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01.10.2008 - dvb-Presseservice

Junge Unternehmergeneration setzt neue Werte

Die aktuelle Studie der Commerzbank-Initiative UnternehmerPerspektiven belegt: Mehr als zwei Drittel der Mittelständler glauben, dass ein Wechsel an der Führungsspitze Charakter und Kultur der Unternehmen ändert. Bei den traditionellen Tugenden Verlässlichkeit, Weitsicht und Fairness sehen sie in den eigenen Reihen Defizite.

Diese Einschätzung ist wegweisend. Für 45 Prozent der Unternehmer in Deutschland steht in den kommenden zehn Jahren ein Wechsel in der Führung an. 68 Prozent der familiengeführten Betriebe erwarten, dass sich das Wertesystem durch einen Wechsel an der Spitze nachhaltig verändert. Das ist ein zentrales Ergebnis der sechsten Studie der UnternehmerPerspektiven, der Mittelstandsinitiative der Commerzbank. Titel der Studie ist "Wirtschaft im Wertewandel - Unternehmertum und Verantwortung im Mittelstand“. Was sind die unternehmerischen Tugenden? Welche Werte genau prägen das Unternehmertum in Deutschland? Diesen Fragen geht die von TNS Infratest durchgeführte Befragung von über 4.000 mittelständischen Unternehmen in Deutschland nach.

Prioritäten in der Vertrauensbildung: Eine Frage des Alters

An der Spitze der Werteskala stehen Leistungsbereitschaft und fachliche Kompetenz. Daneben erachten die Befragten Verlässlichkeit, Weitsicht und Fairness als besonders wichtig für eine Unternehmerpersönlichkeit. Die Einordnung von unternehmerischen Tugenden und Werten ist aber auch eine Frage des Alters. Das Wertesystem der über 60-jährigen Firmenlenker ist stark von Tradition, Religion und christlichen Grundwerten geprägt. Firmenlenker, die jünger als 45 Jahre sind, messen den traditionellen Werten insgesamt eine etwas geringere Bedeutung bei. In der Reihenfolge der Werteskala sind sie sich jedoch mit ihren älteren Kollegen einig. Die Unternehmer der jüngeren Generation legen hohen Wert auf Reputation und die eigene Glaubwürdigkeit.

Wertewandel erschwert Generationswechsel im Mittelstand
„Die Schwierigkeiten, mit denen sich insbesondere Mittelständler auf der Suche nach potenziellen Nachfolgern konfrontiert sehen, sind erheblich“, erläutert Markus Beumer, im Vorstand der Commerzbank zuständig für das Mittelstandsgeschäft. „Mehr als die Hälfte haben die Erfahrung gemacht, dass geeignete Nachwuchskräfte größere Unternehmen bevorzugen. Knapp zwei Drittel sind der Meinung, dass externe Bewerber nicht über die notwendigen unternehmerischen Tugenden verfügen.“ Zudem gaben 42 Prozent an, dass Familienmitglieder häufig nicht in die unternehmerische Verantwortung gehen wollten. Externe Bewerber genügten aber nicht immer den mittelständischen Anforderungen.

Unternehmertum stärken durch Erziehung und Bildung
Die Defizite, die hier gesehen werden, haben eine klare Ursache: Unternehmergeist wird einem nicht in die Wiege gelegt, lautet die allgemeine Überzeugung. Um unternehmerische Tugenden stärker als bisher in der Gesellschaft zu verankern, müssen Werte schon in der Erziehung eine größere Rolle spielen. Hiervon sind 94 Prozent der Unternehmer überzeugt. 93 Prozent fordern die Vermittlung von Wirtschaftswissen und unternehmerischen Fähigkeiten schon an Schulen und Universitäten. Auch wollen drei Viertel der Unternehmen die Medien stärker nutzen, um mit eigener Überzeugungsarbeit das Vertrauen in den deutschen Mittelstand und die Wirtschaft insgesamt zu stärken.

„Der Wohlstand unseres Landes beruht in erheblichem Maße auf dem Engagement der Unternehmerinnen und Unternehmer. Wertorientiertes und verantwortungsvolles Denken und Handeln ist gerade in Firmen und Betrieben entscheidend“, stellt Bischof Dr. Wolfgang Huber, Vorsitzender des Rates der EKD und Schirmherr der Studie, fest. „Zum Kapital unternehmerischen Handelns gehört das Vertrauen der Menschen. Gerade mit Blick auf künftige Unternehmergenerationen ist nicht nur fachliche Exzellenz, sondern ebenso ein klares Ethos unternehmerischer Verantwortung vonnöten.“

Die Initiative UnternehmerPerspektiven und die Studien
UnternehmerPerspektiven ist eine Initiative der Commerzbank. Ihr Ziel ist es, einen Raum für Themen zu schaffen, die Unternehmen aktuell bewegen. Grundlage sind repräsentative Umfragen bei 4.000 mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Die Studienergebnisse werden mit Wirtschaft, Verbänden, Politik und Wissenschaft diskutiert, um Verständnis füreinander zu schaffen und tragfähige Lösungsansätze für die Herausforderungen des Mittelstands zu entwickeln.  



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