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31.07.2007 - dvb-Presseservice

Leben im Alter: Deutsche haben Angst vor Hilfsbedürftigkeit

4000 Menschen wurden im Auftrag der Allianz zum Thema "Leben im Alter" befragt. Der Allianz Pflegeindex 2007 gibt einen Überblick über die Ängste der Deutschen vor körperlichen Einschränkungen, aber auch einen Einblick in ihre Vorsorge.

Die Deutschen fürchten sich mit Blick auf ihr Alter vor allem vor körperlichen Einschränkungen. Dies ist ein zentrales Ergebnis des Pflegeindex 2007, einer im Auftrag der Allianz von TNS Emnid unter 4000 Menschen über 14 Jahren durchgeführten Umfrage zum Thema Pflege und Vorsorge im Alter.

Demnach sorgen sich 75 Prozent der Menschen in Deutschland darum, dass sie einmal nicht mehr alleine auf die Toilette gehen können und ihnen bei der Körperpflege geholfen werden muss. 69 Prozent haben Angst vor dauerhafter Bettlägerigkeit und 60 Prozent vor geistiger Verwirrung. Weniger groß ist die Sorge davor, dass die finanziellen Mittel nicht mehr reichen könnten. Dieser Gedanke beschäftigt etwa ein Drittel, während ein Fünftel Angst vor Einsamkeit haben.

Jüngere haben eher Angst vor Altersarmut

Betrachtet man die Antworten in verschiedenen Altersgruppen, dann zeigt sich, dass die Sorge, unter körperlichen oder geistigen Gebrechen zu leiden, bei jüngeren Menschen noch nicht besonders ausgeprägt ist. Jüngere fürchten sich eher vor Altersarmut (43 Prozent der 14 bis 29-Jährigen) und Einsamkeit (36 Prozent der 14 bis 29-Jährigen). Bei den über 60-Jährigen ist vor allem die Sorge vor geistiger Verwirrung gewachsen: 68 Prozent fürchten sich davor - im Gegensatz zu 50 Prozent der unter 30-Jährigen und 56 Prozent der 30 bis 39-jährigen.

Unterschiede in West- und Ostdeutschland

Westdeutsche sorgen sich insgesamt mehr um körperliche und geistige Einschränkungen im Alter. Im Hinblick auf den zukünftigen Gesundheitszustand sind die Befragten im Osten Deutschlands zwar entspannter, fürchten sich aber mehr vor Einsamkeit und Altersarmut beziehungsweise Geldproblemen. Frauen blicken tendenziell pessimistischer auf das Alter. Vor allem die Angst vor geistiger Verwirrung ist bei Frauen ausgeprägter.

Die Angst vor körperlichen und geistigen Gebrechen nimmt mit steigendem Einkommen im Schnitt immer mehr zu. Dafür macht man sich aber deutlich weniger Sorgen um die finanzielle Lage. Auch die mögliche Einsamkeit im Alter ist für Menschen mit geringerem Einkommen beängstigender.

Wer hilft bei Pflegebedürftigkeit?

Was die Hilfe bei etwaiger Pflegebedürftigkeit anbelangt, so vertrauen Ostdeutsche mehr auf ihre eigene Familie als Menschen im Westen. Auch scheint der Zusammenhalt zwischen guten Freunden und Nachbarn im Osten stärker ausgeprägt zu sein. Männer halten überdies die Pflege durch die eigene Familie für wahrscheinlicher als Frauen. Dafür ist bei Frauen das Vertrauen in gute Freunde ausgeprägter. Gleichzeitig halten sie die Nutzung eines Pflegedienstes oder die Betreuung in einem Pflegeheim für wahrscheinlicher als Männer.

Wenig überraschend ist, dass mit wachsender Haushaltsgröße die Bedeutung der Familie für die Hilfe und Pflege im Alter signifikant ansteigt. Auch Freunde und Nachbarn spielen für Familien ab vier Personen eine deutlich größere Rolle.

Mit dem Alter schwindet jedoch in allen Gruppen das Vertrauen in die eigene Familie und gute Freunde signifikant. Während 92 Prozent der 14 bis 29-Jährigen davon ausgehen, einmal von ihrer Familie gepflegt zu werden, tun dies nur noch 72 Prozent der über 60-Jährigen. In dieser Altersgruppe glauben 86 Prozent, dass sie von einem ambulanten Pflegedienst gepflegt würden.

Finanzielle Vorsorge oft unzureichend


Die Deutschen haben die finanzielle Absicherung im Alter auf ihrer Agenda. Fast die Hälfte (45 Prozent) glaubt, dass sie aufgrund ihrer Vorsorge im Alter auf die nötige Hilfe zurückgreifen könnte. Im Westen wird dabei die eigene finanzielle Vorsorge besser als im Osten eingeschätzt. So treffen Ostdeutsche zwar ebenfalls Vorsorgemaßnahmen, empfinden diese aber häufiger als unzureichend.

Ähnliche Ergebnisse ergeben sich im Vergleich zwischen Männern und Frauen. Zwar ist der Anteil der Befragten, die eine Vorsorge getroffen haben unter den Frauen höher, jedoch fühlen sich diese, im Gegensatz zu den Männern, öfter nicht genügend abgesichert. Die Altersgruppe von 40 bis 59 sieht sich für das Alter finanziell am besten aufgestellt, gefolgt von der Altersgruppe ab 60 Jahren. Auffällig ist allerdings, dass fast jeder Dritte ab 60 Jahren die getroffenen Maßnahmen als unzureichend erachtet und jeder Achte in dieser Altersgruppe sich noch nicht mit diesem Thema beschäftigt hat.

Pflegesituation in Deutschland

Rund zwei Millionen Menschen sind derzeit in Deutschland pflegebedürftig. Sie brauchen fremde Hilfe, um ihren Alltag zu bewältigen. Etwa 2900 Euro kostet derzeit ein vollstationärer Heimpflegeplatz im Bundesdurchschnitt. Die gesetzlich vorgeschriebene Pflegeversicherung zahlt in Pflegestufe III 1432 Euro im Monat. Erstattet werden nur Kosten für reine Pflegeleistungen. Unterkunft und Verpflegung müssen Betroffene oder ihre Angehörigen aus eigenen Mitteln aufbringen.

"Die gesetzliche Pflegeversicherung war nie als 'Vollkasko-Absicherung' konzipiert", sagt Michael Albert, Mitglied des Vorstands bei der Privaten Krankenversicherung der Allianz. "Die Leistungen reichen nicht aus, um die tatsächlichen Kosten für Pflege zu decken. Das wissen viele Leute nicht." Schon heute beträgt die durchschnittliche Versorgungslücke im Ernstfall bis zu 1500 Euro im Monat. Diese Belastung ist ohne zusätzliche Absicherung kaum zu bewältigen. Mit einer privaten Pflegezusatzversicherung (PZT) lässt sich das finanzielle Risiko senken.



Herr Ulrich Hartmann
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