Anzeige
06.02.2008 - dvb-Presseservice

Immer mehr Menschen nutzen präventive Koloskopie

Rückgang der Sterblichkeit an Darmkrebs erwartet

Berlin, Februar 2008 - Die Inanspruchnahme der präventivenKoloskopie wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Davon gehen dieSpitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen und die KassenärztlicheBundesvereinigung (KBV) aus. Die Organisationen präsentierten heute Zahlen desZentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI). Das ZI begleitetbereits seit der Einführung der Koloskopie im Jahre 2002 diese Regelleistung dergesetzlichen Krankenversicherung wissenschaftlich. Die vorgelegten Zahlenbelegen, dass immer mehr Menschen das Angebot der präventiven Darmspiegelungnutzen und ihr entsprechendes Erkrankungsrisiko damit deutlichminimieren.

2,3 Millionen Versicherte haben das Angebot zwischen2003 und 2006 wahrgenommen, davon 550.000 im Jahr 2006. Inzwischen waren 11,2Prozent der berechtigten Männer und 12,7 Prozent der berechtigten Frauen beimKoloskopie-Screening, wie Fachleute die präventive Darmspiegelung nennen. Beijedem dritten Untersuchten wurden die Mediziner fündig: 30,5 Prozent wiesenPolypen oder Adenome (Wucherungen an der Darmschleimhaut) auf. Besonderen Nutzenziehen Menschen mit fortgeschrittenem Adenom aus einer Koloskopie, da aus diesemhäufig Darmkrebs entsteht. In diese Gruppe fielen 6,7 Prozent derTeilnehmer.

Bei 0,5 Prozent der Patienten wurde ein Adenom mitschwerer Dysplasie (ausgeprägte Entartungstendenz der betreffenden Zellen)beziehungsweise ein In-situ-Karzinom diagnostiziert. Bei circa einem weiterenProzent der Patienten wurde ein Kolon- oder Rektumkarzinom festgestellt. Dassind die Ergebnisse einer Begleitstudie für das Jahr 2006. Diese hat das ZIaufgrund von 529.916 Befunddokumentationen erstellt.

Polypen und Adenome werden in der Regel im Rahmen derpräventiven Darmspiegelung entfernt. Personen mit fortgeschrittenen Adenomenbedürfen in der Regel einer weiteren Kontrolluntersuchung nach drei bis fünfJahren, Personen mit unauffälligen Polypen werden zehn Jahre später erneutuntersucht. Anspruch auf eine kostenfreie Darmspiegelung haben gesetzlichVersicherte ab dem Alter von 55 Jahren.

Die Darmspiegelung birgt für Patienten geringeGefahren. Lediglich bei 2,6 von 1.000 Fällen kommt es zu Zwischenfällen, zumeistzu ärztlich gut beherrschbaren Blutungen. Zudem unterliegen Koloskopien hohenQualitätsstandards. Nur speziell geschulte Fachärzte, die nachweislichmindestens 200 Darmspiegelungen innerhalb von zwölf Monaten machen, dürfen sievornehmen. Unabhängige Institute prüfen zweimal jährlich die Einhaltung dervorgegebenen Hygienestandards.

Krankenkassen und KBV forderten anspruchsberechtigteBürger auf, von dem Früherkennungs-Angebot Gebrauch zu machen. Dies sei dasBeste, was sie zur Vorbeugung gegen Darmkrebs tun könnten und auchwirkungsvoller als der alternative Test auf verborgenes Blut imStuhl.

Die vollständigen Ergebnisse der wissenschaftlichenDokumentation zur Früherkennungs-Koloskopie finden Sie im Internet unter www.zi-berlin.de.



Herr Joachim Odenbach
Pressesprechen
Tel.: 02204 44-111
Fax: 02204 44-455
E-Mail: joachim.odenbach@bv.ikk.de

IKK-Bundesverband
Friedrich-Ebert-Str./TechnologiePark
51429 Bergisch Gladbach
http://www.ikk.de