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04.04.2011 - dvb-Presseservice

Märkte lernen mit Schwarzen Schwänen umzugehen

Der Schwarze Schwan steht bildhaft für seltene, extreme Ereignisse, die nach ihrem unerwarteten Eintreten großen Einfluss auf unser Denken und Handeln haben. Ein Schwarzer Schwan war sicherlich die Finanzkrise. Mathematiker hatten ihre Eintrittswahrscheinlichkeit mit 1:100.000 beziffert. Im ersten Quartal 2011 hat sich das Auftreten von Schwarzen Schwänen gehäuft: Die Freiheitsbewegung in der arabischen Welt, zwei Naturkatastrophen historischen Ausmaßes in Neuseeland und Japan, ein nicht für möglich gehaltenes nukleares Notszenario in Fukushima – und ein grüner Ministerpräsident im Musterländle der wichtigsten Volkswirtschaft Europas.

Führten die Zerstörungen in Neuseeland und die Kampfhandlungen in Tunesien, Ägypten sowie Libyen zunächst nur zu einer leichten Verunsicherung der Märkte oder wurden sie sogar als Chancen interpretiert, so löste der Atomunfall in Japan zum Teil Panikreaktionen an den Börsen aus. Der DAX verlor im März von seiner Spitze aus über 12 Prozent, übrigens mehr als die meisten anderen Welt-Indices, da der DAX überwiegend in der Hand ausländischer institutioneller Investoren ist und diese bei Krisen sehr schnell verkaufen.

Märkte trotzen Krisen – Aufschwung geht weiter

Die Märkte lernen aber offenbar, mit Schwarzen Schwänen umzugehen: Wenn sich Hiobsbotschaften häufen, nimmt der Überraschungseffekt ab. Nachrichten zu Japan finden sich nicht mehr auf der ersten Seite, die Libyen-Schlagzeilen werden mit jedem Tag kleiner und auf einen grünen Ministerpräsident hat Deutschland offenbar gewartet – die Nachricht ist da, die Karawane zieht weiter.

Richten wir den Blick auf die ökonomisch relevanten Entwicklungen. Der Dow Jones steht schon wieder bei seinem Jahreshoch vom Februar, auch die Rohstoffpreise deuten nicht auf ein weltweit geschwächtes Wirtschaftswachstum hin. Im Gegenteil: Industrierohstoffe notieren sogar auf einem langjährigen Hoch. Die Zinsen bleiben historisch niedrig, auch wenn nächste Woche eine Zinserhöhung der EZB um 25 Basispunkte anstehen sollte. Die Kerninflation ohne Lebensmittel- und Energiepreise bleibt tief bei rund 1 Prozent in Europa und USA. Also keinerlei Probleme durch die Schwarzen Schwäne 2011.

Fakt ist, dass auch in diesem Jahr die Weltwirtschaft zwischen 4 und 5 Prozent wachsen wird. Japan wird mit den durch die havarierten Kraftwerke entstandenen Problemen zu leben lernen – sollte die Situation nicht weiter eskalieren. Das Wiederaufbauprogramm der durch Erdbeben und Tsunami verursachten Zerstörungen wird mittel- bis langfristig wie ein Konjunkturprogramm auf die japanische Wirtschaft wirken. Die Freiheitsbewegung in der arabischen Welt bietet mehr Chancen als Risiken, auch ökonomisch. Die Notenbanken werden weiter für Liquidität sorgen. Die Unternehmen sind sehr effizient aufgestellt, haben hohe Cash-Reserven und verdienen prächtig am Wachstumshunger der Schwellenländer und am wieder angesprungenen Konjunkturmotor in den Industrieländern.

Die Folgen der japanischen Lieferausfälle könnten in Zeiten ausufernder Globalisierung sogar zu positivem Umdenken führen. Wäre es ökologisch und ökonomisch nicht sinnvoller, wenn ein Halbleiterelement, das in deutschen Automobilen verbaut wird, nicht in Japan, sondern beispielsweise bei Infineon hergestellt wird? Oder wäre nicht auch die ZF in Friedrichshafen in der Lage, Getriebekomponenten für Porsche in der gleichen Qualität zu liefern, wie dies der bisherige japanische Hersteller tut?

Beste Aussichten für Deutschland und USA

Aktien sind nach wie vor die beste Alternative in einer wachsenden Welt mit niedrigen Zinsen. Unser Schwerpunkt liegt weiterhin in Deutschland und den USA, da die Bewertungen niedrig, das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei rund 11, und die politischen Risiken gering sind. Außerdem sehen wir hier den Konjunkturzyklus noch weiter voranschreiten. Der Hype, der durch die Atomdebatte bei Solarwerten und Windkraftherstellern erzeugt wurde, geht uns zu weit. Wir denken, dass von dem Trend zu teureren Energieformen vor allem Unternehmen in den Bereichen Energieeffizienz, intelligente Stromnetze, Energieeinsparung sowie Power Management in großem Maße und auf Dauer profitieren werden. Rohstoffe halten wir in vielerlei Hinsicht für überteuert. Und Anleihen werden durch Zinserhöhungstendenzen noch geraume Zeit keine attraktive Anlageform darstellen.

Schwarze Schwäne und die daraus zumindest temporär resultierenden Verwerfungen an den Finanzmärkten zeigen jedoch ganz deutlich, dass eine aktive Vermögensverwaltung alternativlos ist, die versucht, kalkulierbare ökonomische Entwicklungen zu prognostizieren und in einer Portfoliostruktur abzubilden, gleichzeitig jedoch auch auf kurzfristige Verwerfungen durch Risiko reduzierende Maßnahmen reagiert.

Daniel Zindstein ist verantwortlich für das Portfoliomanagement der vier Dachfonds des unabhängigen Finanzdienstleisters GECAM AG. Der GECAM-Marktkommentar erscheint monatlich.



Frau Dana Garbe
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Über die German Capital Management AG (GECAM AG)

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