfrage in diesem Marktsegment im Verlauf des
zweiten Halbjahres 2008. Dennoch setzt dieses Szenario eine baldige und
nachhaltige Normalisierung des Finanzmarktes insgesamt voraus. In jedem Fall hat
Lloyd Fonds die Prognosen für das zu platzierende Eigenkapital und den
Jahresüberschuss im Gesamtjahr reduziert. Grund der Entscheidung war das
Ausbleiben größerer Zeichnungen im Bereich institutioneller Anleger sowie die
Nichtrealisierung exklusiver Großplatzierungen mit einer Bank. Auf Basis der
Planungen und vorläufigen Ergebnisse für das erste Halbjahr musste der Vorstand
den Ausblick auf die neuen, niedrigeren Werte reduzieren. So erwartet Lloyd
Fonds im Gesamtjahr 2008 gegenüber dem ersten Halbjahr ein platziertes
Eigenkapital in Höhe von rund 390 Millionen Euro. In der Folge wird ein
Jahresüberschuss in Höhe von 12 Millionen Euro erwartet.
Kennzahlen zum 30. Juni 2008 | |||||||
in Millionen Euro | H1-2008 | H1-2007 | Delta | Q2-2008 | Q2-2007 | Delta | |
Umsatzerlöse | 28,2 | 48,5 | -41,9% | 16,9 | 27,3 | -38,1% | |
Emissionsunabhängige Erlöse | 10,6 | 9,3 | -14,0% | 8,6 | 3,8 | 126,3% | |
EBIT | 3,4 | 9,2 | -63,0% | 5,2 | 4,0 | 30,0% | |
Konzernperiodenüberschuss | 3,6 | 7,0 | -48,6% | 4,0 | 2,9 | 37,9% | |
EBIT-Marge | 12,8% | 19,0% | -6,2%Pk | 30,8% | 14,8% | 16,0%Pk | |
Umsatzrendite | 12,0% | 14,5% | -2,5%Pk | 23,7% | 10,8% | 12,9%Pk | |
Bilanzsumme | 129,5 | 99,4 | 30,3% | ||||
Eigenkapital | 73,3 | 71,8 | 2,1% | ||||
Eigenkapitalquote |
56,7% | 72,3% | -15,6%Pk | ||||
Ergebnis je Aktie (in EUR) |
0,28 | 0,56 | -50,0% | 0,32 | 0,23 | 39,1% | |
Mitarbeiterzahl (Durchschnitt) | 152 | 121 | 25,6% | 156 | 126 | 23,8% | |
Personalaufwand | 7,9 | 6,4 | 23,4% | 4,4 | 3,5 | 24,4% | |
Personalaufwandsquote | 28,0% | 13,2% | 14,8%Pk | 25,8% | 12,8% | 13,0%Pk | |
Entwicklung der Fonds | |||||||
in Millionen Euro | H1-2008 | H1-2007 | Delta | Q2-2008 | Q2-2007 | Delta | |
Platziertes Eigenkapital | 175 | 294 | -40,5% | 96 | 178 | -46,1% | |
Platziertes Eigenkapital, kum. | 1.798 | 1.465 | 22,7% | ||||
Anzahl der Anleger, kum. | 45.660 | 40.669 | |||||
Verw. Treuhandvermögen, kum. | 1.391 | 1.224 | 13,6% |
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Über die Lloyd Fonds AG:
Die Lloyd Fonds AG gehört zu den führenden Emissionshäusern für geschlossene Fonds und andere strukturierte Kapitalanlagen in Deutschland und Österreich. Seit 1995 hat das Hamburger Unternehmen über 93 Beteiligungen in den Anlageklassen Schifffahrt, Zweitmarkt-Lebensversicherungen, Immobilien,
Private Equity, regenerative Energien, Flugzeuge und Portfolio-Fonds aufgelegt. Mehr als 45.000 Anleger haben bisher über 1,8 Milliarden Euro in Fonds der Lloyd Fonds AG investiert. Damit wurde ein Investitionsvolumen von über 4,4 Milliarden Euro realisiert. Die Lloyd Fonds AG hat im September das
100-prozentige Tochterunternehmen TradeOn AG gegründet, das sich auf den Kauf von Anteilen an geschlossenen Fonds spezialisiert hat. Lloyd Fonds ist seit 2005 an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert (WKN 617487, ISIN DE0006174873).