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11.12.2007 - dvb-Presseservice

LBS will mehr Bürgernähe und weniger Bürokratie

Bauspar-Neugeschäft hält hohes Niveau / Betriebsergebnis legt zu Kreditkrise: Bausparen und Finanzieren in Deutschland ist sicher

Von „zwei guten Nachrichten und vielen offenen Fragen“ sprach der Geschäftsleitungssprecher der LBS Bayern, Dr. Franz Wirnhier, bei der heutigen Jahresabschluss-Pressekonferenz der Bausparkasse im Zusammenhang mit dem kürzlich vorgelegten Konzept des Bundesfinanzministeriums zur künftigen Altersvorsorgeförderung für Wohneigentum. Bausparen und Wohneigentum würden endlich als Altersvorsorge anerkannt und die Wohnungsbauprämie bleibe bestehen. Für eine möglichst unbürokratische und bürgerfreundliche gesetzliche Umsetzung seien aber „noch harte Nüsse zu knacken“. Das LBS-Neugeschäft wird 2007 Wirnhier zufolge mit voraussichtlich mehr als 220.000 Bausparverträgen über 6,6 Milliarden Euro sein hohes Niveau halten und trotz leichter Rückgänge den positiven Trend der letzten Jahre bestätigen.

Die Einbeziehung der selbstgenutzten Wohnimmobilie in die Regelungen zur Riester-Förderung ist nach den Vorstellungen des Bundesfinanzministeriums mit der nachgelagerten Besteuerung des in der Immobilie gebundenen steuerlich geförderten Kapitals verbunden. Zu Beginn des Ruhestands soll zwischen der Besteuerung über 25 Jahre oder der sofortigen Einmalbesteuerung des gesamten Wohnförderkontos gewählt werden können. Weitere Eckpunkte des Modells sind die Möglichkeit, 75 Prozent des geförderten Altersvorsorgevermögens ohne Rückzahlungspflicht entnehmen zu können, die volle steuerliche Förderung von Tilgungsbeiträgen, die Einbeziehung des Bausparens in die Riester-Systematik und eine Modifikation der Wohnungsbauprämie mit dauerhafter Zweckbindung für die geförderten Sparleistungen. Die nachgelagerte Besteuerung sei eine komplizierte Angelegenheit, betonte Wirnhier, weshalb die Bausparkassen das Prinzip bisher abgelehnt hätten. Diese „Kröte“ sei wohl „zu schlucken“. Nun müsse alles dafür getan werden, „dass die Eckpunkte des Kompromisses umgehend in eine einfache, für den Bürger verständliche und für die Finanzwirtschaft praktikable Gesetzesform gebracht werden.“ Der Markt brauche dringend positive Signale, denn der Wohnungsbau sei eingebrochen wie noch nie zuvor. So wurden von Januar bis Oktober dieses Jahres in Bayern nur 16.163 Bauanträge für Eigenheime genehmigt und damit 37,3 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2006 – „ein historischer Tiefpunkt“.

Verbrauchergerechte und verwaltungsfreundliche Lösung gefordert

Die LBS wolle mithelfen, dass die künftige Altersvorsorgeförderung für Wohneigentum ein Erfolg werde. Wirnhier machte zwei Vorschläge für eine „pragmatische Ausgestaltung der gesetzlichen Grundlagen“. So solle das Bausparen in seiner jetzigen Form durch eine einfache Ergänzung des Zertifizierungsgesetzes in die Riester-Förderung aufgenommen werden. Müssten Bausparverträge die gleichen Kriterien erfüllen, die heute für die Zertifizierung von Altersvorsorgeprodukten gelten, entstünden komplizierte Produkte, die kein Kunde mehr verstehen würde. Außerdem wären zahlreiche komplizierte Veränderungen im Bausparkassengesetz vorzunehmen, die bewährten Bausparregularien widersprächen. Bei der angekündigten Einführung einer dauerhaften Zweckbindung für Sparleistungen, die mit der Wohnungsbauprämie gefördert werden, plädierte Wirnhier ebenfalls für eine „kundengerechte und verwaltungsfreundliche Lösung “. Die starke Motivation zum Einstieg in die Eigenkapitalbildung, die bei jungen Leuten durch die Wohnungsbauprämie ausgelöst werde, dürfe nicht durch eine dauerhafte Zweckbindung beschädigt werden. Erwiesenermaßen führe die Wohnungsbauprämie zu einem Vielfachen an Sparleistungen und späteren Investitionen in Wohneigentum. Wenn der Gesetzgeber eine strengere Überwachung der zielgerichteten Verwendung der Prämie für unbedingt erforderlich halte, dann könne er das auch mit einer angemessenen Verlängerung der Bindungsfrist – etwa auf zehn Jahre – erreichen, ohne den eigentlichen Förderzweck, die Erziehung der jungen Generation zur Vermögensbildung, in Frage zu stellen: „Junge Menschen sollten auf jeden Fall weiter animiert werden, einfach mal mit dem Sparen für die eigenen vier Wände zu beginnen.“ Wirnhier bekräftigte den Willen der LBS, sich mit allem Nachdruck dafür einzusetzen, dass ihre Argumente im weiteren Gesetzgebungsverfahren berücksichtigt werden. „Die LBS will mehr Bürgernähe und weniger Bürokratie bei der neuen Förderung. Dann kann sie ein positives Signal geben und zum Erfolg wer den“, betonte der Geschäftsleitungssprecher. Allen bestehenden und neuen LBS-Kunden versprach er, dass die LBS für sie alle Fördermöglichkeiten, die künftig über Bausparen eröffnet würden, optimal ausschöpfen werde. „Wir werden den LBS-Kunden als führendes Spezialinstitut für die Altersvorsorge mit Wohneigentum alle Optionen bieten“, sagte Wirnhier.

