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29.03.2007 - dvb-Presseservice

Jetzt grenzüberschreitende Behandlung in der Schweiz möglich

AOK schließt erstmals Verträge mit Schweizer Kliniken

Die Grenzen in der Gesundheitsversorgung zwischen dem Landkreis Lörrach und den beiden Basler Kantonen sind durchlässiger geworden. So nutzt die AOK jetzt als erste Krankenkasse in Baden-Württemberg die Möglichkeiten einer Gesetzesänderung: "Die Möglichkeit, mit Schweizer Krankenhäusern und weiteren medizinischen Einrichtungen Vereinbarungen über die ärztliche Versorgung von Versicherten aus Deutschland zu treffen, wird heute Wirklichkeit", so der Vorstandsvize der AOK Baden-Württemberg, Dr. Christopher Hermann, am Mittwoch (28.03.2007) in Basel beim Abschluss der ersten Verträge mit zwei Basler Kliniken. Hermann: "Das hat Vorreiterfunktion und wir zeigen deutlich, dass es einen 'Sozialraum Europa' tatsächlich gibt. So werden AOK-Versicherte auch über Staatsgrenzen hinweg medizinisch und versicherungstechnisch optimal versorgt."

Bei den beiden Kliniken handelt es sich um das Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) und das St. Claraspital. In beiden Häusern werden durch die Verträge spitzenmedizinische Angebote für AOK-Versicherte zu deutschen Preisen angeboten. Es handelt sich dabei um hochwertige Behandlungsangebote für ausgewählte Indikationen. Ohne weite Wegstrecke und hohen Zeitaufwand können AOK-Versicherte nunmehr ohne Wartezeit wohnortnah behandelt werden.

Dr. Konrad Widmer, Direktor des Universitäts-Kinderspitals beider Basel begrüßt die Öffnung der Grenzen für grundversicherte Patienten sehr. Der nun abgeschlossene Vertrag ermögliche im UKBB die Behandlung in drei hochspezialisierten Gebieten. Sein Ziel besteht darin, künftig weitere vertragliche Regelungen zu treffen, die ein noch breiteres Behandlungsfeld mit mehr kranken Kindern beinhalten. Der mit dem UKBB vereinbarte Vertrag konzentriert sich auf Behandlungen von komplizierten Frakturen bzw. Skelettschädigungen. Im St. Claraspital dagegen können künftig Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse und der Leber durchgeführt werden. Der Direktor des St. Claraspitals, Dr. Peter Eichenberger, erhofft sich von dieser Vereinbarung, die Position des St. Claraspitals als wichtiges Magen-/ Darm- und Onkozentrum der Region zu stärken. Bislang waren diese Eingriffe ausschließlich zusatzversicherten Patienten vorbehalten.

Der Lörracher AOK-Geschäftsführer Günter Zisselsberger sieht in beiden Verträgen eine große Chance, die Versorgungsqualität in der Region weiter zu verbessern. Ziel ist es, lange Fahrtwege zu vermeiden, das angestammte soziale Umfeld der Patienten zu erhalten und somit den Heilungsprozess positiv zu beeinflussen. "Als die Gesundheitskasse übernehmen wir auch die soziale Verantwortung für unsere Versicherten. Ohne Mehrkosten und in Absprache mit uns wird für AOK-Versicherte bei ausgewählten Behandlungen, die im Landkreis Lörrach nicht durchführbar sind, jetzt der stationäre Aufenthalt in Basler Häusern möglich", bringt Zisselsberger das Engagement auf den Punkt.

Die AOK Baden-Württemberg hat laut Hermann große Erfahrungen bei grenzüberschreitenden Projekten: "Wir sind in Kooperation mit anderen EU-Staaten und der Europäischen Kommission dabei, die AOK-Versichertenkarte international und damit europaweit einsetzbar zu machen. Getestet wird das Ganze im Moment unter dem Namen 'Netc@rds' in 80 Piloteinrichtungen in zehn EU-Staaten."



Herr
Tel.: 0711 25 93-234
E-Mail: presse@bw.aok.de

AOK Baden-Württemberg
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