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27.05.2010 - dvb-Presseservice

Geschäftsmodell Energieeffizienz: Wer spart, gewinnt

Weniger Kohlendioxid-Emissionen und mehr erneuerbare Energie: Dies sind die populärsten Ziele der aktuellen Klimapolitik der Europäischen Union. Weit weniger bekannt hingegen ist die dritte Komponente: Energieeffizienz. Bis 2020 sollen in der EU 20 Prozent weniger Energie verbraucht werden als heute. Aber was bedeutet dies für die Geschäftsmodelle von Versorgern, deren bisheriges Ziel es war, möglichst viel Energie zu verkaufen? Eine neue Branchen-Studie von Dexia Asset Management analysiert die Risiken und Chancen des Energiesparens für die Energieversorger Europas.

Die billigste und sauberste Energie ist die, die man gar nicht erst verbraucht. Energieeffizienz ist daher nicht nur für den Klimaschutz ein wichtiger Faktor, sondern auch ökonomisch von großer Bedeutung. Besonders für energieintensive Unternehmen spielen die langfristig steigenden Energiekosten eine immer größere Rolle. Für die Geschäftsmodelle von Energieversorgern ist die sogenannten Negawatt, ein Maß für die gesparte Energie, daher eine große Herausforderung. Denn ein geringerer Energieverbrauch schont zwar die Umwelt und reduziert die Kosten bei den Verbrauchern. Er drückt aber auch den Umsatz der Anbieter. Der Faktor Energieeffizienz bildet deshalb den Schwerpunkt einer neuen Branchen-Studie von Dexia Asset Management.

„Der Schwerpunkt unserer Analyse liegt auf der Nachfrageseite des Energiemarktes und nicht auf der Angebotsseite, die sonst meist betrachtet wird“, erklärt Laurent Milliat, Nachhaltigkeitsanalyst bei Dexia Asset Management. Denn bei Investoren stehen die wesentlich bekannteren Ziele der EU-Klimapolitik, die Reduzierung des CO2-Ausstoßes um 20 Prozent und die Ausweitung des Anteils erneuerbarer Energien am Energiemix auf ebenfalls 20 Prozent bis 2020, bisher meist stärker im Fokus. Laurent Milliat: „Das dritte Ziel wird von den meisten Anlegern sehr wenig beachtet: 20 Prozent weniger Energieverbrauch gegenüber heute.“ Ein Fehler, denn dieses weniger prominente Ziel wird für Politik und Verbraucher immer wichtiger, weil man mit einer effizienteren Energienutzung gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlägt. Man bekämpft den Klimawandel, sichert die zukünftige Energieversorgung und leistet einen Beitrag dazu, dass Energie bezahlbar bleibt.

Energieeffizienz erfordert neue Geschäftsmodelle bei Versorgern

Für das traditionelle Geschäftsmodell von Versorgern ist eine höhere Energieeffizienz allerdings ein Risiko, weil es zu einem geringeren Energieabsatz führt. Das aktuelle Konjunkturumfeld zeigt deutlich, wie ungünstig eine niedrigere Energienachfrage für Versorger ist. „Wer in Versorger aus europäischen Industrieländern investiert, muss wissen, dass die schwächere Energienachfrage nicht konjunkturbedingt ist. Sie ist also keine Folge der Rezession. Das ist das wichtigste Ergebnis unserer Analyse. Das Streben von Verbrauchern und Aufsichtsbehörden nach mehr Energieeffizienz ist eine strukturelle Entwicklung. Die Energienachfrage wächst schwächer und am Ende könnte der Energieverbrauch sogar deutlich zurückgehen“, fasst Milliat das Ergebnis der neuen Studie zusammen.

Versorger können die damit verbundenen Gefahren für ihr Geschäft aber durchaus in Chancen verwandeln. Einige tun es bereits. Allmählich verändern sich die Geschäftsmodelle − weg vom reinen Energieverkauf, hin zu mehr energienahen Serviceleistungen. So tun Versorger, die in deregulierten Energiemärkten aktiv sind, gut daran, sich nicht nur auf Energieproduktion und -transport zu beschränken. Denn Investoren werden die Gewinnaussichten von Versorgern, die zusätzliche Dienstleistungen bieten, zunehmend höher einschätzen.

  • In Großbritannien dürften Centrica sowie Scottish & Southern Energy davon profitieren, dass sie Privathaushalten neue energienahe Dienstleistungen anbieten. Dazu zählen Energiechecks, Wärmeisolierungen, Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung oder intelligente Zähler. Das dient nicht nur der Neukundengewinnung, sondern kann auch zusätzliches Geschäft mit Bestandskunden generieren und sie stärker an das Unternehmen binden.
  • Am Großkundenmarkt, also beim Geschäft mit Industrieunternehmen und Kommunen, werden Veolia Environnement und GDF Suez von ihrer Service-Sparte profitieren, weil große Energienachfrager ein Interesse daran haben, mit der Unterstützung von Energiespezialisten ihren Energiekonsum zu optimieren, um ihre Kosten zu senken und ihre Umweltbilanz zu verbessern.

„In Zeiten steigender Energiekosten und neuer Effizienzrichtlinien, die zum Energiesparen anhalten, ist das Angebot energienaher Dienstleistungen eine wichtige Stärke. Wer in Versorger investiert, sollte sich dessen bewusst sein und sich rechtzeitig positionieren“, so Milliat. Der SRI-Fonds Dexia Equities L Sustainable Green Planet investiert in Unternehmen, die innovative und nachhaltige Technologien zur Lösung von Umweltproblemen anbieten. Der Fonds gewichtet derzeit das Thema Energieeffizienz am stärksten und damit Unternehmen, die beispielsweise intelligente Stromzähler oder Energiesparlampen herstellen.



Herr Sebastian Bucher
Tel.: +49.40.692 123-24

Dexia Asset Management
Zweigniederlassung Deutschland
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Dexia AM und verantwortungsvolle und nachhaltige Anlagen

Ende Dezember 2009 verwaltete Dexia AM ein SRI-Vermögen (Sustainable & Responsible Investment) im Wert von 18 Milliarden Euro, wovon 4,8 Milliarden Euro auf nachhaltiges Management entfielen und 13,2 Milliarden Euro auf maßgeschneiderte SRI-Produkte (beispielsweise Einhaltung internationaler Normen). Dexia AM verfügt über die breiteste Angebotspalette an Nachhaltigkeitsfonds in Kontinentaleuropa: mit über 20 Fonds mit Investments in sämtlichen Anlagekategorien (Aktien, Anleihen, Geldmarkt, diversifizierte Fonds und strukturierte Produkte).

Das SRI-Team von Dexia AM gehört zu den größten SRI-Teams auf dem europäischen Kontinent. Unsere Nachhaltigkeitsanalysten verfügen über langjährige Erfahrung und haben sich auf bestimmte Sektoren oder Nachhaltigkeitsthemen spezialisiert.


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