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26.06.2006 - dvb-Presseservice

GEFÄHRDEN DIE NOTENBANKEN DEN AUFSCHWUNG?

Für 2007 ist der Aufschwung noch längst nicht in trockenen Tüchern. Zwar rechnet die Deutsche Postbank AG im Jahr 2006 für die Deutsche Wirtschaft noch mit einem satten Wachstum von 1,8 Prozent, sie warnt aber vor einer allzu restriktiven Geldpolitik. Denn die könnte im Verein mit der Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland den Konjunkturzug schnell wieder abbremsen. Kritisch sehen die Bonner Volkswirte vor allem die Geldpolitik der USA. "Die Federal Reserve ignoriert die klaren Signale, die auf eine Abkühlung der US-Konjunktur hindeuten. Wenn sie die Leitzinsen zu weit anhebt, dämpft das nicht nur die Wirtschaft in den USA. Auch die Weltwirtschaft und der Euroraum werden in Mitleidenschaft gezogen, weil die Exporte sinken", sagt Dr. Marco Bargel, Chefvolkswirt der Postbank. "Muss die US-Notenbank ihre Zinserhöhungen dann später wieder zurücknehmen, weil die Konjunktur sich abschwächt, verteuert das den Euro gegenüber dem Dollar. Das wäre zusätzliches Gift für den Export."

Die Europäische Zentralbank sollte nach Ansicht der Postbank den Leitzinserhöhungen ihrer amerikanischen Kollegen jetzt nicht blind folgen. Denn dadurch könnte der Euroraum schnell an den Rand eines Abschwungs geraten: schwächeres globales Wachstum, Euro-Aufwertung, höhere Zinsen, und in Deutschland auch noch die höhere Mehrwertsteuer mit ihrem Kaufkraftentzug bei den Privathaushalten - das ist ein bitterer Cocktail für die Konjunktur im Land. Deshalb sollte die Europäische Zentralbank die Leitzinsen nur noch leicht und vor allem in gemäßigtem Tempo anheben.

Die vollständigen "Postbank Perspektiven" für den Juli und zurückliegende Monate finden Sie auch im Internet unter www.postbank.de/research.



Herr Hartmut Schlegel
Tel.: +49 228 920 12103
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Deutsche Postbank AG
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