Anzeige
25.07.2008 - dvb-Presseservice

JPMorgan Asset Management: Aktuelle Fusions- und Übernahmeaktivitäten deuten auf neue Zyklusphase

- Aktien sind derzeit sehr günstig bewertet - Besonders viele Aktivitäten in Fernost - Einstiegschancen in „Value“ nutzen

Frankfurt, Juli 2008 – Die Experten von JPMorgan Asset Management sehen in den aktuell wieder florierenden M&A-Aktivitäten ein positives Zeichen: „Es war unvermeidlich, dass die seit gut einem Jahr andauernde Kreditklemme auch Auswirkungen auf den Fusions- und Übernahmemarkt haben würde“, erläutert Tilmann Galler, Aktienmarktexperte bei JPMorgan Asset Management in Frankfurt. „Doch nach einem schwachen Start in diesem Jahr sind die Aktivitäten der letzten Wochen sehr ermutigend.“ Neben dem schlagzeilenträchtigen Angebot von Schaeffler an Continental wurden auch die Übernahme von Anheuser Busch durch InBev und die Offerte von Roche für die restlichen 44 Prozent von Genentech kürzlich bekannt gegeben.

Liquide Unternehmen im Vorteil
„Was bei den Fusionsaktivitäten in diesem Jahr auffällt, ist die Abwesenheit von Private Equity, vor allem bei den großen Transaktionen“, betont Galler. Durchschnittlich sind die Volumina heute kleiner und die Akquisitionen werden von den Unternehmen selbst angestoßen. So ist die Anzahl der Übernahmen zwar fast auf dem Niveau von 2007 geblieben, das Volumen der einzelnen Transaktionen ist aber wesentlich geringer (Die Anzahl der weltweiten M&A-Transaktionen sank von 16.480 im 1. Halbjahr 2007 auf 14.343 im ersten Halbjahr 2008. Das durchschnittliche Volumen ging von 250 Millionen US-Dollar im Vorjahr auf aktuell 200 Millionen US-Dollar zurück. Quelle: Bloomberg).

Der Experte erklärt dies so: „Die Private Equity-Häuser haben Schwierigkeiten, die Mittel zur Finanzierung der Übernahmen aufzubringen, denn die Kreditmärkte sind immer noch angespannt. Aktuell sind Akquisitionen demnach mit Aktien oder liquiden Mitteln zu finanzieren, was ihre Größe begrenzen dürfte.“ Das Umfeld sei also günstig für kaufwillige Unternehmen mit gut gefüllter Kriegskasse.

Da das Kurs-Gewinn-Verhältnis vieler Aktien in den letzten Monaten signifikant zurückgegangen ist, finden potenzielle Interessenten ein wesentlich niedrigeres Einstiegsniveau vor, wodurch ein größerer Mehrwert geschaffen werden kann, als in Zeiten wirtschaftlicher Stärke und entsprechend höheren Bewertungen. Die Bereinigung des Aktienmarkts sollte potenzielle Akquisiteure darin unterstützen, passende Übernahmeziele mit bisher nicht realisiertem Potenzial zu identifizieren.

Aber auch Unternehmen, die nicht so gut aufgestellt sind, können in dieser Zeit profitieren, indem sie ihr Geschäftsmodell oder Portfolio überdenken. Denn mit Maßnahmen wie dem Abstoßen unrentabler Geschäftsbereiche lässt sich das Vertrauen der Investoren stärken: Prominente Beispiele der letzten Zeit sind der spanische Bau- und Infrastrukturkonzern Ferrovial, der zwar weiterhin die Londoner Flughäfen betreibt, aber kleinere Flughäfen und die europäischen Duty Free-Geschäfte verkaufte – und die Royal Bank of Scotland mit dem Verkauf ihres Versicherungsgeschäfts.

Sorgenkind Finanzbranche
Nach wie vor liegt die Aufmerksamkeit der Investoren insbesondere auf dem problembehafteten Finanzsektor. „Die Hoffnung ist, dass die aktuellen Übernahmen eine neue Phase der Erholung signalisieren und dass nach der Enthüllung der Verluste nun Konsolidierung und Kapitalbeschaffung im Fokus stehen“, unterstreicht Tilmann Galler. Banken sind mit KGVs von bis zu unter acht derzeit besonders günstige Übernahmekandidaten. Staatsfonds haben mit ihren Kapitalspritzen in den letzten Monaten allerdings bereits herbe Verluste hinnehmen müssen. Eine alternative Strategie könnte deshalb sein, robuste Banken finanziell zu fördern, damit diese schwächere Wettbewerber übernehmen können.

Im Finanzsektor haben bereits einige interessante Akquisitionen stattgefunden: Das Angebot der spanischen Großbank Santander für die britische Bank Alliance & Leicester, die Offerte der australischen Westpac Banking Corp. für ihren Wettbewerber St. George Bank, der Kauf der Citibank Privatkunden durch Credit Mutuel und die Übernahme von Bear Stearns durch JPMorgan.

