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15.07.2010 - dvb-Presseservice

Interview: Lilo Blunck zur Ineas-Notregelung: „Ich würde mein Geld zurückbuchen“

Droht dem in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Kfz-Direktversicherer „Ineas“ möglicherweise in Deutschland eine Kündigungswelle? Die 50.000 deutschen Kunden haben nach hiesigem Recht die Möglichkeit einer fristlosen Kündigung. Die Vorstandsvorsitzende des Bundes der Versicherten (BdV), Lilo Blunck, betont: „Einen solchen Fall hat es in Deutschland noch nicht gegeben.“

Frage: Müssen jetzt die Kunden dieses Online-Versicherers in akuten Schadensfällen mit Nachteilen rechnen?
Lilo Blunck: Der Versicherer hat erklärt, dass Haftpflichtschäden über den Garantiefonds, die Verkehrsopferhilfe, abgewickelt werden. Dabei muss der Ineas-Kunde jedoch eine Selbstbeteiligung von bis zu 2.500 Euro auf den Tisch blättern.

Frage: Aber was ist denn mit Kaskoschäden?
Lilo Blunck: Die scheinen keineswegs abgesichert zu sein. Denn Ineas selbst räumt ein, dass dafür kein Garantiefonds existiert. Es ist unterm Strich noch völlig ungewiss, ob hier tatsächlich ein Weg zur Kostenübernahme gefunden wird.

Frage: Aber werden die Versicherten jetzt nicht die Notbremse ziehen und reihenweise ihre Verträge kündigen?
Lilo Blunck:  Das Bürgerliche Gesetzbuch lässt eine fristlose Kündigung zu, wenn die finanzielle Lage eines Versicherers sich wesentlich verschlechtert hat. Also – eine Kündigungswelle würde ich nicht ausschließen.

Frage: Nehmen wir an, Sie wären Ineas-Kundin. Was würden Sie jetzt tun?
Lilo Blunck: Ganz ehrlich? – Ich würde meinen bereits bezahlten Beitrag umgehend zurückbuchen lassen. Im gleichen Augenblick würde ich einen neuen Vertrag bei einem soliden Versicherer abschließen



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Lilo Blunck würde angesichts der Ineas-Probleme ihren Kfz-Vertrag kündigen und ihren Beitrag zurückholen. Foto: BdV/Dreyling