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10.05.2007 -
dvb-Presseservice
Frauen setzen bei Finanzberatung auf Bank und Kompetenz
Aktuelle Frauenstudie zur finanziellen Absicherung zeigt:
Pensionssymposion der Raiffeisen Versicherung, 8. Mai 2007,
Lissabon -
Selbstbewusst und deutlich
unabhängiger als früher fühlen sich die Österreicherinnen heute. Dies ergibt
eine aktuelle Frauenstudie die market im Auftrag der Raiffeisen Versicherung
unter 1.000 Österreicherinnen im Alter von 15 bis 55 Jahren im März 2007
durchgeführt hat. Die eigene finanzielle Unabhängigkeit hat vor allem bei jungen
Frauen hohe Priorität. Grundsätzlich sehen Frauen die finanzielle Absicherung
als Gemeinschaftsthema von Mann und Frau, um die Geldangelegenheiten konkret
kümmern sich jedoch verstärkt die Frauen. Bei der Beratung vertrauen Frauen am
stärksten ihrer Hausbank. Entscheidend für die Wahl des Gesprächspartners in
Absicherungsfragen ist klar die Kompetenz, nicht das Geschlecht.
Selbstbewusst und deutlich
unabhängiger
Frau von
heute weiß, was sie will, hat Selbstbewusstsein und ist deutlich unabhängiger,
als in der Vergangenheit. Lässt man Frauen über Frauen urteilen, so sehen 75 %
die Frau von heute als begnadete Organisatorin und Managerin von Beruf, Familie
und Haushalt. Sie weiß, was sie erreichen will und agiert dadurch selbständig
und unabhängig, auch von der Finanzkraft des Mannes. Dass dabei der Beruf bzw.
die berufliche Verwirklichung eine große Rolle spielen, zeigt die Einschätzung
in Richtung Karriere und Rückkehr ins Berufsleben nach der Geburt eines Kindes.
Immerhin 59 % aller Frauen (quer über alle
Altersgruppen verstreut) sehen das Thema „Kinder“ in spätere Lebensphasen
verlagert. Was allerdings nicht heißt, dass die Karriere grundsätzlich wichtiger
wird als Familie und Kinder. Lediglich ein knappes Drittel (betrifft etwas mehr
ältere Frauen) glauben an eine Verlagerung - weg von Familie - hin zur
ausschließlichen Karriere. 41 % aller Frauen, dabei verstärkt junge Frauen,
sehen sich im Vergleich zu früher in einer „Männerwelt“ stärker akzeptiert.
Grundsätzlich sind Frauen in Österreich allgemein mit ihrem Leben zufrieden
(82%), 16 % (verstärkt die Gruppe der 40-49jährigen, bei denen sich vermutlich
gerade eine „neue“ Lebensphase einstellt) würden sich allerdings manches anders
wünschen. Lässt man diesbezüglich die Ziele für die Zukunft definieren, so
spricht immerhin mehr als ein Drittel aller Frauen (quer über alle
Altersgruppen) davon, ihr Leben von Grund auf ändern zu wollen.
Zugang zum Frauenbild von
heute
Fast klischeehaft zeigt sich das Ergebnis
worüber Frauen sich untereinander unterhalten. Zentrale Diskussionsthemen der
Frauen sind Kinder, Erziehung (48%) und die Berufswelt (28 %). Dabei
differenziert dieses Bild selbstverständlich in Abhängigkeit zur jeweiligen
Lebensphase. Während sich junge Single-Frauen vermehrt mit den Themen
Beruf/Berufsalltag, Männer und Partnerschaft, als auch mit Ausgehen/
Veranstaltungen beschäftigen, unterhalten sich Mütter mit jüngeren Kindern
(Kinder unter 14 Jahren) oftmals über den Nachwuchs und damit auch über
Erziehung und Schule. Sind die Kinder bereits etwas älter, dann wird wieder
verstärkt über den Beruf, aber auch über die lieben Verwandten diskutiert.
Frauen ohne Kinder zwischen 30-55 Jahre unterhalten sich verstärkt über aktuelle
Themen, sei es Politik, die Umwelt oder auch über das lokale Geschehen rund um
den eigenen Wohnort. Weniger im Fokus der Frauengespräche liegen die Themen Mode
und Shoppen (11 %) sowie Liebesleben, Partner und Beziehung (8
%).