Aktivitäten in Fernost
Der Einfluss von China und anderen Schwellenländern auf die M&A-Aktivitäten ist nicht zu unterschätzen: Dass das Volumen der Transaktionen im ersten Halbjahr 2008 signifikant im Vorjahresvergleich sank, gilt nämlich nur für den amerikanischen Kontinent und die EMEA Region. In den asiatisch-pazifischen Ländern erreichten die M&A-Aktivitäten in diesem Zeitraum dagegen ein Allzeithoch. Besonders viele Übernahmen waren in China und Indien zu beobachten, wie beispielsweise das Angebot des Mobilfunk unternehmens China Unicom für den Festnetzbetreiber China Netkom in Höhe von 32 Milliarden US-Dollar oder die geplante Übernahme des indischen Generikaherstellers Ranbaxy Laboratories durch den japanischen Pharmakonzern Daiichi Sankyo im Wert von 4,6 Milliarden US-Dollar. Bereits früher in diesem Jahr sorgte der Kauf von Jaguar und Land Rover durch die indische Tata Motors für Schlagzeilen.

Das Wachstum der asiatischen Akquisitionsaktivitäten beruht nicht nur auf dem robusten Wirtschaftswachstum und den wachsenden finanziellen Möglichkeiten der Unternehmen in der Region, sondern auch auf ihrem gesteigerten Selbstvertrauen bei der Umsetzung und Leitung solch signifikanter globaler Transaktionen. Noch sind viele der M&A-Aktivitäten auf den asiatischen Raum begrenzt – nicht zuletzt aufgrund des besonderen Wachstumspotenzials der Region und der kulturellen Ähnlichkeit insbesondere bei der Unternehmensführung und Integration der Mitarbeiter.

Dank Akquisitionen für jede Zyklusphase gerüstet
Die aktuelle Sorge von Zentralbanken, Regierungen und Investoren ist, dass die globale Wirtschaft in eine Phase hoher Inflation und steigender Zinsen eintritt. In Zeiten eines hohen Inflationsniveaus, volatiler Wirtschaftszyklen und genereller Unsicherheit leidet jedoch die M&A-Aktivität, da Unternehmen versuchen, ihre Bilanzen zu stabilisieren und Liquidität zu erhalten. Selbst wenn Übernahmekandidaten im Wert gefallen sind, besteht die Tendenz, weiter abzuwarten.

Dabei bietet es sich genau in einem solch dynamischen Umfeld an, zu investieren. Mit Akquisitionen lässt sich die Diversifikation steigern, wodurch die Abhängigkeit von konjunkturellen Zyklen reduziert werden kann. Weiterhin gewinnt die vertikale Integration an Popularität: So bemüht sich etwa der Stahlkonzern Arcelor Mittal, Eisenerz-Minen zu erwerben, um die Versorgung zu sichern. Gerade bei Rohstoffkonzernen zeigt sich eine kontinuierliche Konsolidierung – schließlich ist es einfacher, einen Wettbewerber zu übernehmen, als neue Ressourcen zu erschließen. Sollte die Übernahme von Rio Tinto durch BHP Billiton tatsächlich stattfinden, wäre dies die größte M&A-Transaktion aller Zeiten mit einem Volumen von rund 115 Milliarden US-Dollar.

Das Fazit von Experte Tilmann Galler: „Im aktuellen Marktumfeld sind die Unternehmensübernahmen als ein gutes und ermutigendes Zeichen zu werten, dass Unternehmen „Value“ suchen und finden, Restrukturierungen durchführen und die Bilanzen stabilisieren – ein Zeichen, dass eine Erholungsphase einsetzt. Da Private Equity-Kapital nicht zur Verfügung steht, zeigt sich, welche Unternehmen die Stärke besitzen, die Krise am besten zu meistern. Wir sehen der Ankündigung weiterer Übernahmen mit Spannung entgegen.

Anleger können mit Value-Aktien vom aktuellen Marktumfeld profitieren
Obwohl viele Aktien heute deutlich günstiger sind also noch vor einem Jahr, sind viele Investoren skeptisch. „Dass Akquisiteure im großen Stil ‚Value’ finden zeigt, dass Substanz vorhanden ist – aktuell traut sich nur kaum jemand, zuzugreifen“, betont Christoph Bergweiler, Leiter Distribution Sales bei JPMorgan Asset Management in Frankfurt. „Aber die Übernahmen bestätigen, das ‚Value’ mittel- bis langfristig attraktiv ist. Deshalb sehen wir die aktuelle Marktlage für langfristig orientierte Anleger als gute Kaufgelegenheit.“

Laut Bergweiler sind die Märkte günstig bewertet – selbst bei einem weiteren Gewinnrückgang. Studien zeigen zudem, dass gerade nach Krisen Anleger wieder günstig bewertete aber fundamental gesunde Aktien suchen, in der Folge also Value-Aktien sich gegenüber Growth-Aktien besser entwickeln. Fonds, die in solche Substanzaktien investieren, wie der JPM Europe Strategic Value Fund, sollten also profitieren, sobald die Märkte sich wieder „normalisieren“ und auf die Bewertung der Fundamentaldaten der Unternehmen konzentrieren. Für Anleger, die auf das Substanzpotenzial der Vereinigten Staaten setzen wollen, steht auch der JPM US Value Fund zur Verfügung, japanische Substanzwerte sind im JPM Japan Strategic Value Fund zu finden. In die besondere Dynamik der Schwellenländer lässt sich mit dem JPM Emerging Markets Value Fund investieren.



Frau Annabelle Unger
PR & Marketing Managerin
Tel.: (069) 71 24-22 75
Fax: (069) 71 24 21 17
E-Mail: annabelle.x.unger@jpmorgan.com

JP Morgan Asset Management Europe S.a.r.l.
Frankfurt Branch
Junghofstr. 14
60311 Frankfurt
www.jpmam.de