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04.07.2006 - dvb-Presseservice

Kassen lehnen Verstaatlichung des Gesundheitswesens ab

Zwangsvereinigungen lösen die Probleme nicht!

Die BKK Mittelstandsoffensive (BMO), eine Vereinigung von knapp 80 Betriebskrankenkassen, kritisiert die von den Koalitionsparteien vorgesehene Reduzierung der Kassenanzahl. Eine Zwangsvereinigung der kleinen und effizienten Krankenkassen schadet dem deutschen Gesundheitssystem und ist nachteilig für die Versicherten.

Die politisch gewollte Reduzierung der Kassenzahl würde für die Versicherten nur Nachteile bringen. Vor allem die kleineren Kassen arbeiten mit günstigen Verwaltungskosten. Beispielsweise gab 2004 die größte deutsche Krankenkasse 188 Euro je Mitglied für Verwaltungskosten aus. Bei den relativ kleinen Betriebskrankenkassen wurden durchschnittliche nur 118 Euro für Verwaltungskosten aufgewandt.

Fusionen lassen die Verwaltungskosten nicht automatisch sinken, sondern können im Gegenteil den Beitragssatz einer Kasse verteuern. Durch Zwangsfusionierungen bei Krankenkassen würde der Staat über 14 Millionen Bürger bevormunden, die sich bewusst für eine kleinere Kasse entschieden haben. Eine politisch vorgegebene Größe von mindestens einer Million Versicherten wäre das Aus für die kleineren und mittleren BKK.

Zwangsfusionen beenden den Wettbewerb zwischen den Kassen

Krankenkassen-Oligopole sind den Selbstreinigungskräften des Marktes entzogen. Bürokratische Riesengebilde können nicht mehr flexibel auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren. Wie sollen diese Groß- Kassen motiviert werden, ihre Kunden gut und kostengünstig zu betreuen, wenn es keinen Kassenwettbewerb mehr gibt?

Der angestrebte Gesundheitsfonds ist überflüssig.

Er wird die finanziellen Probleme des Gesundheitssystems nicht lösen und ist zum Nachteil der Versichertengemeinschaft. Er kann nur mit hohen Implementierungskosten und enormen bürokratischem Aufwand verwirklicht werden.

Bei den Krankenkassen spart der Fonds keine Verwaltungsarbeit und damit auch keine Kosten ein. Sollten die Kassen bei einem Fondsmodell die individuellen Kopfprämien einziehen, würden dadurch keine Verwaltungsstrukturen eingespart werden – im Gegenteil.

Überdies nimmt der Fonds den Kassen jeden Anreiz, kostenbewusst zu wirtschaften. Denn mit dem Gesundheitsfonds wäre Wettbewerb zwischen den Kassen gar nicht mehr möglich. Beim Gesundheitsfonds setzt der Staat die Beitragspauschale fest; das heißt die Kassen könnten nicht mehr über den Preis konkurrieren. Gleichzeitig werden sie über den Risikostrukturausgleich in ihrem Wettbewerb nochmals nivelliert.

Die Idee, die Kindermitversicherung zukünftig über die Steuern zu finanzieren, ist gefährlich. Denn dadurch wird die Versicherung der Kinder abhängig von der finanziellen Situation des Staates und damit der Konjunktur ausgeliefert.

Die etwa 80 Kassen der BKK Mittelstandsoffensive betreuen bundesweit mehr als 1, 6 Mio. Versicherte.

Weitere Informationen zu den Positionen der BKK Mittelstandoffensive sind abrufbar unter: www.bkk-mittestandsoffensive.de / Positionen .



Pressestelle
Frau Mechthild Brenner
Tel.: 0611 99909-167
Fax: 0611 99909-77167
E-Mail: brenner@bkk-mittelstandsoffensive.de

BKK Mittelstandsoffensive
Kreuzberger Ring 21
65205 Wiesbaden
Deutschland
www.bkk-mittelstandsoffensive.de

URL: www.deutsche-versicherungsboerse.de/pressespiegel/Kassen-lehnen-Verstaatlichung-des-Gesundheitswesens-ab-ps_1706.html