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06.10.2008 - dvb-Presseservice

Finanzmarktkrise trifft auch deutsche Versicherer mittelbar

Assekurata weitet Ratingbeobachtung aus

Köln, Oktober 2008 – Die internationale Krise an den Finanzmärkten schwappt immer mehr nach Deutschland hinüber. Mit der Münchner Hypo Real Estate ist das erste deutsche Bankinstitut in den Abwärtssog gezogen worden. Banken stellen eine zentrale Investorengruppe für deutsche Versicherer dar. Ein Grund mehr für die Rating-Agentur Assekurata, die Situation bei den deutschen Versicherungsunternehmen intensiv zu beobachten.

Deutsche Versicherer nicht unmittelbar von der Krise betroffen           

Die deutschen Versicherer sind nach derzeitigem Kenntnisstand unmittelbar nur begrenzt betroffen. Hintergrund ist das vergleichsweise geringe Investment in ausfallbedrohte strukturierte Kreditprodukte. Mittlerweile nimmt die Krise allerdings Formen an, denen sich auch die deutschen Versicherer mittelbar nicht entziehen können.

Wesentliche Aktienindizes seit Jahresbeginn auf Talfahrt          

Seit Jahresbeginn befinden sich die wesentlichen Aktienindizes teilweise in einem dramatischen Abwärtsstrudel (Verluste seit Jahresbeginn per 02.10.2008: DAX 30: -29,83 %, EURO STOXX 50: -31,64 %, DJIA:

- 20,98 %). Ein Ende dieser Entwicklung ist derzeit nicht absehbar. Die Dimension entspricht nahezu einem der aufsichtsrechtlichen Stresstestszenarien, nachdem die Auswirkungen eines Kursverfalls von Aktien um 35 % simuliert werden. Der Wertverfall bei Aktien belastet die Ertragssituation bei den Versicherern.

Entwicklung an den Rentenmärkten schwankend         

Von besonderer Bedeutung sind auch die Entwicklungen auf den Rentenmärkten. Aufgrund des seit Mitte 2005 ansteigenden Zinsniveaus erzielen Versicherer in der Neuanlage wieder höhere Einstandsrenditen. Dabei ist allerdings eine sehr hohe Volatilität (Schwankungen in 2008 zwischen 3,63 % und 4,78 %) zu beobachten. Parallel dazu haben sich die Credit-spreads (seit Jahresbeginn stieg die Renditedifferenz zwischen einjährigen Pfandbriefen und einjährigen Staatsanleihen des Bundes von ca. 60 Basispunkten auf ca. 190 Basispunkte an) deutlich ausgeweitet. Dies ist ein deutlicher Indikator für die Verunsicherung der Märkte und die wachsende Risikoaversion der Anleger. Im Ergebnis kommt es zu erheblichen Zeitwertverlusten in den Rentenbeständen und damit in vielen Fällen per Saldo zu einer Lastenposition. Daneben rücken insbesondere die tatsächlichen Ausfallwahrscheinlichkeiten verstärkt ins Blickfeld. Wegen der mittlerweile verbreitet in Frage gestellten Bonität vieler Marktteilnehmer im Bankensegment erscheinen derzeit bislang als sicher eingestufte Bankentitel und sogar Pfandbriefe als risikobehaftet. Gerade diese sind es aber, die die Portfolien der Versicherer dominieren, was zum einen aus den regulatorischen Anforderungen an eine sichere Kapitalanlage resultiert, zum anderen aber auch aus der Tatsache, dass der hohe Anlagebedarf kaum durch andere Emittenten gedeckt werden kann.

Externe Bilanzsicht nicht ausreichend   

Die externe Bilanzsicht zeigt allerdings weder in welchem Umfang ein Unternehmen in Aktien investiert ist, noch welche Ausfallrisiken seine Rentenpapiere aufweisen. Zudem ist aus externer Warte nicht ersichtlich, in welcher Höhe vorhandene stille Reserven und vorgenommene Absicherungsmaßnahmen die Abschreibungsrisiken aufgrund von Marktwertverlusten reduzieren. Diese Fragen klärt Assekurata durch aktuelle Datenanfragen bei den gerateten Versicherungsunternehmen. Im Vordergrund steht dabei die Auswirkung der Kapitalmarktkrise auf die Ertragslage der Versicherer.

Verbraucher braucht stets ein aktuelles und lückenloses Bild des Unternehmens          

„Unser Ratingverfahren basiert auf der Vorgabe, dass ein Rating auch unterjährig überprüft wird, wenn die Marktverhältnisse dazu Anlass geben“, sagt Dr. Reiner Will, Geschäftsführer der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur. So soll der Verbraucher stets ein aktuelles Bild des Unternehmens erhalten. Zum anderen unterstützen regelmäßige Ratings die Versicherer, konsequent ihre Risikosituation einer Prüfung zu unterziehen und dies nach außen zu dokumentieren. Ein Rating wird so zu einem regelmäßig genutzten Steuerungsinstrument.

Information der Öffentlichkeit sofern es einer Ratinganpassung bedarf 

„Gemäß unseren Ratingverfahren sieht der Prozess einer unterjährigen Ratinganpassung zunächst eine Verifizierung des Ratings anhand aktualisierter Informationen vor. Diesen Schritt haben wir mit der Datenanforderung eingeleitet“, so Dr. Will. „Sofern es aus Sicht von Assekurata einer Ratinganpassung bedarf, beziehungsweise diese anhand der bereitgestellten Informationen notwendig erscheint, informieren wir die Öffentlichkeit. Dies geschieht durch die Aufnahme der betroffenen Ratings auf die Watch-List und eine entsprechende Presseerklärung“, erklärt Dr. Reiner Will das weitere Prozedere. In diesen Fällen würde Assekurata vom Unternehmen weitere detailliertere Informationen abfordern, die die betroffenen Teilqualitäten, aber auch das Gesamtrating betreffen. „Gesellschaften, deren Ratings sich gerade auf der Watch-List befinden, kennzeichnet Assekurata auf seiner Internetseite mit dem Suffix „Ratingw.“ Das Rating-Komitee von Assekurata entscheidet letztlich darüber, ob die Teilqualitäten beziehungsweise das Rating gegebenenfalls herabgestuft werden müssen.




Herr Russel Kemwa
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0221 27221-38
Fax: 0221 27221-77
E-Mail: kemwa@assekurata.de


Herr Dr. Reiner Will
Geschäftsführender Gesellschafter
Tel.: 0221 27221-10
Fax: 0221 27221-77
E-Mail: reiner.will@assekurata.de

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www.assekurata.de

Über die ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur

Die ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur ist die erste unabhängige deutsche Ratingagentur, die sich auf die Qualitätsbeurteilung von Erstversicherungsunternehmen spezialisiert hat. Mit den von Assekurata durchgeführten Ratings wurde ein Qualitätsmaßstab für Versicherungsunternehmen im deutschen Markt etabliert. Er dient dem Verbraucher als Orientierungshilfe bei der Wahl seines Versicherungsunternehmens.

Kundenbefragung bei über 700 Versicherungskunden

Das interne, interaktive Rating von Assekurata bewertet Versicherungsunternehmen aus Kundensicht. Hierzu nutzt Assekurata unter anderem eine Kundenbefragung, in der über 700 Versicherungskunden befragt werden. Das Rating ist jeweils ein Jahr gültig und bedarf dann einer Aktualisierung. Die gültigen Ratings und ausführlichen Berichte werden auf www.assekurata.de veröffentlicht.