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08.06.2010 - dvb-Presseservice

Großvertriebe lassen im Neugeschäft weiter Federn

Die Geschäftszahlen für das erste Quartal 2010 liefern ein gemischtes Bild.

FRANKFURT - Nachdem etliche große Vertriebe und Maklerpools ihre Zahlen für das erste Quartal vorgelegt haben, ist eines offenkundig: Der Rückgang des Neugeschäfts ist bei weitem noch nicht flächendeckend gestoppt. Zwar dominiert in den Ausblicken für dieses Jahr die Zuversicht, aber mit entsprechend positiven Zahlen können bisher nur wenige Vertriebsunternehmen aufwarten. So musste die OVB Holding beim Konzernumsatz in den ersten drei Monaten 2010 noch einmal einen Rückgang um 11,6 Prozent auf 47,6 Millionen Euro  hinnehmen. Im Vorjahresquartal wurden noch 53,8 Millionen Euro erzielt. Dennoch bezeichnete der Großvertrieb die Umsätze in den ersten drei Monaten dieses Jahres als „solides Ergebnis“.

Auch MLP ist es noch nicht gelungen, im Neugeschäft eine Trendwende einzuläuten. Im ersten Quartal sank der Gesamtumsatz im Vergleich zum bereits schlechten Vorjahreszeitraum um weitere drei Prozent auf 121 Millionen Euro. Die Provisionen für vermittelte Verträge gingen um zwei Prozent zurück. Zumindest der Gewinn stieg von 0,1 auf zwei Millionen Euro. Die Reaktion der Unternehmensspitze auf diese Zahlen fällt ähnlich aus wie bei der OVB. MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg zeigte sich mit dem Geschäft in den ersten drei Monaten zufrieden. MLP liege wieder voll auf Kurs, erklärte er in einer Telefonkonferenz. Das Neugeschäft entwickle sich gut. Allerdings spiegele sich das noch nicht in den Provisionserlösen wider.

Auch Wilfried Kempchen, Vorstandsvorsitzender der OVB Holding AG, sprach von „einer deutlichen Geschäftsbelebung im letzten Monat des ersten Quartals 2010“. Bei der OVB schlägt sich dies in den Zahlen der Unternehmensgruppe aber noch nicht nieder: In Deutschland nahmen die Gesamtvertriebsprovisionen im Zeitraum Januar bis März 2010 gegenüber dem Vorjahr sogar um 15,9 Prozent ab. Das ist gegenüber dem Vorjahresquartal sogar eine Verdopplung des Rückgangs. Damals behauptete sich der deutsche Markt mit einem Minus von knapp acht Prozent noch am besten.

Beim AWD basieren die Hoffnungen nicht auf den Umsätzen des ersten Quartals, sondern auf dem Ergebnis: In des ersten drei Monaten dieses Jahres habe die Gruppe ein Ebit von mehr als neun Millionen Euro erreicht und liege damit deutlich über Plan. Das Unternehmen erwirtschaftete erstmals seit über einem Jahr wieder schwarze Zahlen. AWD-CEO Manfred Behrens erklärte vollmundig: „AWD ist back on track“. Der Umsatz stagnierte zwar bei 133,8 Millionen Euro, anders als OVB und MLP musste AWD aber immerhin keinen neuerlichen Rückgang verbuchen.

Dem Finanzkonzern Aragon, zu dem verschiedene Maklerpools und Vertriebsgesellschaften gehören, gelang im ersten Quartal die Wende zu positiven Ertragszahlen. In den Monaten von Januar bis März stiegen die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahresquartal um 65 Prozent auf 23,7 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erhöhte sich auf 0,5 Millionen Euro nach einem Minus von 0,4 Millionen Euro im ersten Quartal 2009. Der Geschäftsbereich Broker Pools, der den meisten Umsatz in der Gruppe generiert, steigerte seinen Umsatz von 11,9 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 16,8 Millionen Euro. Die Umsatzsteigerung im Geschäftsbereich Financial Consulting um 215 Prozent muss allerdings stark relativiert werden, weil sie zu großen Teilen auf der erstmaligen vollständigen Konsolidierung zweier neuer Konzerngesellschaften beruht.

Gegen den Strom schwimmt die Telis Financial-Services-Holding. Nachdem im zurückliegenden Geschäftsjahr die Gesamterlöse von 80,1 Millionen Euro auf 86,2 Millionen Euro gestiegen waren, rechnet das Vertriebsunternehmen für das Geschäftsjahr 2010 mit einer neuerlichen Steigerung um etwa acht Prozent. Der Vorstandsvorsitzende Klaus Bolz führte dieses Ergebnis vor allem auf das Konzept der "Unternehmensberatung für den privaten Haushalt" zurück, das die Berater der Telis Finanz verfolgen.

portfolio institutionell newsflash 08.06.2010/kmo/rko/jan 

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