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18.01.2011 - dvb-Presseservice

Geschäftsjahr 2010: Fördervolumen und Förderdividende weiter auf hohem Niveau

- Ertragslage normalisiert sich nach zwei Ausnahmejahren

Eine anhaltend hohe Nachfrage nach Förderkrediten und die Normalisierung der Ertragslage kennzeichneten die Geschäftsentwicklung der Landwirtschaftlichen Rentenbank 2010. Vor dem Hintergrund einer wieder zunehmenden Investitionstätigkeit in der Landwirtschaft konnte die Förderbank für die Agrarwirtschaft das Fördervolumen im Geschäftsjahr 2010 abermals steigern. Nach ersten Berechnungen wuchs der Darlehensbestand des Fördergeschäftes bei Programmkrediten um 17,3 % auf 23 Mrd. €. „Unsere zinsgünstigen Programmkredite stehen im Mittelpunkt unserer Förderstrategie. Eine breite Palette von Einsatzmöglichkeiten sorgt sowohl in der Krise als auch im Aufschwung für stabile Finanzierungsbedingungen im Agrarsektor“, so Dr. Horst Reinhardt, Mitglied des Vorstands der Rentenbank. Die Förderbank setzte 2010 eigene Erträge von 79 Mio. € (82) zur Verbilligung der Programmkredite ein. Für Förderzwecke wird auch der Bilanzgewinn in Höhe von 12 Mio. € verwendet. Einschließlich der ebenfalls aus Erträgen der Bank finanzierten Kapitalaufstockung der Edmund Rehwinkel-Stiftung summieren sich die für Förderzwecke ausgeschütteten Erträge (Förderdividende) 2010 auf 93 Mio. € (95).

Förderkredite für Neue Energien boomen

Im Geschäftsjahr 2010 sorgte das lebhafte Neugeschäft bei Biogas- und Fotovoltaikanlagen erneut für kräftige Wachstumsimpulse. Mit 2,3 Mrd. € (1,6) erreichten die Förderkredite für erneuerbare Energien ein neues Rekordniveau. Besonders dynamisch entwickelten sich die Finanzierungen von Biogasanlagen. Die Förderbank bewilligte rd. 1 Mrd. € (0,4) für insgesamt 1 833 (944) Projekte. „Da der Fachverband Biogas auch im laufenden Jahr eine rege Investitionstätigkeit erwartet, zeichnet sich für 2011 abermals ein hoher Finanzierungsbedarf für Biogasanlagen ab. Im Berichtsjahr haben wir rund 70 % des Investitionsvolumens von Biogasanlagen in Deutschland finanziert,“ so Horst Reinhardt. Deutlich gestiegen sei im Bereich erneuerbarer Energien der Einsatz von Leasing-Finanzierungen. Mit 115 Mio. € (39) sei diese Finanzierungsform jedoch nach wie vor vergleichsweise wenig bedeutend.

Gebäude-, Maschinen- und Betriebsmittelfinanzierungen mit zweistelligen Zuwachsraten

Zweistellige Zuwachsraten verzeichnete die Förderbank für die Agrarwirtschaft 2010 auch bei Gebäude-, Maschinen- und Betriebsmittelfinanzierungen. Dagegen entwickelten sich die Finanzierungen von Flächenkäufen und Projekten des Förderschwerpunktes Ländliche Entwicklung eher verhalten. Vor dem Hintergrund steigender Preise an vielen Agrarmärkten nahm der Bedarf an Liquiditätshilfekrediten in der zweiten Jahreshälfte ab. Das überwiegend aus Mitteln des Bundes verbilligte Zusagevolumen sank auf 456 Mio. € (730). Ein im Frühjahr 2009 gestartetes und zunächst bis Ende 2010 befristetes hauseigenes Konjunkturprogramm mit erleichtertem Zugang zu Liquiditätshilfen und Anschlussfinanzierungen hat die Rentenbank deshalb nicht verlängert. Insgesamt sagte die Förderbank bis zum Jahresultimo 6,0 Mrd. € (5,4) Programmkredite neu zu, außerdem 1,9 Mrd. € (1,5) allgemeine Förderkredite und 4,3 Mrd. € (3,8) verbriefte Finanzierungen. Das Neugeschäft summierte sich auf 12,2 Mrd. € (10,7) und lag damit um 14 % über dem Vorjahr. In der Bilanz wuchs das Fördervolumen um 1,1 % auf 66,5 Mrd. € (65,8) am Jahresultimo. Dabei nahm der Anteil der Programmkredite weiter zu. Auf diese Fördersparte entfielen 35 % (30) des Fördervolumens.

