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22.09.2008 - dvb-Presseservice

Krankenhauskosten im Land auf neuem Höchststand: 2007 zahlte die AOK Baden-Württemberg den Kliniken rund 2,84 Milliarden Euro

Bettenauslastung weiterhin unter 75 Prozent AOK: Frage nach der Wirtschaftlichkeit muss erlaubt sein

Die Behandlung von Patienten in den baden-württembergischen Krankenhäusern war im vergangenen Jahr so teuer wie noch nie. Insgesamt 2,84 Milliarden Euro haben die Kliniken im Land allein von der AOK Baden-Württemberg bekommen, das sind rund 50 Millionen mehr als noch 2006. „Die Krankenhausbehandlung in Baden-Württemberg ist auf einem absoluten Höchststand. Die Krankenkassen zahlen den baden-württembergischen Kliniken so viel wie noch nie“, so der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Dr. Rolf Hoberg. Und dieser Trend geht offenbar weiter: „Unsere Ausgaben im Krankenhausbereich sind im ersten Halbjahr 2008 erneut um rund 4 Prozent gestiegen.“

Rund 1,96 Millionen Patienten wurden in Baden-Württembergs Krankenhäusern im vergangenen Jahr behandelt, so die neuesten Zahlen aus dem Statistischen Landesamt. Insgesamt waren diese Patienten 16,3 Millionen Tage im Krankenhaus. Gleichzeitig ging die Krankenhausverweildauer zurück. Mit derzeit 8,3 Tagen liegt sie rund 2,2 Tage unter dem Niveau von 1999.

Die Zahl der Beschäftigten in den Kliniken ist gegenüber 2006 um gut 3 Prozent gewachsen. Insgesamt arbeiten fast 16.000 Ärzte in den Krankenhäusern im Land, das sind über 4.600 mehr als noch 1991. Und obwohl der Bettenabbau in den Kliniken in Baden-Württemberg auch 2007 fortgesetzt wurde, liegt die Auslastung weiterhin unter 75 Prozent.

„Die Bettenauslastung ist nach wie vor schwach“, so der AOK-Vorstandschef. „Anfang der 90er Jahre waren wir bei über 85 Prozent Auslastung, und das bei viel mehr Krankenhausbetten insgesamt. Wenn wir uns die aktuellen Zahlen anschauen, muss für uns als Kostenträger die Frage erlaubt sein, wie es um die Wirtschaftlichkeit in unseren Krankenhäusern bestellt ist.“

Die Klage der Kliniken über die gedeckelten Budgets, die in den letzten Monaten auch in der Politik für Aufregung gesorgt hat, lässt Dr. Hoberg so nicht gelten. „Hier wird nur die halbe Wahrheit erzählt. In den Jahren 2000 bis 2007 haben die Krankenhäuser in Baden-Württemberg von den gesetzlichen Kassen knapp 350 Millionen Euro außerhalb der Budgetierung erhalten. Diese Zusatzeinnahmen werden bei der aktuellen Diskussion bewusst verschwiegen.“ Für 2008 haben die Krankenkassen mit den Kliniken im Land bisher Budget-Zuwächse von über 4 Prozent vereinbart. 



Tel.: 0711 2593-231

AOK Baden-Württemberg
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www.aok.de/bw

Die AOK Baden-Württemberg versichert 3,7 Millionen Menschen und zahlt fast 9,8 Milliarden Euro pro Jahr an Leistungen in der Kranken- und Pflegeversicherung.

Weitere Informationen zur AOK Baden-Württemberg im Internet unter: www.aok-bw.de