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12.05.2010 - dvb-Presseservice

Fitch setzt Ausblick für deutsche Schaden- & Unfallversicherung auf stabil

Fitch hat heute den Ausblick für den deutschen Schaden-/Unfallversicherungssektor aufgrund des 2009 gestiegenen Kapitalertrages und der seit Beginn 2010 anziehenden Kfz-Prämien auf Stabil von Negativ gesetzt.

Wegen des rückläufigen Kapitalertrages 2008 und zu Anfang 2009 und wegen des weichen Marktes insbesondere in der Kfz-Versicherung hatte Fitch im Juni 2009 den Branchenausblick auf Negativ belassen. Die Agentur glaubt, dass sich die Prämiensteigerung in der Kfz-Versicherung im Verlauf von 2010 fortsetzen wird, und sich deren Brutto-Schaden-/Kostenquote („BSK“) nach 2010 verbessern wird.

Bei einer vorläufigen BSK von 96% verbuchte die deutsche Schaden/Unfall-Versicherung 2009 trotz des weichen Marktes erhebliche versicherungstechnische Erträge. Der Rückgang der Kfz-Prämien verlangsamte sich nach dem Ablauf der Umweltprämie im Herbst 2009. Bei einer vorläufigen BSK von 104% (2008: 101,9%) war die Kfz-Sparte 2009 wohl diejenige mit dem höchsten negativen Beitrag in der Versicherungstechnik. Fitch erwartet, dass die BSK der Kfz-Sparte 2010 auf 106% ansteigen, danach aber aufgrund der ansteigenden Prämien rückläufig sein wird.

In der gewerblichen und industriellen Versicherung mag der Druck auf die Prämien anhalten, insbesondere wenn sich das Produktionsvolumen der deutschen Industrie nicht vom Wirtschaftsabschwung 2009 erholen sollte. Geringere Produktionsleistungen würden aber auch zu geringeren Schadenerwartungen führen.

Trotz der Rezession des vergangenen Jahres in Deutschland und der wettbewerbsintensiven Kfz-Sparte sieht Fitch die versicherungstechnische Ertragslage der Branche als nachhaltig an. Die Agentur erwartet, dass die BSK des Marktes 2010 auf dem Niveau von 2009 verbleibt, sich aber ab 2011 verbessern wird.

Nachdem sich die Kapitalmärkte im zweiten Halbjahr 2009 beruhigten, besserten sich 2009 die Kapitalerträge der Versicherer, und die Agentur erwartet, dass die Nettoverzinsung 2009 auf über 4% angestiegen ist. 2008 übertraf die Nettoverzinsung die Erwartung der Agentur. Auch wenn das Niedrigzinsumfeld Druck auf die festverzinslichen Anlagen ausübt, vergeht wegen der Duration der Kapitalanlagen der Versicherungsbranche eine gewisse Zeit, bis deren Kapitalertrag von den niedrigen Zinsen wesentlich betroffen sein wird. Fitch glaubt, dass die Erholung an den Börsen die niedrigen Zinsen kurzfristig überwiegt. Nichtsdestotrotz macht die Agentur darauf aufmerksam, dass anhaltend niedrige Zinsen Druck auf den Kapitalertrag und die Gesamtertragslage der Branche ausüben würden.



Herr Christian Giesen
Media Relations
Tel.: +49 (0)69 76 80 76 232

Fitch Deutschland GmbH
Taunusanlage 17
60325 Frankfurt/Main
http://www.fitchratings.de

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