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05.11.2007 - dvb-Presseservice

Münchener Rück mit Gewinn von mehr als 3,3 Mrd. € in den ersten drei Quartalen auf Rekordkurs

- Finanzvorstand Schneider: „Wir könnten sogar die bisher als Jahresgewinn angepeilten 3,5 bis 3,8 Mrd. € leicht übertreffen.“ - Weitere Fortschritte bei Changing Gear: Neuausrichtung auf dem US-Markt, Schwerpunkt liegt auf Zyklus- und Kapitalmanagement - ERGO setzt Expansion im Ausland fort – Joint Venture mit Housing Development Finance Corporation (HDFC Ltd.) in Indien vereinbart

Mit einem Gewinn von mehr als 3,3 (Vorjahr: 2,9) Mrd. € in den ersten neun Monaten steuert die Münchener-Rück-Gruppe 2007 erneut auf einen Rekordgewinn zu. „Wir konnten auch im 3. Quartal ausgezeichnete Ergebnisse erzielen. Jetzt ernten wir die Früchte unserer strikten Ertragsorientierung“, sagte Finanzvorstand Jörg Schneider. Aus heutiger Sicht werde das Renditeziel für 2007 – 15 % auf das risikoadjustierte Eigenkapital – sehr deutlich übertroffen.

Gleichzeitig bekräftigte Schneider: „Indem wir uns konsequent auf Profitabilität und aktives Kapitalmanagement ausrichten, schaffen wir Wert für unsere Aktionäre.“ So sei der laufende, zweite Aktienrückkauf zu 70 Prozent abgeschlossen. Ein weiterer Fortschritt beim Programm Changing Gear sei die Neuaufstellung des Geschäfts im US-Markt mit einer grundlegenden Neuorganisation der Munich Re America. Mit diesem Schritt will die Münchener Rück die Gewinne im größten Versicherungsmarkt der Welt deutlich erhöhen. Zugleich betonte Schneider die Bedeutung des Kapitalmanagements für die Gruppe: „Es bleibt dabei: Wir wollen bis 2010 mindestens 8 Mrd. € an unsere Aktionäre zurückgeben.“

Changing Gear – Zyklusmanagement steht bei Erneuerung im Vordergrund

Torsten Jeworrek, im Vorstand verantwortlich für das Rückversicherungsgeschäft, erklärte: „Gerade bei der großen Erneuerungsrunde im Januar, wenn rund zwei Drittel unseres Vertragsgeschäfts in der Schaden/Unfall-Rückversicherung erneuert werden, steht unser Zyklusmanagement im Vordergrund. Auch das ist ein erklärtes Ziel von Changing Gear.“ Den Grundsatz „Profitabilität vor Umsatz“, so Jeworrek, verfolge man mit der weiter selektiven Zeichnungspolitik. „Risikowissen und Marktstellung der Münchener Rück sind Garanten dafür, dass wir uns auch in Marktphasen wie dieser überdurchschnittlich gut schlagen.“ Jeworrek machte außerdem deutlich, dass Zukäufe wie Midland ebenfalls diesen hohen Anforderungen genügen müssten. „Wir setzen auch hier ausschließlich auf profitables Wachstum. Das ist das Leitmotiv bei jeder unserer Aktivitäten – unabhängig davon, ob es um organisches Wachstum geht oder wie bei Midland um Zukäufe in attraktiven Nischensegmenten.“

Zusammenfassung der Zahlen der ersten neun Monate der Münchener-Rück-Gruppe

In den ersten neun Monaten konnte die Münchener-Rück-Gruppe einen Gewinn von 3,3 (2,9) Mrd. € erreichen – deutlich mehr als im Rekord-Vorjahr. Im 3. Quartal verbuchte sie aufgrund der Unternehmenssteuerreform 2008 positive Ergebniseffekte von rund 400 Mio. €. Das operative Ergebnis lag mit 4,0 (4,6) Mrd. € unter dem Niveau des Vorjahrs, allerdings gab es 2006 auch eine außergewöhnlich niedrige Schadenbelastung aus Naturkatastrophen.