Zinsüberschuss leicht unter den Rekordwerten der beiden Vorjahre

Die Ergebnisentwicklung stand im Geschäftsjahr 2010 im Zeichen einer Normalisierung der Ertragslage. Nach der außergewöhnlich positiven Ertragsentwicklung in den beiden Vorjahren sank der Zinsüberschuss (HGB) nach ersten vorläufigen Zahlen um rd. 3,4 % auf 409 Mio. € (423). Das Betriebsergebnis (HGB) vor Bewertung und nach Abzug der Verwaltungsaufwendungen erreichte mit 366 Mio. € (347) dennoch ein neues Rekordniveau.

Operatives Ergebnis aufgrund niedrigerer Verwaltungsaufwendungen über Vorjahr

„Trotz des gesunkenen Zinsüberschusses ist das Betriebsergebnis anders als von uns zu Beginn des Jahres erwartet erneut gestiegen. Dies beruht allein auf einem deutlichen Rückgang des Verwaltungsaufwandes von 75 auf 39 Mio. €“, so Hans Bernhardt, für Finanzen zuständiges Vorstandsmitglied. Die Anpassung des Bewertungsansatzes für die Pensionsverpflichtungen an die internationalen Rechnungslegungsvorschriften des IAS 19 führte 2009 zu einem einmaligen außerordentlichen Anstieg dieses Aufwandspostens. Nach der Umstellung habe der Rückgang der Aufwendungen für Pensionsrückstellungen den niedrigeren Zinsüberschuss kompensiert. „Sowohl der Zinsüberschuss als auch das Betriebsergebnis liegen weiter deutlich über dem Niveau der Geschäftsjahre vor der Finanzmarktkrise. Wir erwarten, dass sich die Normalisierung der Ertragslage im laufenden Jahr fortsetzen wird“, so Hans Bernhardt. Nach Risikovorsorge und Reservebildung rechnet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2010 mit einem Jahresüberschuss (HGB) in Höhe von 47,0 Mio. € (45,0). Davon sollen 11,8 Mio. € (11,3) für Förderzwecke ausgeschüttet werden.

Bilanzsumme 79 Mrd. €: Förderkreditvolumen gestiegen

Wie die Bank in ihrem ersten Jahresrückblick weiter ausführt, belief sich die Bilanzsumme am Jahresultimo nach ersten Berechnungen auf 79 Mrd. € (76). Der Anstieg zum Vorjahr spiegelt u. a. das gestiegene Förderkreditvolumen wider. Auf der Aktivseite der Bilanz wuchsen die Forderungen an Kreditinstitute auf 50 Mrd. € (46). Trotz des leichten Anstiegs des Neugeschäfts bei verbrieften Finanzierungen valutierte der Wertpapierbestand mit 27 Mrd. € (28) leicht unter dem Vorjahr.

Komfortable Eigenkapitalausstattung

Die Eigenmittel werden in der HGB-Bilanz 2010 nach vorläufigen Zahlen insgesamt mit 3,1 Mrd. € (3,1) ausgewiesen. Dieser Betrag enthält nachrangige Verbindlichkeiten in Höhe von 0,8 Mrd. € (1,1). Sowohl die nach der Solvabilitätsverordnung errechnete Gesamteigenkapitalquote als auch die Kernkapitalquote liegen mit 24,5 % (23,8) bzw. 15,5 % (15,3) weiter deutlich über den bankaufsichtsrechtlichen Anforderungen. „Damit verfügen wir auch vor dem Hintergrund der mit Basel III zukünftig steigenden Eigenkapitalanforderungen über eine sehr gute Ausstattung mit Eigenmitteln“, so Horst Reinhardt.

Emissionsgeschäft: Anteil internationaler Investoren wieder auf „Vorkrisenniveau“

Am Bilanzstichtag beliefen sich die zur Refinanzierung eingesetzten mittel- und langfristigen Fremdmittel auf 59 Mrd. € (59). Die Förderbank nahm an den nationalen und internationalen Finanzmärkten rd. 10,6 Mrd. € (10,0) mittel- und langfristige Kapitalmarktmittel neu auf. Der Anteil ausländischer Investoren stieg auf 82 % (48). Mit dieser Entwicklung ging ein höherer Fremdwährungsanteil einher. Der Anteil des US-Dollar am Emissionsvolumen nahm mit 42 % (21) wieder den ersten Rang ein. Dagegen sank der Anteil der in Euro begebenen Emissionen auf 35 % (65).






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Die Landwirtschaftliche Rentenbank ist die deutsche Förderbank für die Agrarwirtschaft. Im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrages fördert sie agrarbezogene Vorhaben durch zinsgünstige Finanzierungen, die wettbewerbsneutral über die Hausbanken vergeben werden. Auch die Gewinnverwendung unterliegt dem Förderauftrag. Die Bank ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts, deren Grundkapital von der Land- und Forstwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland aufgebracht wurde. Überwiegend refinanziert sie sich an den internationalen Finanzmärkten. Die Förderbank gehört zu den wenigen Triple-A-Adressen Deutschlands.