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20.08.2007 - dvb-Presseservice

Fitch bestätigt IFS ’A’ Ratings für Wüstenrot & Württembergische

Fitch Ratings-London/Frankfurt-20 August 2007: Fitch Ratings hat heute die ’A’ Finanzstärkeratings (Insurer Financial Strength - IFS) der Gesellschaften Württembergische Lebensversicherung AG („WL“), Württembergische Versicherung AG („WV“) und Württembergische Krankenversicherung AG („WK“) bestätigt. Darüber hinaus bestätigt Fitch die Emittentenausfallratings (Long-term Issuer Default Rating - IDR) der WL, WV und WK von ’A-’ (A minus) und das ’BBB+’ Rating der öffentlichen nachrangigen Anleihe der WL in Höhe von EUR 130 Millionen.

Ferner bestätigt die Agentur das ’A-’ (A minus) Finanzstärkerating der Holdinggesellschaft Wüstenrot & Württembergische AG („W&W AG“) welches gleichzeitig zurückgezogen wird, da die Gesellschaft kein externes Rückversicherungsgeschäft in wesentlichem Umfang mehr betreibt. Fitch vergibt W&W AG ein ’A-’ (A minus) IDR. Der Ausblick aller vergebenen Ratings ist Stabil. Damit erhalten die genannten Gesellschaften wieder das begehrte Fitch-Finanzstärkesiegel, welches nur an Versicherer mit starker Finanzkraft vergeben wird.

Die Ratings reflektieren die starke Kapitalausstattung und die starke Geschäftsposition der Versicherungsgesellschaften innerhalb der W&W-Gruppe. „Fitch sieht die Umstrukturierung der W&W-Gruppe positiv, da sie auf eine Verbesserung der Rentabilität der Gruppe und des Neugeschäfts abzielt. Um das gegenwärtige Ratingniveau aufrechtzuerhalten, erwartet die Agentur weiterhin, dass die verkündeten Maßnahmen gemäß Plan umgesetzt werden,“ sagt Tim Ockenga, Director im deutschen Versicherungsteam von Fitch Ratings in London. Dem stehen entgegen die leicht schwache Profitabilität der Gruppe, der anhaltende Beitragsabrieb bei der 2005 übernommenen Karlsruher Versicherungsgruppe, sowie die Risiken, die mit der Umsetzung umfassender Restrukturierungs- und Integrationsmaßnahmen verbunden sind. Darüber hinaus hat eine Prüfung des IFRS Jahresabschlusses 2005 der WL eine Anzahl von nicht ergebniswirksamen Beanstandungen ergeben, welche Schwächen in der Rechnungslegung und im Risikomanagement der Gruppe offen gelegt haben. Die Beanstandungen haben die Gruppe dazu veranlasst, ihre Rechnungslegungs und Risikomanagementprozesse zu überprüfen.

Nach dem Erwerb der Karlsruher Versicherungsgruppe durch die WL im Oktober 2005 belegt die W&W Gruppe zum Jahresende 2006 den 8. Platz im Lebensversicherungsbereich mit gebuchten Bruttobeiträgen in Höhe von EUR 2.411 Millionen und den 8. Platz im Sachversicherungsbereich mit gebuchten Bruttobeiträgen in Höhe von EUR 1.611 Mio. Fitch ist der Ansicht, dass die Karlsruher Versicherungsgesellschaften gut in die W&W Gruppe passen, da sie sich sowohl geographisch als auch durch ihre Distributionskanäle mit den Gesellschaften der W&W-Gruppe ergänzen.

Um ihre Kapitalkosten verdienen zu können, hat die W&W-Gruppe im Jahr 2006 eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen, die auf eine Verschlankung der Organisation abzielen. Diese Maßnahmen bewirken einen Stellenabbau von 1.750 Arbeitsplätzen, von denen 1.000 Stellen auf die Banken- und 750 Stellen auf die Versicherungsseite entfallen. Zwischenzeitlich wurden bereits mehr als 1.100 Stellen in der W&W-Gruppe abgebaut, wovon rund 600 Stellen auf die Versicherungsseite entfallen. Damit ist bereits ein wesentlicher Teil der Synergien aus dem Zusammengehen mit der Kalrsruher auf den Weg gebracht. Zum 30.06.2007 beschäftigte die W&W-Gruppe 8.795 Mitarbeiter.