Wünsche der Frauen
Ziele für die nächsten Jahre sind der Erhalt der Gesundheit, die
berufliche Weiterentwicklung als auch die Gründung / der Erhalt von Familie und
Partnerschaft. Für die etwas älteren Jahrgänge gewinnt hingegen das Thema
Gesundheit und Fit bleiben im Alter verstärkt an Bedeutung. Gibt man
verschiedene erstrebenswerte Ziele vor, so differenziert das Bild etwas
deutlicher. Frauen wollen grundsätzlich das Leben genießen, sprich Zeit für sich
selbst bzw. für ihre Hobbys haben, jedoch gleichermaßen auch Familie und Kinder
bestmöglich versorgt wissen. Für rund 50-60 % aller Frauen zeigt sich die
finanzielle Unabhängigkeit, dabei auch die berufliche Weiterbildung und Karriere
und gleichermaßen damit mehr Selbständigkeit, als klares und relevantes Ziel.
Gerade die 15-39jährigen Frauen sehen diesbezüglich eine für sich besonders
anzustrebende Zukunftsorientierung.
Lässt man
die relevanten Ziele in der Folge hierarchisch reihen, so definiert Frau von
heute zwei Ausrichtungen: Zum Einen will man Familie und Kinder bestmöglich
versorgt wissen, zum Anderen will man jedoch klar entweder eine berufliche
Ausbildung beginnen / abschließen oder aber wieder ins Berufsleben zurückkehren.
Zugang zur finanziellen
Absicherung
Zukunftssorgen gelten den Kindern und
der eigenen Gesundheit, 31 % beschäftigen sich verstärkt mit der eigenen
finanziellen Absicherung allgemein und auch in der Pension. Vor allem für die
Altersgruppe der 15 bis 29jährigen stellt die eigene finanzielle Absicherung (41
%) die größte Sorge dar. Die Absicherung der Kinder und die finanzielle
Absicherung für die Pension werden gleichermaßen wichtig beurteilt wie
Krankenvorsorge, Unfallvorsorge, Absicherung des Lebenspartners als auch die von
Wohnung und/oder Haus. Auto, Wertgegenstände und Haushaltsgegenstände erscheinen
in der derzeitigen Lebenssituation weniger relevant. Bei den 50-55jährigen ist
die Krankenvorsorge verständlicherweise tendenziell stärker präsent.
Grundsätzlich zeigt sich, dass das Thema Absicherung offenkundig in jeder
Lebenssituation ein Thema darstellt und als zielführend empfunden wird.
Angst unzureichend abgesichert zu
sein
Gerade was die persönliche Gesundheit
betrifft und damit der Ausfall der „eigenen“ Arbeitskraft, fühlt man sich als
Frau nicht ausreichend abgesichert. Wird man von heute auf morgen ein Pflegefall
bzw. bekommt man eine schwere Krankheit, so herrscht bei knapp der Hälfte der
Frauen ein Gefühl von gewisser Unsicherheit vor. Gerade wenn man Kinder hat, ist
die diesbezügliche Sorge vor unzureichender Absicherung deutlich stärker
ausgeprägt. Auf einer zweiten Ebene herrscht Unsicherheit bei Verlust des
Arbeitsplatzes, aber auch in Bezug auf finanzielle Unabhängigkeit in der
Pension. Nur knapp 20 % der Frauen sehen sich selbst oder den Partner bei
plötzlichem Tod als zuwenig abgesichert an, vielmehr scheint eine Trennung vom
Partner deutlich mehr finanzielles Unbehagen zu bereiten.
Absicherung ist Gemeinschaftsthema
Recht unterschiedlich zeigt sich die
Verantwortung und Zuständigkeit beim Thema Absicherung: Während bei 50 % der „in
Partnerschaft Lebenden“ Entscheidungen über das Thema Absicherung gemeinsam
getroffen werden, denkt bei einem Viertel der Haushalte verstärkt Frau, beim
verbleibenden Viertel Mann über Absicherung nach. Stärker frauenbezogen zeigt
sich das Bild, wenn es konkret um die Zuständigkeit von finanziellen
Angelegenheiten geht. Während sich in 40 % der Haushalte beide Partner um
Geldangelegenheiten kümmern, tendiert Frau in den verbleibenden Haushalten
stärker zur Abwicklung der Geldangelegenheiten. Immerhin 34 % zeichnen sich für
die finanziellen Angelegenheiten verantwortlich, demgegenüber stehen 16 %
Männer. Ähnlich sieht Frau den Zugang der Geschlechter zur finanziellen
Absicherung. Für 51 % stellt die Auseinandersetzung mit der finanziellen
Absicherung eine Gemeinsamkeit dar, für knapp ein Drittel der Frauen liegt das
Thema eher in weiblicher Hand, 14 % sehen es als Männerdomäne an.
