Das nächste große Sportereignis wirft seine Schatten voraus: Wenn am
8. August 2008 die 29. Olympischen Sommerspiele in Peking beginnen,
nehmen auch hierzulande Millionen Sportfans auf den Zuschauerrängen vor
den Fernsehgeräten Platz, um ihren Sportstars beim Ringen um
Medaillen zuzuschauen. Neben einer umfangreichen Dekoration in
Landesfarben ist für die meisten die richtige Verpflegung wichtigste
Grundlage, um die Spiele zu genießen. Nach Ansicht der Techniker
Krankenkasse (TK) bilden Fernbedienung, Bratwurst, Chips und Bierkrug
allerdings kein Dreamteam. "Natürlich bietet es sich gerade im Sommer an,
zum Olympia-Gucken den Grill anzuwerfen. Aber es müssen ja nicht immer
große Fleischberge auf dem Rost landen, es gibt auch Gemüsesorten wie
Kartoffeln, Zucchini und Paprika, die sich gut zum Grillen eignen",
empfiehlt Maike Schmidt, Ernährungswissenschaftlerin bei der
TK.
Damit nach den 17 olympischen Wettkampftagen im (Medaillen-)
Spiegel nicht auch noch eine Hüftgoldmedaille erscheint, kann man sich in
Sachen gesunder Ernährung Einiges von den Olympia-Gastgebern in Peking
abgucken. Denn die chinesische Küche setzt auf einen ausgewogenen Mix aus
Fleisch bzw. Fisch und Gemüse. "Schaschlik-Spieße mit magerem
Geflügelfleisch oder Meeresfrüchten, Paprika, Zwiebeln, Zucchini oder
Aubergine sind zum Beispiel eine gute Alternative zum
Schweinenackensteak", so die Expertin.
Für einen richtigen Sport-
und Grillabend ist für viele Fernseholympioniken Bier unverzichtbar. Die
Ernährungsexpertin empfiehlt für den Genuss ohne Reue die alkoholfreie
Variante: "Inzwischen gibt es eine sehr große Auswahl alkoholfreier
Biere, sogar Hefeweizen gibt es inzwischen ohne Prozente. Diese haben
nicht nur weniger Kalorien, sondern wirken sogar isotonisch und eignen
sich daher hervorragend für Fernseh- und Freizeitsportler. Der Körper
nimmt isotonische Getränke schneller auf und verwertet sie besser, da die
Konzentration der gelösten Stoffe im alkoholfreien Bier mit der im Blut
identisch ist", erklärt Maike Schmidt. Allerdings ist die
Bezeichnung irreführend, denn auch wenn alkoholfrei auf dem Etikett
steht, kann der Gerstensaft bis zu 0,5 Prozent Alkohol enthalten.
Ebenfalls irreführend sein könnte der Begriff "light", denn dies bedeutet
nicht in jedem Fall, dass im Bier weniger Alkohol ist, sondern lediglich,
dass es mindestens 40 Prozent weniger Kalorien als das "normale" Bier
hat. Wichtig ist, auch bei alkoholfreien und Light-Getränken auf die
Gesamtkalorienbilanz zu achten, denn in größeren Mengen setzen natürlich
auch diese an. Idealerweise sollte man auf jeden Fall öfter mal ein Glas
Wasser trinken, ungesüßte Fruchtsaftschorlen oder
Eistees.
Auch für den Fall, dass die Wetterlage kein günstiges
Grillklima bietet, hat die Ernährungsexpertin ein paar Snack-Tipps für
den gelungenen Fernsehsport parat: "Datteln mit magerem Schinken
umwickelt, Gemüse und Dipp, Geflügelfrikadellen, gefüllte Tomaten und
Käse-Weintrauben-Spieße lassen sich gut vorbereiten und portionieren."
Maike Schmidt empfiehlt, sich vor dem Einschalten des Fernsehers eine
vernünftige Portion Olympia-Snacks auf einem Teller vorzubereiten. Steht
das Essen stattdessen in größeren Mengen auf dem Tisch, lauert gerade
beim Fernsehgucken die Gefahr, unkontrolliert zuzugreifen: "Durch das
Geschehen auf dem Bildschirm ist man abgelenkt, man achtet nicht auf sein
Sättigungsgefühl und isst mehr als man eigentlich braucht", so die
Ökotrophologin.
Alternativ besteht natürlich auch die
Möglichkeit, die zusätzlichen Kalorien mit Bewegung abzubauen. Statt
Fernsehsport kann man sich von den Olympioniken inspirieren lassen und
selbst mal die eine oder andere Disziplin ausprobieren. "Zwei Flaschen
Bier und eine halbe Tüte Kartoffelchips schlagen allerdings schon mit
etwa 560 Kalorien zu Buche. Um die wieder zu verbrennen, müsste ein 80
Kilo-Mann schon gute 100 Minuten Badminton spielen, eine 65-Kilo-Frau
sogar zwei Stunden Brustschwimmen", so die TK-Expertin.
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