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03.12.2010 - dvb-Presseservice

Fitch ändert den Ausblick der Nürnberger Versicherungsgruppe auf stabil, ’A’-Finanzstärkerating bestätigt

Fitch Ratings hat den Ausblick für die Finanzstärkeratings (Insurer Financial Strength, IFS) der Nürnberger Lebensversicherung AG (NLV), Nürnberger Allgemeine Versicherung AG (NAV), Nürnberger Krankenversicherung AG (NKV) und für das langfristige Emittententenausfallrating (IDR) der Nürnberger Beteiligungs-Aktiengesellschaft (NB) von ‚negativ’ auf ‚stabil’ geändert. Die ‘A’ IFS Ratings der NLV, NAV, NKV und das langfristige ‘BBB+’ IDR für die Holdinggesellschaft NB wurden bestätigt. Fitch hat ebenso NB’s nachrangige Fremdkapitalemission in Höhe von EUR 100 Mio. bei ‘BB+’ bestätigt.

2009 und im Laufe des Jahres 2010 zeigte das Anlageportefeuille der Nürnberger Gruppe eine große Widerstandsfähigkeit. Die Brutto-Neubewertungsrücklage erhöhte sich von Ende 2008 bis Ende 2009 um mehr als EUR 300 Mio. auf EUR 242,4 Mio. Im Laufe des Jahres 2010 ist diese Rücklage weiter angewachsen, was darauf hin deutet, dass mögliche Abschreibungen nur einen begrenzten Effekt auf die Kapitalisierung der Gruppe hätten. Fitch ist der Meinung, dass die konsolidierte Kapitalisierung der Gruppe sehr stark ist. Basierend auf der risikobasierten Analyse der Agentur war die Kapitalausstattung im Jahre 2009 stabil und stützend für das Rating. Das IFRS Eigenkapital erhöhte sich 2009 um 9,1 % auf EUR 660,6 Mio. und hat sich in den ersten neun Monaten des Jahres 2010 weiter auf EUR 675,8 Mio. erhöht.

Fitch ist der Ansicht, dass die Nürnberger eine starke Geschäftsposition in der Lebensversicherung sowie gut diversifizierte Vertriebskanäle aufweist. Darüber hinaus zeigt das Geschäft der NLV eine starke versicherungstechnische Rentabilität, die sich hauptsächlich aus der Berufsunfähigkeitsversicherung und der fondsgebundenen Versicherung ableiten lässt. Fitch ist der Meinung, dass aufgrund dieser Zusammensetzung des Geschäftes, die Nürnberger von einem andauernden Niedrigzinsumfeld weniger betroffen wäre als viele ihrer Wettbewerber.

Der Schaden- und Unfallversicherungssektor mit der Hauptgesellschaft NAV berichtete im Jahr 2009 eine etwas enttäuschende Brutto Schaden- und Kostenquote von 101,4% (2008: 100,8%). NAV hat angefangen, ihren Schaden- und Unfallversicherungssektor zu restrukturieren, woraus sich mittelfristig eine deutlich bessere Rentabilität ergeben sollte. Es wird erwartet, dass der Versicherer als Teil der Umstrukturierung seinen Anteil an der wettbewerbsfähigen Kfz-Versicherung wesentlich verringern wird. Für die gesamten Schaden- und Unfallversicherungsaktivitäten verringerten sich im Jahr 2009 die Beitragseinnahmen aus der Kfz-Versicherung um 10,6% auf EUR 362,8 Mio. während sich die gesamten gebuchten Bruttobeiträge nur um 5% verringerten. Es wird erwartet, dass dieser Trend 2010 und 2011 anhalten wird.

Die Bruttoeinkünfte der konsolidierten Nürnberger Versicherungsgruppe erhöhten sich 2009 wieder auf EUR 59,7 Mio. nach EUR 24,5 Mio. im Jahr 2008, waren aber immer noch deutlich geringer als 2007 mit EUR 140,6 Mio. Im Jahr 2009 erwirtschaftete der Versicherungsbetrieb der Nürnberger Gruppe gebuchte IFRS Bruttobeiträge von EUR 3,3 Mrd. Der Hauptlebensversicherer NLV meldete 2009 gebuchte IFRS Bruttobeiträge von EUR 2,3 Mrd., die Schaden- und Unfallversicherung mit ihrer Hauptgesellschaft NAV meldete gebuchte IFRS Bruttobeiträge von EUR 812,3 Mio. und der Krankenversicherer NKV meldete gebuchte IFRS Bruttobeiträge von EUR 147,4 Mio. NLV, mit ihrem hohen Geschäftsanteil von Maklern, wird von Marktbeobachtern als innovativer Anbieter von fondsgebundenen Versicherungen und Berufsunfähigkeitsprodukten angesehen, während die relativ kleine NKV ein gewinnbringender privater Krankenversicherer ist. NAV profitiert von einem besonderen Vertriebskanal aufgrund der starken Beziehungen zu Autohäusern. Alle Firmen sind 100%ige Töchter der Holdinggesellschaft NB. Fitch merkt an, dass NLV, NAV und NKV voll in die Nürnberger Organisation integriert sind, da sie die gleiche Geschäftsleitung und die gleichen Vertriebskanäle sowie einen gemeinsamen Kundenstamm haben und außerdem denselben Markennamen tragen. Fitch stuft diese drei operativen Tochterunternehmen als Kerngesellschaften der Nürnberger Gruppe ein.

Ein entscheidender Treiber für eine Heraufstufung des Ratings wäre eine erfolgreiche Umstrukturierung des Schaden- und Unfallgeschäftes der Nürnberger mit Rückkehr zu einer zumindest marktdurchschnittlichen Rentabilität, während sich ein negativer Ratingdruck entwickeln könnte, falls sich die Kapitalausstattung erheblich vom gegenwärtigen Stand verringern würde.



Herr Christian Giesen
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E-Mail: christian.giesen@fitchratings.com

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