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10.11.2010 - dvb-Presseservice

Hannover Rück wächst kräftig und erhöht Gewinnziel

- Bruttoprämie steigt um 11,5 % - Großschadenbelastung weiterhin über dem Erwartungswert - Kombinierte Schaden-/Kostenquote in der Schaden-Rückversicherung: 99,0 % - Personen-Rückversicherung wächst um 14,2 % und EBIT-Rendite im Zielkorridor - Gutes Kapitalanlageergebnis: 872,2 Mio. EUR - Erfreuliches Konzernergebnis: 582,0 Mio. EUR - Buchwert je Aktie steigt um 20,0 % auf 36,96 EUR - Eigenkapitalrendite: 19,0 % - Gewinnziel auf mehr als 700 Mio. EUR für 2010 erhöht

Die Hannover Rück hat zum 30. September 2010 ein starkes Prämienwachstum und ein besser als erwartetes Konzernergebnis vorgelegt. Gründe für diese Entwicklung waren eine hohe Nachfrage in der Schaden- und Personen-Rückversicherung, ein gutes Kapitalanlage­ergebnis und ein positiver Steuereffekt. „Angesichts der sehr erfreulichen Geschäftsentwicklung im 3. Quartal und des Zusatzertrags aus dem Steuereffekt, über den wir in unserer Ad-hoc-Mitteilung vom 20. Oktober 2010 berichtet haben, erhöhen wir unsere Gewinnprognose für das Gesamtjahr von rund 600 Mio. EUR auf über 700 Mio. EUR”, erklärte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Wallin.

Weiteres Prämienwachstum

Die gebuchte Bruttoprämie für das Gesamtgeschäft erhöhte sich zum 30. September 2010 deutlich um 11,5 % auf 8,6 Mrd. EUR. Bei konstanten Währungskursen, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, hätte der Anstieg 7,7 % betragen. Der Selbstbehalt ging auf 91,0 % (92,3 %) zurück. Die Nettoprämie stieg um 11,1 % auf 7,5 Mrd. EUR (6,7 Mrd. EUR).

Außerordentlich erfreuliches Ergebnis

Das operative Ergebnis (EBIT) übertraf den ausgezeichneten Wert des Vorjahres noch einmal leicht. Es betrug 862,0 Mio. EUR (851,7 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss zum 30. September 2010 schloss mit 582,0 Mio. EUR (596,6 Mio. EUR). Hierin ist der erwähnte positive Effekt aus einem Steuerurteil des Bundesfinanzhofs enthalten, wonach vorsorglich gebildete Rückstellungen aufgelöst werden konnten. Der daraus resultierende Ergebnisbeitrag beträgt 98,0 Mio. EUR. Aber auch die Vergleichsperiode war von positiven Sondereffekten in Höhe von 169 Mio. EUR gekennzeichnet. Der Gewinn je Aktie beträgt 4,83 EUR (4,95 EUR).

Erfreuliches Ergebnis der Schaden-Rückversicherung trotz weiterhin überdurchschnittlicher Großschadenbelastung

Mit der Situation auf den internationalen Rückversicherungsmärkten zeigt sich die Hannover Rück weitestgehend zufrieden, auch wenn ein Trend hin zu einer graduellen Aufweichung der Märkte festzustellen ist. Dennoch sind die Preise und Bedingungen überwiegend risikoadäquat. „Um auch weiterhin erfolgreich sein zu können, ist es für uns wichtig, auf der Basis detaillierter Risikoanalysen unsere selektive Zeichnungspolitik fortzusetzen”, betonte Wallin.

Die Bruttoprämie für die Schaden-Rückversicherung erhöhte sich zum 30. September 2010 gegenüber der Vorjahres-Vergleichs­periode um 9,5 % auf 4,8 Mrd. EUR (4,4 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, hätte der Anstieg 6,5 % betragen. Der Selbstbehalt reduzierte sich auf 90,5 % (93,4 %). Die verdiente Nettoprämie stieg um 8,0 % auf 4,1 Mrd. EUR (3,8 Mrd. EUR).

