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15.06.2007 - dvb-Presseservice

Interesse an GKV-Wahltarifen noch verhalten

Köln - Viele gesetzlich krankenversicherte Bundesbürger stehen den neuen Wahltarifen der gesetzlichen Krankenkassen grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber, die Mehrheit zeigt sich aber noch abwartend bis ablehnend. Dies zeigt die aktuelle Studie "Health Care Monitoring 2007" (Halbjahresreport) des Marktforschungs- und Beratungsinstituts psychonomics AG. 1.500 Bundesbürger ab 16 Jahren wurden repräsentativ zu ihrem Gesundheitsverhalten und zu aktuellen Gesundheitsthemen befragt. Mitherausgeber der Studie ist Acxiom Deutschland.

Das größte Interesse zeigen die GKV-Versicherten für das "Prämienmodell", das nachgewiesenes gesundheitsbewusstes Verhalten noch stärker als bisher bonifizieren soll; über die Hälfte (58%) der gesetzlich Versicherten sind hierfür aufgeschlossen. Jeder Dritte (33%) kann sich für Tarife mit "Beitragsrückerstattung" bei Leistungsfreiheit erwärmen (ausgenommen: Früherkennungsuntersuchungen); für ein Fünftel der gesetzlich Krankenversicherten (21%) kommt ein "Selbstbehalt" an den möglichen Behandlungskosten in Betracht. Für einen spezifischen "Naturheilmitteltarif" für ansonsten nicht erstattungsfähige Naturheilbehandlungen interessieren sich gegen Aufpreis 25 Prozent.

Inwiefern sich das vorhandene Interesse der Bundesbürger an den neuen Wahltarifen in entsprechenden Abschlüssen niederschlagen wird, ist noch offen. "Ganz konkretes Abschlussinteresse hat derzeit erst ein kleinerer Teil der Versicherten. Der Abschied von der Einheitsversicherung wird sich vermutlich erst in einem längeren Prozess vollziehen", so Anja Schweitzer, Leiterin der HealthCare Marktforschung bei der psychonomics AG.

Eine mögliche Hürde könnte die bei vielen Wahltarifen übliche dreijährige Bindungsfrist an die Krankenkasse darstellen. "Und nicht jedes Wahltarif-Produkt ist für jeden Versicherten gleich interessant oder sinnvoll", kommentiert Anja Schweitzer weiter.

Wesentlich für die bedarfsspezifische Angebotsgestaltung und Kommunikation der Krankenkassen ist, dass sich das Interesse der Versicherten an den unterschiedlichen Wahltarifen nach soziodemographischen Merkmalen, Gesundheitszustand, Gesundheitstypus, Versicherungsstatus und Kassenzugehörigkeit deutlich unterscheidet. So zeigen beispielsweise jüngere, besserverdienende und gesündere Versicherte überdurchschnittliches Interesse an Selbstbehalttarifen. Prämienmodelle für gesundheitsbewusstes Verhalten kommen besonders gut bei den Gesundheitstypen "Souveräne" und "Informierte" an; die positivste Resonanz auf die Prämienmodelle zeigt sich unter den Mitgliedern der Gmünder Ersatzkasse (GEK), die geringste bei den Versicherten der AOK.

Jeder zehnte PKV-Versicherte plant Wechsel in den Basistarif

Einen Wechsel in den ab Anfang 2009 obligatorischen Basistarif der Privaten Krankenversicherung schließen aus heutiger Sicht ein Drittel (32%) der privat krankenversicherten Bundesbürger nicht aus; konkret erwägen dies aktuell allerdings nur 12 Prozent. Über die Hälfte (54%) der potenziellen Tarifwechsler wollen ihrer bisherigen Versicherungsgesellschaft dabei treu bleiben, jeder zehnte PKV-Versicherte (11%) kann sich aber auch die Verknüpfung des Tarifwechsels mit einem Versicherungswechsel vorstellen; ein Drittel (35%) ist in dieser Frage noch unentschieden

Die komplette knapp 200-seitige Studie "Health Care Monitoring 2007" (Halbjahresreport) kann über die psychonomics AG bezogen werden. Die Schwerpunktthemen "Gesundheitsreform 2007" und "Prävention" sind auch als eigenständige Teilstudien erhältlich.



Herr Ansgar Metz
E-Mail: ansgar.metz@email.de

psychonomics AG
Berrenrather Straße 154-156
50937 Köln
http://www.psychonomics.de