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24.04.2008 - dvb-Presseservice

Kein Börsen-Crash in Sicht

Die Postbank rechnet nicht damit, dass der Börsen-Crash der Jahre 2000 bis 2003 sich in der gegenwärtigen Finanzkrise wiederholen könnte. Dafür ist die Ausgangslage zu unterschiedlich. "Als die Milchmädchen-Hausse im Jahr 2000 ihren Höhepunkt erreichte, war der DAX innerhalb von drei Jahren um 135 Prozent gestiegen. Die Kurse waren 32-mal so hoch wie die Gewinnerwartungen der Unternehmen. Diese Blase musste platzen. Die Kursanstiege waren eine maßlose Überzeichnung der Geschäftsentwicklung der Unternehmen", sagt Dr. Marco Bargel, der Chefvolkswirt der Postbank. "Wir rechnen damit, dass der DAX nach einer vorübergehenden Seitwärtsbewegung sich im zweiten Halbjahr wieder erholt und auf Jahressicht die 8000-Punkte-Marke wieder überschreiten wird."

Eine Übertreibung wie die "Y2K-Bubble" (Jahr-2000-Blase) ist heute nicht einmal ansatzweise zu erkennen. Zwar ist die gegenwärtige Finanzkrise noch nicht ausgestanden. Nach Einschätzung der Postbank ist es aber eine Frage von Monaten und nicht von Jahren, bis die Nachwirkungen der Krise abebben. Hinzu kommt die robuste Verfassung der deutschen Wirtschaft: In den letzten Jahren haben die Unternehmen ihre Gewinne zum einen durch Restrukturierung gesteigert und zum anderen haben besonders die exportorientierten deutschen Firmen von der florierenden Weltkonjunktur profitiert. Die DAX-Unternehmen haben 2007 doppelt so viel Gewinn gemacht wie im Jahr 2000. Insgesamt sind die Unternehmensgewinne in den letzten Jahren deutlich schneller als die Kurse gestiegen.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt mit derzeit 12 deutlich unter dem langjährigen Mittel von 18. Von einer übertriebenen Euphorie wie Ende der 90er Jahre kann nicht die Rede sein. Eher schon zeigen die deutlich gesunkenen Aktionärszahlen, dass viele Privatanleger den jüngsten Kursanstieg verpasst haben.

Die Kursentwicklung der späten 90er und frühen 2000er Jahre in Deutschland war eng verbunden mit dem Start, dem Höhenflug und dem Ende des Neuen Marktes. Er startete am 10. März 1997 mit zwei Unternehmen mit einem Indexstand von 505 Punkten, kletterte bis zum 10. März 2000 bis auf knapp 8.600 Punkte und stürzte in den Folgejahren wieder in den Kurskeller. Die Deutsche Börse setzte dem Treiben am Neuen Markt am 21. März 2003 bei einem Indexstand von knapp über 500 Punkten ein Ende. Wie der rasante Kursanstieg des Neuen Marktes von mehr als 1.500 Prozent in nur drei Jahren plastisch aufzeigt, herrschte Ende der 90er Jahre eine wahre Goldgräberstimmung an den Börsen. Sogar der DAX brachte es in diesen drei Jahren auf ein Plus von 135 Prozent. 



Herr Hartmut Schlegel
Stv
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