Beratung ist Kompetenz- nicht
Geschlechterfrage
Dem Berater der Hausbank wird
ganz klar das meiste Vertrauen in der finanziellen Absicherung (38 %) vor dem
Versicherungsberater (24 %) geschenkt. Man greift klar auf Fachkompetenz zurück
und vertraut Ratschlägen seitens des Partners oder von Freunden und Bekannten
weniger. Und wenn ich mich auf diese verlassen kann, ist es schlichtweg egal, ob
es sich beim Berater um einen Mann oder eine Frau handelt, zumindest empfindet
dies drei Viertel aller Frauen so. Die Kompetenz ist der entscheidende Faktor.
Jene 14 % Frauen, die einen Mann als Berater bevorzugen, sehen dies vorrangig in
der Tradition und im Glauben, dass sich Männer besser ausdrücken können und
informierter sind. Frauen, die Frauen als Gesprächspartner präferieren (11 %),
sehen den Vorteil in der Problemerkennung. Frauen können sich leichter in die
Lage von Frauen versetzen als Männer.
Das
Risiko einer Pflegebedürftigkeit
14 % der Frauen
sehen sich derzeit bzw. in nächster Zukunft mit einem Pflegefall konfrontiert,
dabei empfindet man den psychischen Druck und die notwendige zeitliche
Investition als schwerwiegendere Belastungen. 86 % der Frauen im Alter zwischen
15-55 Jahre betreuen zumindest derzeit keine pflegebedürftige Person, etwas mehr
als die Hälfte davon wären eher in der Lage (zieht man finanzielle, berufliche
und „körperliche“ Aspekte in Betracht) eine Person persönlich zu pflegen. Der
Zugang zur Pflege korreliert eindeutig mit Haushaltsgröße und Urbanitätsgrad. Je
größer der Haushalt ist, in dem man lebt, und je weiter weg man von städtischen
Gebieten beheimatet ist, umso größer ist die Bereitschaft zur Pflege. Dass die
Pflege anderer Menschen Belastungen hervorruft, ist allerdings für alle Frauen
relativ offensichtlich. Dabei sieht man sich weniger mit einer finanziellen und
körperlichen Belastung konfrontiert, sondern vielmehr mit der psychischen
Belastung. Personen, die derzeit für jemanden verantwortlich sind, können dies
bestätigen. Hinzu kommt der Faktor Zeit, der ebenfalls schwerwiegend zu Buche
schlägt, insbesondere aus dem Blickwinkel der jungen, voll berufstätigen Frauen.
Pflege ist klar Frauenthema
Dabei wird auch eines klar: Die Aufgabe jemanden
zu pflegen, wird verstärkt als Frauen- und nicht als Männerthema gesehen.
Immerhin 47 % aller Frauen sehen dieses Thema als ausschließliche
Frauen-Angelegenheit an, während nur 1 % die Verantwortung in Richtung der
Männer legt. Dafür sprechen zwei Dimensionen: Frauen sind einfühlsamer und
können grundsätzlich mit anderen Menschen besser umgehen, auch wird ihnen mehr
Zeit (angesichts der höheren Berufstätigkeit des Mannes) zugesprochen.
Letztendlich empfindet jedoch mehr als die Hälfte eine gemeinsame Lösung am
zielführendsten. Sie finden Frau und Mann gleichermaßen zuständig, zum einen
deshalb, weil das Pflegethema eher von der Persönlichkeit als vom Geschlecht
abhängt, zum anderen weil es um klare Arbeitsteilung geht.
Pflegevorsorge hat noch untergeordnete
Rolle
Mögliche eigene
Pflege ist sehr wohl ein Thema, finanzielle Vorsorge dazu wurde bis dato jedoch
nur bedingt getroffen. Ein Fünftel aller Frauen, davon mehr als ein Drittel
aller 50-55jährigen setzt sich derzeit intensiv damit auseinander,
möglicherweise in Zukunft selbst zu einem Pflegefall zu werden. Ein weiteres
Drittel hat sich zumindest schon einmal damit beschäftigt. Demgegenüber stehen
allerdings nur 24 %, die für sich – im Falle von Pflegebedürftigkeit -
persönlich finanzielle Vorsorge getroffen haben. Mehr als die Hälfte der älteren
Frauen sehen sich bei Eintreten unversorgt. Dabei empfindet man eine
versicherungstechnische Lösung als besonders sinnvoll (diese wurde auch
großteils von jenen Personen abgeschlossen, die bereits finanzielle Vorsorge
getroffen haben), aber auch die Zusammenarbeit mit einer Hilfsorganisation oder
auch die Ausrichtung der Wohnung auf die resultierenden Bedürfnisse werden
angedacht. Frühzeitig einen Pflegeplatz zu reservieren, so weit möchte man dann
doch nicht gehen.
URL: www.deutsche-versicherungsboerse.de/pressespiegel/Frauen-setzen-bei-Finanzberatung-auf-Bank-und-Kompetenz-ps_4627.html