Fitch ist der Ansicht, dass die Diversifikation von Produkten und Gesellschaften der W&W-Gruppe positiv ist, da hierdurch Risiken reduziert und Cross-Selling-Potenziale für die Produkte geschaffen werden. Traditionell ist die Gruppe stark in den süddeutschen Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und insbesondere durch WV ebenfalls in Nordrhein-Westfalen vertreten. Durch den Erwerb der Karlsruher Gruppe konnte die W&W Gruppe ihre Präsenz in Ostdeutschland und Schleswig-Holstein erheblich verstärken. Zum Jahresende 2006 hatte die konsolidierte Gruppe gebuchte Bruttobeiträge in Höhe von EUR 4,2 Milliarden (2005: EUR 4,4 Mrd.), eine Bilanzsumme in Höhe von EUR 70,1 Mrd. (2005: EUR 71,1 Mrd.) und 9.412 Mitarbeiter (2005: 10.121). WL verfügte über gebuchte Bruttobeiträge in Höhe von EUR 2,4 Mrd. (2005: EUR 2,4 Mrd.) und eine Bilanzsumme in Höhe von EUR 26,6 Mrd. (2005: EUR 25,9 Mrd.) zum Jahresende 2006. Ferner wurde die Beitragssumme des Neugeschäfts um 13,6% gesteigert. WV verfügte zum Jahresende 2006 über gebuchte Bruttobeiträge in Höhe von EUR 1,6 Mrd. (2005: EUR 1,6 Mrd.) und eine Bilanzsumme von EUR 2,9 Mrd. (2005: EUR 2,7 Mrd.). Analog zur Marktentwicklung blieb das Prämienaufkommen im Jahr 2006 nahezu unverändert. Der private Krankenversicherer WK konnte im Jahr 2006 marktüberdurchschnittliche Wachstumsraten verzeichnen.

Nach dem Erwerb der Karlsruher Leben und ihren Tochtergesellschaften im Leben- und Sachversicherungsbereich werden die entsprechenden Einheiten mit der WL beziehungsweise der WV im Jahr 2007 verschmolzen. Die Marke Karlsruher bleibt erhalten, um den Bankenkanal zu bedienen. Die Karlsruher Gruppe verfügt in diesem Bereich traditionell über starke Kontakte zu Volks- und Raiffeisenbanken.

Fitch ist der Ansicht, dass die von dem W&W-Vorstandsvorsitzenden Dr. Erdland seit seinem Amtseintritt im März 2006 auf operativer sowie personeller Ebene eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen entscheidend für die Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Finanzstärkeniveaus der W&W-Gruppe sind. Fitch erwartet, dass die W&W Gruppe ihre Wachstums- und Ertragsziele bis 2009 erreichen wird. Das Erreichen dieser Ziele beinhaltet ein IFRS Ergebnis nach Steuern in Höhe von über EUR 200 Mio., einen Gruppen RoE von 9% und eine Brutto Schaden- und Kostenquote auf Ebene der WV von 96%. Fitch erwartet, dass der Grad der Kapitalausstattung über die Planungsperiode hinweg unterstützend für das gegenwärtige Ratingniveau sein wird. Weitere nachträgliche Korrekturen der Jahresabschlüsse aus dem Jahr 2006 und später würden das Vertrauen der Agentur in die
Bilanzierungsprozesse der W&W Gruppe nachhaltig beeinträchtigen.



Herr Christian Giesen
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Die Agentur Fitch wurde 1913 gegründet und ist eine der drei großen international tätigen Full-Service-Ratingagenturen. Fitch Ratings beschäftigt weltweit über 2000 Mitarbeiter in 51 Büros. Die Zentralen befinden sich in London und New York. Ratinganalysten befassen sich mit der Bewertung von Versicherungen, Ländern, Unternehmen, Banken und strukturierten Finanzprodukten.

Als einer der international führenden Anbieter von Finanzstärkeratings für Versicherungsunternehmen analysiert Fitch unter anderem Versicherer in den Sparten Lebens- und Krankenversicherung, Schaden- und Unfallversicherung sowie in der Rückversicherung. Weltweit bewertet die Agentur über 2.500 Versicherungsunternehmen. In Deutschland ist Fitch seit 1999 mit einer Niederlassung in Frankfurt/Main vertreten.

Im deutschen Markt vergibt Fitch bereits an 50 Versicherungsunternehmen ein traditionelles Finanzstärkerating.