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28.03.2007 - dvb-Presseservice

Kleiner Schalter mit großer Wirkung

Der Elektroingenieur Jens Offermann nimmt als Sachverständiger für die Itzehoer Versicherungen regelmäßig landwirtschaftliche Gebäude unter die Lupe. Er gibt Tipps zum optimalen Brandschutz mit dem FI-Schutzschalter.

Das Do-it-yourself mit Sicherungen, Schaltern und Kabeln aus dem nächstbesten Baumarkt scheint manchen Landwirten billiger zu sein als eine Fachfirma zu beauftragen. Und damit können sie der Katastrophe den Weg ebnen: Wer seine Elektroanlagen eigenhändig erweitert und auf den Fachmann verzichtet, kann das Brandrisiko seines Hofs  beträchtlich erhöhen.
Das stellt Jens Offermann immer wieder fest, wenn er Stallungen, Wohngebäude und Nebengebäude unter die Lupe nimmt. Der Tappendorfer Elektroingenieur ist als Sachverständiger für die Itzehoer Versicherungen aktiv. Das Unternehmen beauftragt ihn regelmäßig, die Sicherheit der Elektroanlagen bei versicherten Betrieben unter die Lupe zu nehmen.

Wenn es Schwachstellen oder Mängel an der elektrischen Anlage gibt, wird rechtzeitig darüber gesprochen, und nicht erst im Schadenfall. Das hält Jens Offermann für den langfristig richtigen und fairen Umgang und das erkennen auch die Kunden.

Einen wichtigen Schutz gewährleistet der FI-Schutzschalter: Diese Schalter erkennen bereits geringste Fehlerströme und schalten die Anlage automatisch ab. Seit knapp zwei Jahrzehnten ist die Installation solcher FI-Schalter auch in landwirtschaftlichen Betrieben Pflicht. "Altanlagen haben jedoch zum Teil Bestandsschutz", sagt Jens Offermann - sofern der Besitzer an den Anlagen nichts ändert und Vorschriften des Brandschutzes den Einbau von FI-Schutzschaltern nicht zwingend vorschreiben. Da aber bereits das Anbringen zusätzlicher Schuko-Steckdosen den Bestandsschutz der Anlage aufheben kann rät er eindringlich zur Nachrüstung, beispielsweise im Rahmen von Modernisierungen, wie sie auch bei alten Betrieben regelmäßig fällig werden.

Im Gegensatz zum FI-Schalter erkennt die klassische Sicherung lediglich eine Überlastung oder Kurzschluss im Stromkreis. Der Fehlerstrom-Schutzschalter arbeitet nach dem Prinzip: " Der Strom, der reingeht, muss auch im Nullleiter zurückkommen, sonst stimmt was nicht". In der Landwirtschaft kann dieser Fehler z.B. in Bereichen mit hoher Luftfeuchtigkeit auftreten. Wenn Abdeckungen fehlerhaft sind, können durch Feuchtigkeit Kriechströme über das Gebäude ins Erdreich abfliesen mit entsprechender Personen und Brandgefahr. Die klassische Sicherung kann den Kriechstrom nicht vom normalen Betriebsstrom unterscheiden. Der FI-Schalter kann je nach Typ diese Fehlerströme bereits ab wenigen Milliampere erkennen und schaltet den Bereich innerhalb von einigen tausendstel Sekunden ab. Was zugleich schwere Verletzungen verhindert und Leben retten kann.

Jens Offermann rät dazu, mehrere FI-Schalter zu installieren, damit die geschützten Bereiche nicht zu groß werden. Sonst kann im ungünstigen Fall durch Feuchtigkeit im Hoflicht auch die Melkanlage oder Lüftung mit abgeschaltet werden. Außerdem grenzt dies die Fehlersuche auf konkrete Bereiche ein.

Die Umrüstung sehr alter Anlagen kann allerdings aufwändiger sein: Bis in die 1970er Jahre hinein wurden teilweise noch zweiadrige Elektroinstallationen (die klassischen Nullung) installiert. FI-Schalter sind jedoch auf eine dreiadrige Verlegung angewiesen. Fehlerstrom-Schutzschalter sind auch für private Gebäude vorgeschrieben: In Bädern, Außenanlagen und grundsätzlich für Holzhäuser (siehe DIN VDE 0100-482:2003-06).

Die Abkürzung FI-Schutzschalter leitet sich aus F für Fehler und I für das Formelzeichen für Strom ab. Heute wird als Bezeichnung in der Normung und Technik der englische Begriff Residual Current Protective Device (RCD) verwendet. Diese Abkürzung wird sich beim "nicht-Elektriker" aber schwer durchsetzen. (gö)



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