Marktführerschaft unangefochten

Mit den erwarteten 6,6 Milliarden Euro für das laufende Jahr – was einem Minus von 5,6 Prozent gegenüber 2006 entspricht – liegt das durchschnittliche LBS Neugeschäft der Jahre 2003 bis 2007 bei 6,82 Milliarden Euro und damit um mehr als 50 Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 1997 bis 2002. „Die Ausweitung des Marktes für LBS-Bausparen in Bayern erweist sich als stabil“, erklärte Wirnhier. Das hohe Niveau sei auch 2007 gehalten worden, obwohl ein außerordentlicher Kick wie 2006 die Abschaffung der Eigenheimzulage gefehlt habe, während die Nachfrage nach Riester-Verträgen boomte und in den bayerischen Sparkassen erhebliche Beratungskapazitäten beanspruchte. Mit Marktanteilen von derzeit 42,3 Prozent nach Stückzahl und 38,1 Prozent nach BauSsparsumme sei die LBS Bayern unangefochten Marktführer. Der Vertragsbestand habe um 3,2 Prozent auf 48,1 Milliarden Euro zugelegt. „Die starke Position basiert auf der Produktqualität und der Vertriebsstärke der LBS, die sich auf einem immer härter umkämpften Finanzdienstleistungsmarkt gegen die boomende Altersvorsorge- und Aktienmarktnachfrage ebenso behaupten wie gegen preisaggressive Direkt- und Privatbanken.“ Bei der Nachfrage nach kollektiven Bausparmitteln stellte Wirnhier eine „Trendwende“ fest. Die Auszahlungen von zugeteilten Bausparguthaben werden nach der aktuellen Hochrechnung um elf Prozent auf eine Milliarde Euro steigen, bei den Bauspardarlehen wird sogar ein Plus von 24 Prozent auf 565 Millionen Euro erwartet. Die vorausschauende Produktpolitik der vergangenen Jahre zahle sich aus, meinte Wirnhier. Denn die für das anhaltend niedrige Zinsniveau konzipierten LBS-Bauspartarife mit sehr wettbewerbsfähigen Darlehenszinsen würden jetzt Zug um Zug zuteilungsreif. Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge wird laut Wirnhier voraussichtlich bei 70 Millionen Euro landen (nach 63,1 Millionen Euro im Vorjahr). Entscheidender Faktor für die kontinuierliche Ergebnisentwicklung sei die kapitalmarktgerechte Gestaltung der Bauspartarife.

Energiespar-Impulse als „Geschäftsmotor“

Für 2008 rechnet Wirnhier mit einer weiter zunehmenden Nachfrage nach Bauspardarlehen. Als „Geschäftsmotor“ bezeichnete er die vielfältigen politischen und wirtschaftlichen Impulse zum Energiesparen. Hausbesitzer, die entsprechend vorsorgen oder finanzieren wollten, seien bei der LBS an der richtigen Adresse. Beispielhaft erwähnte er den speziellen Sofortkredit „LBS-PrimaKlima“ (mit einer monatlichen Belastung von 10 Euro je 1.000 Euro Darlehenssumme) und das einfache Bearbeitungsverfahren „LBSeasy“ ohne Wertermittlung, Grundschuldeintragung und Notartermin. Wirnhier geht davon aus, dass beim Bausparneugeschäft die Niveauanhebung der vergangenen fünf Jahre auch 2008 stabilisiert werden kann. Zur Begründung verwies er auf das günstige gesamtwirtschaftliche Umfeld, den unverändert starken Wunsch nach Wohneigentum in der Bevölkerung und das ausgeprägte Sicherheitsbedürfnis der Deutschen beim Vermögensaufbau.

US-Kreditkrise: „Mit Bausparen wäre das nicht passiert“

Die von den USA ausgehende Kreditkrise mit ihren verheerenden Auswirkungen auf den internationalen Finanzmärkten nannte Wirnhier „sehr lehrreich“: „Mit Bausparen wäre das nicht passiert.“ Hauptursache für die Krise sei die aggressive und stark umsatzorientierte Vergabe von Wohnungsbaukrediten in den USA, auch bei Kunden mit zweifelhafter Bonität. Pikant sei, dass Vertreter der EU-Kommission die amerikanische „Kreditunkultur“ bis vor kurzem vehement als Vorbild und möglichen Wachstumsturbo für Europa gepriesen hätten: „Man kann nur hoffen, dass diese Empfehlungen vom Tisch sind.“ In der Sparkassen- Finanzgruppe achte man traditionell auf solide Finanzierungen und eine langfristige stabile Geschäftsbeziehung zu den Kunden. Vorsparen, vor allem mit einem Bausparvertrag, sei in Deutschland nach wie vor der Regelfall. Die geringen Forderungsausfälle bei der LBS Bayern und bei anderen Bausparkassen und Sparkassen bewiesen die hohe Sicherheit bei der privaten Baufinanzierung in Deutschland. Das Fazit des LBS-Chefs: „Kredit-Roulette US-amerikanischer Prägung sollte als Muster für Deutschland ausgedient haben. Es hat sich blamiert und drastisch vor Augen geführt, wie froh wir über unsere konservative deutsche Baufinanzierungskultur sein sollten. Das gute alte Bausparen ist hier eine wichtige Säule.“



Herr Joachim Klein
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