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08.06.2010 - dvb-Presseservice

Forschung und Praxis gehen Hand in Hand

DVR-Förderpreis „Sicherheit im Straßenverkehr“

Mit der Vergabe des ersten Förderpreises für Sicherheit im Straßenverkehr setzt der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) eine fast 20 Jahre währende erfolgreiche Tradition fort. 1993 hatte die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege einen solchen Preis ins Leben gerufen.

Unter dem Dach der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) wurde diese Aufgabe im Namen aller beteiligten Akteure an den DVR übertragen. Die mit insgesamt 7.500 Euro dotierten Preise werden an junge Hochschulabsolventen vergeben, die sich mit ihren Forschungsarbeiten bewerben können. Forschung und Praxis gehen Hand in Hand, um die Sicherheit und Gesundheit im Straßenverkehr bei der Arbeit und in der Freizeit kontinuierlich zu verbessern. Aus den Forschungsansätzen und Ergebnissen der bisherigen Preisträger sind zum Teil Programme, Trainings und weitere Angebote zur Verbesserung der Verkehrssicherheitsarbeit entstanden.

Der erste Preis ging in diesem Jahr an Sebastian Wolf von der TU Dresden, der das Querungsverhalten und die Rotlichtakzeptanz von Fußgängern untersucht hat. Er wertete mehr als 800 Unfallberichte der Polizei aus und berücksichtigte dabei auch die Unfallschwere und –häufigkeit. Darüber hinaus wurden an zwölf Messstellen für je 24 Stunden Videoaufzeichnungen mit rund 3.800 Querungen analysiert. Zentrale Ergebnisse: In Wohngebieten wird häufiger bei rot gelaufen als in Geschäftsgebieten. Als Hauptmotive für die „Wagnisläufer“ werden Zeitdruck oder unangemessene Wartezeiten vermutet.

Über den zweiten Platz freute sich Almut Leopold von der Universität Jena. Der Titel ihrer wissenschaftlichen Arbeit: „Analyse von Gestaltungs- und Umsetzungsaspekten integrativ-partizipativer Verkehrssicherheitsarbeit“. Sie hat untersucht, wie in einem Unternehmen der Erdgas- und Erdölindustrie mit sehr hohem Sicherheitsstandard ein Modell der mitwirkenden Sicherheitsarbeit umgesetzt werden kann. Es wurden unter anderem betriebliche Verkehrssicherheitszirkel für Mitarbeiter und Vorgesetzte eingerichtet sowie auf die spezifische Betriebssituation ausgerichtete Fahrtrainings angeboten. Es konnte der Zusammenhang zwischen einer wahrgenommenen Mitwirkung und einer guten Konzentration sowie zwischen einem hohen Zeitdruck und Konzentrationsmängeln aufgezeigt werden.

Der dritte Preisträger, Marcell Biederbick von der FH Darmstadt, hat sich mit dem Bestandsaudit von Straßen am Beispiel der Überprüfung von Verkehrszeichen im Landkreis Bergstraße befasst. Er hat Vorlagen und Empfehlungen entwickelt, die bei einer Bestandsaufnahme von Straßen verwendet werden können. Das zu auditierende Straßennetz wurde zunächst in seinem Bestand erfasst und per Foto und oder Videoaufnahmen dokumentiert. Mit den damit aufgedeckten Mängel konnte die Anzahl von Verkehrszeichen reduziert werden. Die wirklich wichtigen Verkehrszeichen kamen verstärkt zur Geltung.

Die Preise wurden im Rahmen des 16. Workshops „Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit“ in Dresden verliehen. Die Jury setzte sich aus Professor Dr. Rüdiger Trimpop von der Universität Jena, Dr. Torsten Kunz, Präventionsleiter der Unfallkasse Hessen, und Jochen Lau, Referatsleiter Unfallprävention Wege und Dienstwege beim DVR, zusammen.



Herr Jochen Lau
Tel.: 0228/40001-42
E-Mail: jlau@dvr.de

Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V.
Beueler Bahnhofsplatz 16
53225 Bonn
http://www.dvr.de

URL: www.deutsche-versicherungsboerse.de/pressespiegel/Forschung-und-Praxis-gehen-Hand-in-Hand-ps_18367.html