Die Großschadenbelastung für die Hannover Rück lag auch nach drei Quartalen über den Erwartungen. „Obwohl die diesjährige Hurrikansaison in Nord- und Mittelamerika sehr unauffällig verlief, hatten wir dennoch auch im 3. Quartal spürbare Belastungen aus Naturkatastrophenschäden zu verzeichnen. Größtes Schadenereignis war für uns das Erdbeben in Neuseeland, welches mit nahezu 90 Mio. EUR zu Buche schlug”, unterstrich Wallin. Die Netto-Großschaden­belastung zum 30. September 2010 betrug 554,1 Mio. EUR; in der Vergleichsperiode waren es lediglich 198,2 Mio. EUR. Angesichts dessen stieg die kombinierte Schaden-/Kosten­quote auf 99,0 % (96,8 %). Vor diesem Hintergrund ging das versicherungs­technische Ergebnis von 98,1 Mio. EUR auf 32,4 Mio. EUR zurück.

Das operative Ergebnis (EBIT) stieg deutlich um 32,8 % auf 633,4 Mio. EUR (477,0 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss erhöhte sich um 32,1 % auf 437,7 Mio. EUR (331,3 Mio. EUR); darin ist der positive Effekt aus der Auflösung vorsorglich gebildeter Rückstellungen berücksichtigt, der sich nur in der Schaden-Rückversicherung niederschlägt. Das Ergebnis je Aktie beträgt 3,63 EUR (2,75 EUR).

Deutlich zweistelliges organisches Wachstum in der Personen-Rückversicherung

Sehr zufrieden ist die Hannover Rück mit der Entwicklung in der Personen-Rückversicherung. Erneut konnte hier ein zweistelliges Prämienwachstum erzielt werden. „In China – wo wir auch mit einer Niederlassung vor Ort vertreten sind – konnten wir die stärkste prozentuale Steigerung verzeichnen. Hier steht eine immer noch recht geringe Versicherungsdichte einer stark wachsenden Mittelschicht gegenüber. Wir erwarten daher für das Jahr 2010 in diesem Markt eine Geschäftszunahme von mehr als 50 %”, erklärte Wallin.

Die gebuchte Bruttoprämie zum 30. September 2010 stieg aufgrund des starken organischen Wachstums deutlich um 14,2 % auf 3,7 Mrd. EUR (3,3 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 9,3 % betragen. Der Selbstbehalt erhöhte sich von 90,8 % auf 91,5 %. Die verdiente Nettoprämie stieg um 15,0 % auf 3,4 Mrd. EUR (3,0 Mrd. EUR).

Erfreulich zeigt sich auch die Ergebnissituation zum 30. September 2010: Dass das operative Ergebnis (EBIT) mit 213,6 Mio. EUR hinter dem Ergebnis der Vergleichsperiode (338,3 Mio. EUR) zurückblieb, resultiert daraus, dass dieses von positiven Sondereffekten in Höhe von rund 187 Mio. EUR gekennzeichnet war. Ohne diese Effekte wäre das EBIT um 41 % gestiegen. Die EBIT-Rendite liegt mit 6,3 % gut im Zielkorridor von 6 % bis 7 %. Der Konzernüberschuss betrug 170,2 Mio. EUR (279,9 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie beträgt 1,41 EUR (2,32 EUR).

Kapitalanlageergebnis trotz niedriger Zinsen sehr zufriedenstellend

Angesichts ihrer risikoaversen Kapitalanlagestrategie und des vorherrschenden Niedrigzinsniveaus zeigt sich die Hannover Rück mit der Entwicklung ihrer Kapitalanlagen sehr zufrieden. Die selbstverwalteten Anlagen stiegen aufgrund eines positiven operativen Cashflows und wegen der positiven Marktwertentwicklung auf 25,5 Mrd. EUR (22,5 Mrd. EUR). Dank des erneuten Anstiegs der ordentlichen Erträge, des deutlichen Rückgangs der Abschreibungen und trotz gestiegener unrealisierter Verluste lag das Kapitalanlageergebnis leicht über dem Vorjahresniveau. Es betrug 872,2 Mio. EUR (850,5 Mio. EUR) und erreichte damit eine durchschnittliche Rendite von 3,6 %.