Ungeachtet negativer Wechselkurseinflüsse aufgrund des niedrigeren US-Dollar-Kurses blieben die gebuchten Bruttobeiträge mit 28,1 Mrd. € stabil. Bei unveränderten Wechselkursen wäre das Beitragsvolumen in den ersten neun Monaten um 2,1 % gestiegen.

Durch Aktienrückkäufe und die Dividendenzahlung hat die Münchener Rück im Jahr 2007 bereits 2,8 Mrd. € an ihre Aktionäre zurückgegeben. Trotz dieser Aufwendungen und des zins-bedingten Rückgangs der Marktwerte festverzinslicher Anlagen liegt das Eigenkapital per 30. September mit 24,9 Mrd. € nur um 1,5 Mrd. € niedriger als am Jahresende 2006.

Rückversicherung: Ergebnisplus von 17,7 %

Das Rückversicherungsgeschäft der Münchener-Rück-Gruppe verlief in den ersten neun Monaten erfolgreich: Zwar fiel das operative Ergebnis um 13,0 % auf 3,2 (3,7) Mrd. €, zum Gewinn der Gruppe steuerte die Rückversicherung dennoch 2,8 (2,4) Mrd. € bei. Davon entfielen 314 Mio. € auf den steuerlichen Sondereffekt.

Für das starke Ergebnis war nicht nur das sehr gute Kapitalanlageergebnis maßgeblich, sondern auch das versicherungstechnische Geschäft. „Die strenge Orientierung an risiko-adäquaten Preisen und Bedingungen bei der Zeichnung zahlt sich aus und macht unser breites Basisgeschäft sehr profitabel“, so Jeworrek.

In den ersten drei Quartalen lag die Schaden-Kosten-Quote bei 98,0 (91,2) %; Naturkatastrophen hatten daran einen Anteil von 7,3 (0,7) Prozentpunkten. Im dritten Quartal gab es einige Großschäden: Größtes Schadenereignis war Hurrikan Dean im August. Die Münchener Rück rechnet hier mit einer Belastung von rund 60 Mio. € vor Steuern. Weitere Ereignisse wie Erdbeben in Japan und Peru, Überschwemmungen in Großbritannien sowie das Flugzeugunglück in Brasilien schlugen mit jeweils ein- bis zweistelligen Millionen-Euro-Beträgen zu Buche. Im Nordatlantik bildeten sich in der noch laufenden Hurrikansaison bislang 14 benannte Stürme, jedoch blieb die US-Küste mit ihren hohen Wertekonzentrationen bislang von schweren Hurrikanen verschont.

Trotz des starken Euro blieben die gebuchten Bruttobeiträge gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 16,5 (16,8) Mrd. € auf hohem Niveau. Bei unveränderten Wechselkursen wäre das Beitragsvolumen in den ersten neun Monaten um 1,6 % gestiegen. Auf das Segment Leben/Gesundheit entfielen 5,5 (5,8) Mrd. €, auf Schaden/Unfall 11,0 (11,0) Mrd. €.

Im August hatte die Münchener Rück ihre Beteiligung an der US-Gesellschaft Cairnstone auf 100 % erhöht. Cairnstone bietet in den USA Arbeitgebern „Stop-Loss“-Deckungen für die von ihnen finanzierten Gesundheitsausgaben für ihre Mitarbeiter und betreute 2006 ein Geschäftsvolumen von mehr als 80 Mio. US$. Die Transaktion ist Teil der International Health-Strategie der Münchener Rück, die auf dem globalen Gesundheitsmarkt ertraghaltiges Wachstums-potenzial erschließen soll.

Erstversicherung: Ergebnis in den ersten neun Monaten mit 752 Mio. € über dem hohen Vorjahresniveau

Das Erstversicherungsgeschäft verlief in den ersten neun Monaten 2007 ebenfalls erfolgreich: Die Erstversicherer der Münchener-Rück-Gruppe haben ihren Nachsteuergewinn deutlich auf 752 (562) Mio. € gesteigert; hierzu trug der steuerliche Sondereffekt 118 Mio. € bei. Das operative Ergebnis lag mit 923 (986) Mio. € nahe am hervorragenden Vorjahreswert.

