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26.09.2006 - dvb-Presseservice

Klassische Lebens- und Rentenversicherungen verlieren an Bedeutung

Mit der Absenkung des Garantiezinses rücken klassische Lebensversicherungsprodukte in den Hintergrund. Anbieter bringen nun verstärkt innovative Fondspolicen heraus.

Die Produktwelt in der Altersvorsorge wandelt sich weiter. Nach dem Ende der vollständigen Steuerfreiheit für Lebensversicherungen hat der Bundesrat am Freitag der Absenkung des Garantiezinses für klassische Lebens- und Rentenversicherungen zugestimmt. Damit wird der Rechnungszins zum 1. Januar 2007 von 2,75 auf 2,25 Prozent sinken - mit weit reichenden Folgen. "Der Garantiezins von 2,25 Prozent wird den Eindruck erwecken, dass das Sparbuch nicht mehr weit weg ist", sagt Gerhard Frieg, Vorstand der MLP AG.

Bei so genannten klassischen Produkten ist der Versicherer für die Kapitalanlage verantwortlich. Neben der garantierten Rente bekommt der Versicherte jährlich eine Überschussbeteiligung gutgeschrieben und erhält am Ende der Laufzeit den so genannten Schlussüberschuss. Speziell deutsche Anbieter verfolgen eine recht konservative Anlagepolitik und sind derzeit durchschnittlich zu rund zehn Prozent in Aktien investiert.

Vor dem Hintergrund der Garantiezinsabsenkung arbeiten die Versicherer nun verstärkt an innovativen fondsgebundenen Konzepten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Fondspolicen, bei denen die Beiträge komplett in einen Fonds fließen, bieten die Neuentwicklungen unterschiedliche Mindestgarantien:
  • Bei Hybrid-Modellen erhält der Versicherte eine Garantie auf die eingezahlten Beiträge. Dazu legt der Versicherer Teile der Einzahlungen in einem konventionellen Deckungsstock an, investiert also hauptsächlich in festverzinsliche Anlagen. Die restlichen Beiträge fließen in einen oder mehrere Investmentfonds oder auch in ein gemanagtes Portfolio. Bei der Riester-Rente sind Hybrid-Lösungen schon seit Jahren auf dem Markt, da der Gesetzgeber für dieses Produkt eine Beitragssummengarantie vorschreibt; viele Anbieter weiten dieses Anlagekonzept nun auf andere Produkte aus.
  • Bei Konzepten, in denen Garantiefonds eingebunden werden, lassen sich zwei Varianten unterscheiden: Am häufigsten zu finden sind endfällige Höchststandsgarantien. Hierbei erhält der Anleger die Zusage, mindestens den Betrag ausgezahlt zu bekommen, den der Fonds bei seinem Höchststand erreicht hat. Möglichkeit Nummer zwei: Einige Anbieter setzen Fonds ein, die einen Prozentsatz des Höchststandes garantieren, gleichzeitig aber eine tägliche oder monatliche Verfügbarkeit gewährleisten.
  • Zudem gibt es seit kurzem Rentenversicherungen, die die Garantien direkt auf dem Kapitalmarkt absichern. Der Anleger entscheidet sich dabei zu Rentenbeginn, ob er eine garantierte Rente wählt oder die Rente, die sich aus der tatsächlichen Wertentwicklung des Fonds ergibt.
"Die Innovationen bieten die Möglichkeit, das Bedürfnis nach Sicherheit bei der Altersvorsorge mit guten Renditechancen zu verbinden", sagt Frieg. Daneben werden auch fondsgebundene Konzepte ohne Garantien weiter an Bedeutung gewinnen. Bei dieser Variante können Versicherte das Risiko minimieren, indem sie Konzepte mit aktivem Ablaufmanagement wählen. Dabei schichtet der Vermögensverwalter bei näher rückendem Rentenbeginn von risikoreichen in risikoärmere Anlagen um.

Sämtliche Varianten der fondsgebundenen Rentenversicherungen gibt es in allen Teilen des Drei-Schichten-Modells (siehe Grafiken), das die Altersvorsorge-Produkte nach ihrer steuerlichen Förderung ordnet. Einzig bei der Riester-Rente gibt es aufgrund gesetzlicher Vorschriften keine fondsgebundenen Lösungen, die nicht zumindest eine Beitragsgarantie enthalten.

Gegenüber der reinen Fondsanlage haben fondsgebundene Rentenversicherungen einen entscheidenden Vorteil: Sie garantieren eine lebenslange Auszahlung und bilden damit einen grundlegenden Baustein zur Sicherung eines lebenslangen Einkommens. Ähnlich wie Lebensversicherungen einen Todesfallschutz beinhalten, bieten Rentenversicherungen damit eine Absicherung für die zunehmend steigende Lebenserwartung. "In einem intelligenten Vorsorgekonzept kommt es immer auf die richtige Mischung zwischen direkten Fondsanlagen und der Absicherung des Langlebigkeitsrisikos an", sagt Frieg.



Herr Jan Berg
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