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29.06.2010 - dvb-Presseservice

Forsa-Umfrage: Jeder dritte Bundesbürger will über das Rentenalter hinaus berufstätig sein / Selbstbestimmt die Risiken des Alters gestalten hat für die Deutschen Priorität

Das Leben im Alter aktiv nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten, ist stärker denn je Ziel der  Deutschen. Rund vier von zehn Männern  wollen über das Rentenalter hinaus arbeiten. Bei den Frauen ist der  Anteil zwar deutlich geringer, liegt aber immerhin noch bei 27  Prozent. Länger dem Beruf nachzugehen, ist dabei nicht allein eine  Frage des Geldes - zwischen Arm und Reich zeigen sich kaum  Unterschiede. Vielmehr ist der Wunsch, im Rentenalter weiter zu  arbeiten, auch Ausdruck eines Bedürfnisses nach Selbstbestimmung.  Dies ergab die Studie "Kundenkompass Selbstbestimmung im Alter" der  Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) in Zusammenarbeit  mit dem F.A.Z.-Institut auf der Basis zweier repräsentativer  Bürgerbefragungen.

95 Prozent der Befragten wollen im Ruhestand finanziell unabhängig  sein und den Alltag frei gestalten können. Auch auf ein starkes  soziales Netz legen die Deutschen großen Wert. Mehr als 90 Prozent  wünschen sich enge Kontakte zu ihrer Umwelt.

"Unsere Studie belegt: Die Bundesbürger sind im Hinblick auf ihren  Ruhestand anspruchsvoller geworden. Sie wollen ihr Leben selbst bei  schwerer Krankheit und Pflegebedürftigkeit eigenverantwortlich  gestalten", sagt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP. "Das  hat große Auswirkungen auf die Pflege. Gerade im Bereich der  ambulanten Hilfe müssen die Angebote vielfältiger, kreativer und  zugleich besser auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden.  Denn nur ein breites Spektrum möglichst hochwertiger  Unterstützungsleistungen ermöglicht es vielen Bundesbürgern, länger  selbst aktiv zu bleiben."

Alter und Pflege sind keine Tabuthemen mehr

Körperliche Gebrechen sind im Rentenalter kaum zu vermeiden. Darüber  machen sich die Bundesbürger keine Illusionen. Mehr als jeder dritte  Befragte erwartet, in Zukunft einmal selbst pflegebedürftig zu  werden, und rund 40 Prozent von ihnen rechnen mit schweren  beziehungsweise chronischen Erkrankungen. Ohnehin nehmen die  Deutschen das Thema Alter und Pflege heute wesentlich bewusster wahr  als noch vor fünf Jahren. Sie beschäftigen sich schon heute mit den  finanziellen Risiken dieses Lebensabschnitts. Auch hier sehen die  Befragten sich selbst wieder in der Pflicht. Sie wollen die  Verantwortung für die eigene Pflegebedürftigkeit eigenständig  übernehmen und nicht auf die nahen Verwandten abwälzen.

Dabei prognostizieren die Bürger, dass es ihnen im Ruhestand  schlechter gehen wird als den heutigen Senioren: Fast drei Viertel  der Männer erwarten für die eigene Generation einen geringeren  Lebensstandard während des Ruhestands als den, den die heutigen  Rentner haben. Bei den Frauen vertreten immerhin noch zwei Drittel  diese Position.

Hintergrundinformationen:

Die Marktforschungsinstitute COBUS aus Karlsruhe (Januar 2010) und  forsa aus Berlin (Mai und Juni 2010) befragten im Auftrag der  Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) rund 1.000  Bundesbürger über 18 Jahre zu ihren Standpunkten, Maßnahmen und  Plänen in Bezug auf die Selbstbestimmung und die Probleme im Alter.  Die beiden Gruppen der interviewten Personen repräsentierten jeweils  einen Querschnitt der volljährigen Bevölkerung in Deutschland. Die  Befragungen wurden in computergestützten Telefoninterviews  durchgeführt (CATI-Befragung).



Herr Torben Lenz
Tel.: +49 (0)40/ 22703-6073
E-Mail: torben.lenz@faktenkontor.de

Zentrum für Qualität in der Pflege(ZQP)
Reinhardtstraße 45
10117 Berlin
http://www.zqp.de

Über das ZQP:

Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) ist eine im November 2009 errichtete gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Berlin. Ziel der Stiftungsarbeit ist die Wissenschaftsbasierung und strukturelle Weiterentwicklung von Qualität in der Pflege sowie in der Versorgung älterer und hilfebedürftiger Menschen. Stifter des ZQP ist der Verband der privaten Krankenversicherung e.V. Das ZQP ist die einzige derartige Einrichtung in Deutschland, welche multidisziplinär und berufsgruppenübergreifend ausgerichtet ist. In seine Arbeit bindet es ausgewiesene Experten aus Pflegepraxis und Wissenschaft sowie Verbraucher und Patientenorganisationen ein. Ein wesentlicher Schwerpunkt der Stiftungsarbeit ist die wissenschaftliche Bearbeitung von bisher unzureichend geklärten Fragestellungen rund um das häusliche Versorgungsgeschehen.