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26.06.2006 - dvb-Presseservice

KKH erzielt 2005 Finanzüberschuss und hält Beitragssatz stabil. Versichertenzahl wächst weiter

Die KKH erzielte auch im Jahr 2005 ein Finanzplus, und zwar in Höhe von rund 10,5 Mio. Euro. Mit dem Zuschuss des Bundes für versicherungsfremde Leistungen wird die Kaufmännische auch im 1. Halbjahr 2006 ein in etwa ausgeglichenes Ergebnis erwirtschaften. Deshalb kann die Kasse ihren Beitragssatz, der mit 13,2 Prozent unter dem Durchschnittssatz der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) liegt, auch weiterhin stabil halten, wie KKH-Vorstandsvorsitzender Ingo Kailuweit und Vorstandsmitglied Rudolf Hauke in Hannover bei der Präsentation des Geschäftsberichts 2005 vor Journalisten betonten. 

Die Kaufmännische hatte 2005 für Medikamente rund 630 Mio. Euro aufzuwenden, je Mitglied 474 Euro, was einem Anstieg um 16 Prozent entspricht. Hauke führte dies insbesondere auf die Verordnung von neuen, patentgeschützten Arzneimitteln und neuen Arzneiformen bekannter Wirkstoffe zu überhöhten Preisen zurück. 

Die von der großen Koalition mit dem Arzneimittel-Sparpaket beschlossene generelle Abschaffung von Naturalrabatten auf Arzneimittel, die Preissenkungen für Generika sowie den Ausschluss von Preiserhöhungen auf Arzneimittel bezeichnete Hauke als erste wichtige Schritte. Im April 2006 sind die Ausgaben der KKH für Medikamente im Vergleich zum Vorjahr um 4,7 Prozent zurückgegangen. 

Die Aufwendungen der Kaufmännischen für Krankenhausbehandlung stiegen 2005 um fast vier Prozent auf 856 Euro je Mitglied. Für Leistungen zugunsten ihrer Versicherten hatte die KKH insgesamt 3,3 Mrd. Euro aufzuwenden, je Mitglied rund 2.500 Euro (plus 2,5 Prozent je Mitglied). 

2004 und 2005 entlastete die Kaufmännische ihre Versicherten und die Arbeitgeber durch mehrere Beitragssenkungen deutlich. Es ergab sich ein Rückgang der durchschnittlichen Beitragseinnahmen je Mitglied im Berichtsjahr um 0,9 Prozent auf rund 2.760 Euro. Im Jahr 2005 verzeichnete die schuldenfreie KKH Gesamteinnahmen von rund 3,86 Mrd. Euro und Gesamtausgaben von rund 3,85 Mrd. Euro. 

Der positive Trend des Vorjahres in der Versichertenentwicklung hat sich 2005 bei der KKH mit einem Nettozuwachs von 35.000 weiter verstärkt. Und er setzt sich mit einem Plus von rund 7.000 Versicherten in den ersten Monaten des Jahres 2006 fort. Vorstandsmitglied Hauke bekräftigte, dass sich die Kaufmännische weiterhin für Fusionen über Kassenarten hinweg stark macht: „Wir brauchen starke, aktive und handlungsfähige Krankenversicherungsträger als Gegengewicht zu den Einkommensinteressen der Leistungserbringer.“ 

Auf die aktuelle Reformdiskussion eingehend, sagte KKH-Vorstandsvorsitzender Ingo Kailuweit, nichts wäre für die Zukunftsfähigkeit der solidarischen Krankenversicherung verhängnisvoller als ein fauler Kompromiss, „der zwar den Koalitionsfrieden wahrt, unser Gesundheitswesen aber in eine ungewisse Zukunft führt“. Eine Strukturreform brauche Zeit, Qualität müsse Vorrang haben. Der Vorsitzende der Kaufmännischen richtete in diesem Zusammenhang den eindringlichen Appell an die Spitzen der großen Koalition, die sachliche Kritik am Fondsmodell ernst zu nehmen und in Ruhe nach sachgerechteren Lösungsansätzen zu suchen. „Ein Fonds wird alle künftigen Kostensteigerungen allein den Versicherten auferlegen“, kritisierte Kailuweit. Die geplante kassenindividuelle Prämie bezeichnete er zugleich als zutiefst familienfeindlich, weil sie auch nicht erwerbstätige Ehegatten zur Beitragszahlung zwingt. „Wir lehnen ein solches Abkassieren bei unseren Versicherten entschieden ab“, so der KKH-Chef wörtlich. 

Kailuweit forderte stattdessen mit Blick auf das sich abzeichnende Finanzdefizit der GKV von rund 7 Mrd. Euro in 2007 die Regierungskoalition auf, es beim bisherigen Zuschuss aus der Tabaksteuer von 4,2 Mrd. Euro im Jahr zugunsten der GKV zu belassen. Gleichzeitig müsse auf Medikamente endlich der reduzierte Mehrwertsteuersatz Anwendung finden und die private Krankenversicherung zur solidarischen Finanzierung des Gesundheitswesens herangezogen werden.



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