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10.12.2007 - dvb-Presseservice

Laumann: Leistungsverbesserungen der Pflegereform müssen am Bett der Pflegebedürftigen ankommen

NRW-Sozialminister favorisiert Pflegeberatungsschecks statt Pflegestützpunkte

In einer Woche berät der Deutsche Bundestag in Erster Lesung über die von der Bundesregierung vorgelegte Reform der Pflegeversicherung. Während die vorgesehenen Leistungsverbesserungen für die Pflegebedürftigen im Umfang von 2,5 Milliarden Euro auf große Zustimmung stoßen und dadurch keine Debatten auslösen, entzündet sich an den Pflegestützpunkten weiterhin Kritik. Der Sozialminister des größten Bundeslandes, Karl-Josef Laumann, äußerte für Nordrhein- Westfalen deutlich seine ablehnende Haltung: "Durch neue Beratungsstellen wie Pflegestützpunkte ist noch kein zusätzlicher Handschlag am Bett eines Pflegebedürftigen finanziert.“

„Wir begrüßen die klare Positionierung von Minister Laumann“, so Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), der bundesweit über 5.100 private ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen vertritt.

„Die Ziele, die mit den Pflegestützpunkten erreicht werden sollen, sind richtig. Der Ausbau der Beratung für die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen ist erforderlich. Dafür sind aber die Pflegestützpunkte nicht notwendig, weil es bereits genügend ausbaufähige Beratungsangebote gibt. Deshalb stimmen wir mit Minister Laumann überein, die Finanzmittel besser für die Versorgung Demenzkranker in stationären Pflegeeinrichtungen zu verwenden“, so Bernd Meurer.

Der nordrhein-westfälische Sozialminister favorisiert anstelle der Pflegestützpunkte Beratungsschecks, mit denen sich die bisherigen Beratungsangebote beweisen und im Wettbewerb weiterentwickeln könnten. Minister Laumann betonte: „Wichtig ist auch, dass die Beratung von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen nicht in anonymen Geschäftsräumen, sondern im direkten Umfeld des Pflegebedürftigen zuhause stattfindet."

Bernd Meurer teilt diese Einschätzung: „Viele Beratungs- und Pflegeeinrichtungen sind es gewohnt, die Pflegeberatung beim Pflegebedürftigen vor Ort zu erbringen. Diese bestehende Beratungskompetenz sollte gestärkt und ausgebaut werden, anstatt eine neue Institution zu schaffen, bei der Beratung und Leistungsentscheidung in eine Hand gelegt werden.“



Herr Bernd Tews
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