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22.11.2007 - dvb-Presseservice

Gesetzliche Rentenversicherung bleibt wichtigstes System der Alterssicherung Drei-Säulen-Ansatz auf dem Vormarsch

Studie „Altersvorsorge in Deutschland 2005“ zeigt interessante Zukunftstrends

Die gesetzliche Rentenversicherung bleibt auch in den kommenden Jahrzehnten das mit Abstand wichtigste System der Alterssicherung. Gleichzeitig steigt vor allem in den neuen Bundesländern der Anteil der Personen, die neben einer gesetzlichen Rente im Alter eine Betriebsrente oder Leistungen der privaten Vorsorge beziehen. Das sind nur einige der auffälligsten Ergebnisse der Studie „Altersvorsorge in Deutschland 2005“ (AVID 2005), die am Mittwoch in Würzburg vorgestellt wurde.

Über 95 Prozent haben Anwartschaften in der gesetzlichen Rente

Die Studie enthält umfangreiche Daten zur Alterssicherung der Geburtsjahrgänge 1942 bis 1961. Mehr als 95 Prozent der Westdeutschen und nahezu 100 Prozent der Ostdeutschen dieser Altersgruppen werden demnach bei Vollendung des 65. Lebensjahres Ansprüche auf eine gesetzliche Rente erworben haben. Daneben können aber rund 40 Prozent aller Männer und 30 Prozent aller Frauen auch eine Betriebsrente erwarten. Mehr als die Hälfte aller Personen betreibt darüber hinaus private Altersvorsorge, zum Beispiel im Rahmen der Riester-Rente.

Neue Bundesländer: „Alterssicherung aus drei Säulen“ nimmt zu

Da die AVID 2005 insgesamt 20 Geburtsjahrgänge umfasst, ist ein Vergleich der Alterssicherungsanwartschaften von rentennahen Jahrgängen mit denen jüngerer Altersgruppen möglich. Dabei zeigen sich interessante Ergebnisse: So sind zum Beispiel in den alten Bundesländern bei den Männern der jüngsten Altersjahrgänge die durchschnittlichen Anwartschaften in der gesetzlichen Rentenversicherung im Schnitt ähnlich hoch wie bei den rentennahen Jahrgängen, bei den Frauen sogar um etwa 8 Prozent höher. In den neuen Ländern liegen dagegen die Rentenanwartschaften bei den jüngeren Altersjahrgängen bei Männern wie Frauen im Schnitt deutlich unter denen der älteren. Allerdings können die jüngeren Geburtsjahrgänge in den neuen Bundesländern dies im Schnitt durch höhere Anwartschaften in anderen Systemen – also in der Betriebsrente oder der privaten Vorsorge, teilweise auch in der Beamtenversorgung – weitgehend ausgleichen. Der Gedanke der Alterssicherung aus drei Säulen fasst insoweit auch in den neuen Ländern immer mehr Fuß; das Mischungsverhältnis der drei Säulen nähert sich dem in den alten Ländern allmählich an.

Personen mit niedrigen Alterseinkommen waren häufiger arbeitslos oder selbständig

Ein besonderes Augenmerk wird in der AVID 2005 auf Personen mit niedrigen Alterseinkünften gelegt. So zeigt sich, dass diese Personen in ihrer Biographie im Durchschnitt zwei- bis dreimal so lange Zeiten der geringfügigen Beschäftigung, der Arbeitslosigkeit sowie einer selbständigen Tätigkeit aufweisen wie die Personen mit höheren Alterseinkünften. Weitaus seltener als andere haben Menschen mit niedrigen Alterseinkommen neben der gesetzlichen Rente Ansprüche auf weitere Alterseinkünfte erworben; allerdings weist die AVID hier auch eine bemerkenswerte Ausnahme aus: Der Anteil der Personen mit Riester-Renten ist im Niedrigeinkommensbereich sogar größer als bei den Personen mit höheren Alterseinkommen. Dies belegt die Attraktivität der Riesterförderung gerade auch für Personen mit geringen Einkünften.

Arbeitsmarktentwicklung ist wesentlicher Schlüssel für künftige Alterseinkommen

Um die Rentenanwartschaften der Geburtsjahrgänge 1942 bis 1961 zum Zeitpunkt ihres Rentenbeginns zu ermitteln, werden die tatsächlichen individuellen Biografien bis zur Vollendung des 65. Lebensjahres fortgeschrieben. Für diese Projektion ist die künftige Entwicklung am Arbeitsmarkt von erheblicher Bedeutung. Die AVID 2005 weist deshalb neben einem sogenannten Basisszenario – das im Grundsatz die insbesondere in den neuen Bundesländern relativ ungünstige Arbeitsmarktentwicklung der 90er Jahre in die Zukunft fortschreibt – eine Variantenrechnung aus, die von einer positiveren Arbeitsmarktentwicklung ausgeht. Insbesondere für die Versicherten in den neuen Ländern stellen sich in dieser Variante die künftigen Rentenanwartschaften deutlich günstiger dar; dies verdeutlicht den wesentlichen Einfluss der künftigen Arbeitsmarktentwicklung auf die Alterssicherung der heutigen Erwerbstätigen.

Repräsentative Datenbasis für Alterssicherung der 40- bis 60-Jährigen

Die AVID 2005 wurde im Auftrag der Deutschen Rentenversicherung Bund und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales von TNS Infratest Sozialforschung erstellt, wobei die wesentlichen Datengrundlagen in den Jahren 2002 bis 2004 erhoben wurden. Sie stellt eine fundierte Datenbasis für die Alterseinkommen der Geburtsjahrgänge 1942 bis 1961 dar, die zum Zeitpunkt der Datenerhebung 40 bis 60 Jahre alt waren. Die Untersuchung weist für die deutsche Bevölkerung dieser Altersgruppen künftige Anwartschaften aus allen drei Säulen der Alterssicherung aus. Erstmalig in einer für die Bevölkerung der genannten Geburtsjahrgänge repräsentativen Studie werden in der AVID 2005 dabei – mit Zustimmung der Betroffenen – Informationen aus den individuellen Rentenkonten, Befragungsdaten und Fortschreibungsdaten zusammengeführt.

Die gesamte Studie ist im Internet abrufbar unter: www.deutsche-rentenversicherung-bund.de. Weitere Informationen zu der Untersuchung finden sich unter www.altersvorsorge-in-deutschland.de.



Herr Dr. Dirk von der Heide
Tel.: 030/865-89174
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