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14.04.2009 - dvb-Presseservice

Hausarztverträge der Ersatzkassen: Positive Resonanz auf Ideenwettbewerb Ballast: „Qualitätsverbesserung soll für den Patienten spürbar sein

Die Ersatzkassen wollen die Qualität der hausärztlichen Versorgung ihrer Versicherten verbessern. Um dies zu erreichen, haben sie im Februar 2009 Ärztenetze oder andere Ärztegemeinschaften zu einem Ideenwettbewerb aufgerufen. Bis zum 31. März 2009 hätten 12 Ärztegemeinschaften ihr Interesse bekundet und Vorschläge eingereicht, teilte Thomas Ballast, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) mit. Teilweise wurde individuell eine Fristverlängerung bis zum 30. April 2009 gewährt. Mit allen anderen werde man nach Ostern bereits Gespräche aufnehmen, um Einzelheiten zu klären.

Ballast begrüßte es, dass Ärztenetze ihre Kreativität und ihr Potenzial einbringen möchten, um die hausärztliche Versorgung zu verbessern. Es seien positive Ansätze zu erkennen, wie die Patientenversorgung qualitativ verbessert werden könnte. So sehen einige Ansätze ihren Focus in der Verbesserung der Versorgung von speziellen Krankheiten wie z. B. Diabetes oder sie sind ausgerichtet auf spezifische Patientengruppen und ihre besonderen Versorgungsbedarfe (z. B. Chroniker). Das "Besondere" der hausärztlichen Versorgung soll in anderen Konzepten wiederum durch eine Qualitätsverbesserung infolge einer leitliniengerechten Versorgung und einer verbesserten Koordination der Behandlung bei Fachärzten erfolgen. Thema ist auch die Wirtschaftlichkeit in der Arzneimittelversorgung, verbunden mit einer Qualitätssteigerung durch Vermeidung von Unverträglichkeiten.

„Wichtig für uns ist ein attraktives Versorgungsangebot für die Versicherten“, betonte Ballast. „Die Patienten sollen freiwillig an der besonderen hausärztlichen Versorgung teilnehmen und die Verbesserung soll spürbar sein.“

Die Ersatzkassen setzen mit dem Ideenwettbewerb auch die Anforderungen des Gesetzgebers um. Dieser hatte die Krankenkassen dazu verpflichtet, flächendeckend Verträge über eine besondere hausärztliche Versorgung mit Allgemeinärzten abzuschließen. Problematisch sei für die Ersatzkassen, die gesetzliche Verpflichtung zum Abschluss dieser Verträge. „Wir wollen Flexibilität und Ideenvielfalt“, so Ballast. Dies sei nicht dadurch zu erreichen, in dem man Hausärzteverbände quasi in eine Monopolstellung bringe. Dies hätte zur Folge, dass nur noch auf das Geld geschielt werde, die Versorgungsqualität aber in den Hintergrund gerate.

Mit Blick auf Bayern erklärte Ballast: „Die Ersatzkassen lehnen eine Kopie des dortigen AOK-Hausärztevertrages ab. Eine besondere ärztliche Versorgung kann nicht bedeuten: Mehr Geld für die Leistungen wie bisher. Wir wollen einen Mehrwert für die Patienten erzielen, die Qualität der hausärztlichen Versorgung soll tatsächlich besser werden!“ Eine Kopie des Vertrages in Bayern würde bedeuten, dass Mehrkosten von bis zu 4 Mrd. Euro auf die GKV zukommen.

Die Versicherten wies Ballast darauf hin, dass die gewohnte hausärztliche Versorgung wie bisher angeboten werde. Dies sehen das Gesetz und die mit den Kassenärztlichen Vereinigungen abgeschlossenen Verträge vor; auf dieser Grundlage erbrachte hausärztliche Leistungen werden auch weiterhin von den Ersatzkassen bezahlt.



Frau Michaela Gottfried
Tel.: 0 22 41 / 1 08-2 93
Fax: 0 22 41 / 1 08-2 48
E-Mail: michaela.gottfried@vdek.com

Verband der Ersatzkassen e. V.
Vdek
Frankfurter Straße 84
53721 Siegburg
www.vdek.com