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25.02.2008 - dvb-Presseservice

Guter Chef, gesundes Team, gesunde Bilanzen - Was Führungskräfte für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter tun können

Stress: Zehntausende Baden-Württemberger melden sich krank

Stress ist nach einer neuen EU-Studie der häufigste Grund für Krankmeldungen. Die Europäische Beobachtungsstelle für berufsbedingte Risiken in Bilbao rechnet vor: Fast jeder vierte Beschäftigte in der EU leidet unter Stress im Job. Die Unternehmen kostet das Milliarden. Denn, so schätzt die EU-Behörde, bis zu 60 Prozent aller versäumten Arbeitstage sind auf Stress zurückzuführen. Umgerechnet auf den Krankenstand in Baden-Württemberg heißt das: Zehntausende im Land melden sich stressbedingt krank. Im Dezember 2007 verzeichnete das Statistische Landesamt knapp 139.000 Krankmeldungen - laut der EU-Studie wären bis zu 80.000 davon auf Stress zurückzuführen.

Dass der Stress im Arbeitsleben zunimmt, bekommt auch Walter H. Moog zu spüren. Er koordiniert für die AOK Baden-Württemberg das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM). "Wir spüren die klare Tendenz zu wachsendem Stress im Arbeitsalltag auf allen Ebenen", sagt er. Die Nachfrage nach Angeboten für Firmen steigt seit Jahren. 2007 haben die AOK-Experten über 120-mal Stressbewältigungs-Kurse in Unternehmen abgehalten. "Dass die Betriebe dafür in diesem Umfang Geld ausgeben, auch wenn es ein Selbstkostenpreis ist, zeigt, wie groß der Bedarf ist und dass die Unternehmen das Problem erkennen und ernst nehmen", so Moog. 

Eines der AOK-Angebote für Unternehmen beschäftigt sich mit dem Thema "Führung und Kommunikation", und das mit gutem Grund. Denn dass der Stress-Level und damit letztlich die Gesundheit der Mitarbeiter vom Verhalten der Führungskräfte abhängen, ist unter Experten kaum umstritten.

"Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz können sehr stark vom Vorgesetzten abhängen. Ein schlechter Chef kann tatsächlich krank machen", sagt Dr. Anne-Katrin Matyssek. Die Diplom-Psychologin und Psychotherapeutin beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Mitarbeiterführung und Gesundheit in Unternehmen. Sie berichtet von britischen Untersuchungen über den Zusammenhang zwischen dem Verhalten des Chefs und der Gesundheit seiner Mitarbeiter: "Bei einem Chef, der viel herumbrüllt, war der Blutdruck der Mitarbeiter viel höher als in einer Vergleichsgruppe." Auch wenn es darüber hinaus kaum hartes Zahlenmaterial zum Thema gibt, sagt die Expertin: "Auf der Grundlage meiner vielen Gespräche mit Mitarbeitern und Führungskräften schätze ich, dass ein "guter" oder "schlechter" Chef beim Wohlbefinden im Job 50 Prozent ausmacht."

Ein "guter" Chef ist demnach der Vorgesetzte, der sich kümmert. "Dabei kann es inhaltlich um ganz unterschiedliche Sachen gehen", so Dr. Matyssek. "Aber dass die Mitarbeiter das Gefühl haben, der Chef kümmert sich, das ist für viele am wichtigsten." Die Folgen sind messbar, so die Expertin: besseres Klima, größere Motivation und mehr Einsatzbereitschaft führen am Ende zu höherer Produktivität. "Das rechnet sich also für ein Unternehmen in Euro und Cent."

Der Tipp von Dr. Matyssek für die Führungskräfte: Sie sollen erst mal danach schauen, dass es ihnen selbst gut geht. "Nur wenn der Chef selbst fit ist und sich wohl fühlt, kann er Belastungssignale von Mitarbeitern wahrnehmen und sein Team gesund führen."

Gerade für die Gesundheit der Führungskräfte hat die AOK Baden-Württemberg ein spezielles Angebot erarbeitet. In der AOK-Klinik Korbmattfelsenhof in Baden-Baden gibt es mehrmals im Jahr das drei- bis viertägige Programm "Fitness für Führungskräfte - WORKOUT - Raus aus dem Alltag", bei dem die gestressten Vorgesetzten selbst zur Ruhe kommen und aktiv etwas für ihre Gesundheit tun können. Doch nicht nur der Chef, sondern auch der einzelne Mitarbeiter selbst kann etwas gegen den Stress und seine Folgen tun: Die AOK bietet flächendeckend im Land Stressbewältigungs-, Entspannungs- oder auch Yogakurse an. Informationen dazu gibt es bei den AOK-Bezirksdirektionen oder im Internet. Online bietet die AOK unter www.stress-im-griff.de auch ein Trainingsprogramm zum Umgang mit Stress an.

Für die Unternehmen reichen die Angebote der AOK Baden-Württemberg vom Stressbewältigungstraining über Zeit-Management-Seminare bis zur Arbeitssituationsanalyse. Im Angebot "Arbeitskreis Gesundheit" helfen die AOK-Experten den Firmen, betriebliches Gesundheitsmanagement als Daueraufgabe wahrzunehmen und als Bestandteil der Unternehmenskultur zu verankern.

In allen Angeboten spielt der Umgang mit Stress eine mehr oder weniger große Rolle. "Im gleichen Maße wie die körperliche Belastung im Beruf für die meisten Menschen abgenommen hat, steigt die psychische Belastung durch Stress an", so der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Dr. Rolf Hoberg. "Uns ist wichtig, dass Arbeit Menschen nicht krank macht. Deshalb stehen wir nicht nur unseren Versicherten, sondern auch den Unternehmen mit konkreten Tipps und Hilfestellungen zur Seite."



Tel.: 0711 2593-231

AOK Baden-Württemberg
Heilbronner Str. 184
70191 Stuttgart
www.aok.de/bw

Die AOK Baden-Württemberg versichert 3,9 Millionen Menschen und zahlt fast 9,8 Milliarden Euro pro Jahr an Leistungen in der Kranken- und Pflegeversicherung.

Weitere Informationen zur AOK Baden-Württemberg im Internet unter: www.aok-bw.de

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