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05.06.2007 - dvb-Presseservice

Klare Rollenverteilung bei der Pflege von Angehörigen

Frauen übernehmen häusliche Pflege doppelt so häufig wie Männer

Zwischen Jung und Alt tut sich in Deutschland aufgrund der demografischen Entwicklung eine Kluft auf: Die Jungen sorgen sich durch weiter steigende Sozialabgaben und Steuern um ihren eigenen Lebensstandard. Die Rentner hingegen fürchten sich vor sozialer Abschiebung im Alter und empfinden sich häufig als Belastung – so eine weit verbreitete Sicht.

Es lässt sich aber auch ein weit positiveres Bild zeichnen, denn 70 Prozent der über zwei Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden durch Angehörige oder ambulante Pflegedienste im gewohnten Umfeld betreut. Die aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Ring zeigt, dass nahezu jeder zweite Bundesbürger (48 Prozent) bereits Erfahrungen bei der Pflege von Angehörigen hat – 14 Prozent davon pflegen ihre Angehörigen selbst. Zwei Drittel der Befragten haben „Pflege“ bereits in der Familie thematisiert und sind bereit, ihre älteren Familienangehörigen selbst zu pflegen.

Die Hauptlast bei der aktiven Pflege von Angehörigen liegt laut Umfrage bei den Frauen. Von den Befragten übernehmen mit 18 Prozent fast doppelt so viele Frauen wie Männer (10 Prozent) die Pflege von Angehörigen. Überdurchschnittlich häufig (65 Prozent) sehen Männer die Betreuung von pflegebedürftigen Angehörigen mit ihrem Beruf als unvereinbar, während dies nur auf 48 Prozent der Frauen zutrifft. Damit bestätigt sich auch hier eine klare Rollenverteilung in der Gesellschaft. Somit stehen vor allem Frauen nicht nur bei der Kindererziehung, sondern auch bei der Pflege vor der schwerwiegenden Entscheidung: Familie oder Beruf? Denn die Belastung bei der Pflege nimmt häufig nach anfänglich kleineren Handreichungen stark zu und erstreckt sich oft über viele Jahre. Aktiv pflegende Angehörige, bei der Umfrage des Deutschen Ring 14 Prozent der Befragten, kümmern sich oft über Jahre hinweg rund um die Uhr um ihre pflegebedürftigen Angehörigen – mit beträchtlichen Einschnitten bei der eigenen Lebensqualität.

Bei der forsa-Umfrage des Deutschen Ring wurden 1.000 Personen im Alter von 25 bis 65 Jahren befragt. Weitere Informationen zum Thema Pflege finden Sie unter www.DeutscherRing.de/presse.



Herr Thomas Wedrich
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