Weiterhin erfreuliche Entwicklung des Eigenkapitals

Das Eigenkapital ohne Anteile anderer Gesellschafter wuchs gegenüber dem Stand vom 31. Dezember 2009 um 742,3 Mio. EUR auf 4,5 Mrd. EUR (3,7 Mrd. EUR). Damit stieg der Buchwert je Aktie um 20,0 % auf 36,96 EUR (30,80 EUR). Das haftende Kapital, bestehend aus Eigenkapital, Anteilen anderer Gesellschafter und Hybridkapital, beträgt 6,9 Mrd. EUR (5,6 Mrd. EUR).

Ausblick

Angesichts der bisherigen Entwicklungen auf den internationalen Rückversicherungsmärkten erwartet die Hannover Rück für das laufende Jahr ein Wachstum der Nettoprämie bei konstanten Währungskursen von rund 8 %.

In der Schaden-Rückversicherung präsentieren sich die Märkte im Großen und Ganzen mit risikoadäquaten Preisen. Es ist allerdings nicht zu verkennen, dass die hohe Kapazität der Rückversicherer im Vergleich zur Nachfrage zu einem erhöhten Wettbewerbsdruck führt. Ratenerhöhungen können daher nur in schadenbelasteten Programmen durchgesetzt werden. Die Ölplattform-Katastrophe im Golf von Mexiko sollte zu einer Marktverhärtung und substanziellen Preissteigerungen im Offshore-Markt führen. Ebenfalls werden angesichts der Vielzahl schwerer Naturkatastrophen im laufenden Geschäftsjahr Preiserhöhungen im katastrophen­exponierten Geschäft erwartet. Weiteres Prämienwachstum sieht die Hannover Rück im Bereich der landwirtschaftlichen Risiken sowie in den Schwellenländern.

Die Hannover Rück erwartet in der Schaden-Rückversicherung ein Nettoprämienwachstum von rund 6 % und einen sehr guten Gewinnbeitrag. Voraussetzung hierfür ist, dass die Großschadenbelastung im 4. Quartal im Rahmen der Erwartungen bleibt.

In der Personen-Rückversicherung sind die Rahmenbedingungen weiterhin sehr gut. Hierzu trägt insbesondere die demografische Entwicklung in den etablierten Versicherungs­märkten wie den USA, Japan, Großbritannien oder Deutschland bei. Unverändert nachgefragt sind finanzorientierte Rückversicherungs­lösungen, also Modelle zur Stärkung der Solvenzbasis der Erstversicherer.

Für das laufende Jahr erwartet die Hannover Rück in der Personen-Rückversicherung nun eine Steigerung der Netto­prämie von rund 12 %. Die EBIT-Rendite sollte im Ziel­bereich von 6 % bis 7 % liegen.

Bei den Kapitalanlagen ist davon auszugehen, dass der erwartete positive Cashflow – stabile Währungskurse unterstellt – zu einem weiteren Anstieg der Kapitalanlagebestände führt. Bei den festverzinslichen Wertpapieren liegt das Augenmerk weiterhin auf einer hohen Qualität und Diversifikation des Portefeuilles. „Wir haben im 3. Quartal begonnen, wieder in börsennotierte Aktien zu investieren. Jedoch sehen wir aus Vorsichtsgründen bis zum Jahresende nur eine Aktienquote von maximal 2,8 % vor”, unterstrich Wallin. Die Kapital­anlagerendite im Geschäftsjahr 2010 sollte bei 3,5 % liegen.

Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung und des positiven Steuereffekts hebt die Hannover Rück die Gewinnerwartung für das Geschäftsjahr 2010 von rund 600 Mio. EUR auf mehr als 700 Mio. EUR an. Dies gilt unter der Prämisse, dass die Großschaden­belastung im 4. Quartal den Erwartungs­wert nicht übersteigt und es zu keinen negativen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten kommt. Für die Dividende strebt das Unternehmen unverändert eine Ausschüttungsquote von 35 % bis 40 % ihres IFRS-Konzern-Nachsteuerergebnisses an.




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