Krankenkassen außer Rand und Band
"Pro Generika und seine Mitgliedsunternehmen weisen das Ansinnen führender
Repräsentanten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mit aller
Entschiedenheit zurück, die Bundesregierung solle ein Sofortprogramm auflegen,
das die Arzneimittelausgaben durch eine Erhöhung des Zwangsrabatts um 600
Millionen Euro bzw. sogar um etwa eine Milliarde Euro reduziert", kommentiert
Peter Schmidt, Geschäftsführer des Branchenverbandes Pro Generika, den gestern
bekannt gewordenen Vorstoß.
"Der Zuwachs der GKV-Arzneimittelausgaben
2008 bewegt sich innerhalb des Rahmens, den die Spitzenverbände der
Krankenkassen mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vereinbart haben. Nun
gehen dieselben Spitzenverbände her und wollen von ihrer eigenen Vereinbarung
nichts mehr wissen. Verlässlichkeit sieht anders aus. Man steht zu seinem Wort
und versucht nicht, sich auf Kosten anderer aus der Verantwortung zu stehlen.
Festzuhalten bleibt, dass nach Datenlage nicht der geringste Anlass besteht,
wieder einmal ein Arzneimittelsparpaket zu schnüren", so Schmidt
weiter.
Die verlangte Erhöhung beträfe auch die nicht mit einem
Festbetrag belegten Generika. Auf diese ohnehin sehr preisgünstigen Arzneimittel
ist bereits jetzt ein Zwangsrabatt von 16% zu entrichten. Diese Belastung stiege
auf 22% bzw. 26%, wenn die Koalition die Forderung der Kassen
erfüllte.
"Damit würden die Grenzen des gesundheits-, wirtschafts- und
rechtspolitisch Vertretbaren endgültig überschritten. Kassen und Kassenverbände
scheinen völlig zu vergessen, dass Generika sie im Jahr 2008 allein nach
Listenpreisen um den neuen Rekordbetrag von 8,1 Milliarden Euro entlasten. Hinzu
kommen die derzeit noch nicht quantifizierbaren Einsparungen aus
Rabattverträgen, die sich auch auf die festbetragsfreien Generika erstrecken.
Nur zur Erinnerung: Allein die AOK will in den Jahren 2009 und 2010 mit
Einsparungen von rund 1 Milliarde Euro die Erlöse fast halbieren, die die
Generikahersteller mit den von ihr im August 2008 ausgeschriebenen generischen
"Blockbustern" erzielen.
Wer weiterhin mithilfe einer leistungsfähigen
Generikaindustrie eine qualitativ hochwertige und bezahlbare
Arzneimittelversorgung für alle Versicherten gewährleisten will, muss der
Forderung der Kassen ohne Wenn und Aber eine Absage erteilen", schloss Schmidt.
Herr Peter Schmidt
Geschäftsführer
Tel.: 030-8161609-0
E-Mail: info@progenerika.de
Pro Generika e.V.
Unter den Linden 32-34
10117 Berlin
www.progenerika.de