Die ERGO Versicherungsgruppe, die im Erstversicherungssegment etwa 95 % der gebuchten Bruttobeiträge erwirtschaftet, konnte einen Gewinn von 701 (555) Mio. € erzielen. Auch sie ist damit auf Kurs, mindestens das Ergebnisziel für das Gesamtjahr zu erreichen, das sie im August auf 700 bis 780 Mio. € angehoben hatte.

Trotz der Schäden aus dem Orkan Kyrill Anfang des Jahres kletterte bei ERGO die Schaden-Kosten-Quote in der Schaden- und Unfallversicherung in den ersten neun Monaten nur leicht auf den immer noch sehr guten Wert von 92,2 (88,8) %. In der gesamten Erstversicherungsgruppe – also einschließlich der Europäischen Reiseversicherung und des Watkins-Syndikats – lag die Quote bei sehr guten 92,9 (91,0) %.

In der Erstversicherung verzeichneten die gebuchten Bruttobeiträge der Münchener-Rück-Gruppe einen Anstieg auf 12,8 (12,4) Mrd. €. Zuwächse wurden vor allem im internationalen Geschäft verbucht, etwa in der Schaden- und Unfallversicherung sowie im Segment Gesundheit.

Im Segment Leben/Gesundheit blieben die Beitragseinnahmen stabil bei 8,4 (8,4) Mrd. €. In der Lebensversicherung sank das Beitragsvolumen im Jahresverlauf um 5,1 % auf 4,4 (4,6) Mrd. €. Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf hohe planmäßige Abläufe im Inlandsgeschäft zurückzuführen. In Deutschland ging das Neugeschäft in der Lebensversicherung von Januar bis September leicht um 1,5 % zurück. Ausschlaggebend dafür war ein Basiseffekt: Anfang 2006 hatte die dritte Förderstufe bei Riester-Policen das Neugeschäft kräftig gesteigert. Ohne diesen Basiseffekt ergibt sich ein Anstieg um 4,3 %. In der Schaden- und Unfallversicherung kletterten die Beitragseinnahmen seit Jahresbeginn auf 4,4 (4,0) Mrd. €, ein Plus von 12,4 %. Hier trug neben einer erfreulichen Geschäftsentwicklung in Polen vor allem der Erwerb der türkischen İsviçre wesentlich zum Wachstum bei, die allein die Hälfte des Beitragsanstiegs verantwortete.

Im Oktober hat die ERGO eine Joint-Venture-Vereinbarung für das Nichtlebensversicherungsgeschäft mit der Housing Development Finance Corporation (HDFC Ltd.) unterschrieben. HDFC Ltd. ist einer der führenden Finanzdienstleistungskonzerne und der größte Wohnungsbaufinanzierer in Indien. Damit partizipiert ERGO am Geschäft des dynamisch wachsenden indischen Versicherungsmarkts. Bereits im Mai hatte sie eine Repräsentanz in Mumbai eröffnet. Im Gesundheitssegment engagiert sich die DKV in Indien mit dem Joint-Venture-Partner Apollo Hospitals Group beim Spezialkrankenversicherer Apollo-DKV.

Kapitalanlagen: Sehr gutes Ergebnis von 7,6 Mrd. €

Die Buchwerte der Kapitalanlagen der Münchener-Rück-Gruppe stiegen zum 30.9.2007 im Vergleich zum Jahresende 2006 auf rund 179 (177) Mrd. €. Das Kapitalanlageergebnis konnte in den ersten neun Monaten 2007 auf 7,6 (7,1) Mrd. € erhöht werden. Zu diesem ausgezeichneten Resultat trugen auch Gewinne aus Aktienverkäufen von 2,5 Mrd. € bei.

Trotz eines zwischenzeitlich leichten Rückgangs des Zinsniveaus überlagerte der deutliche Zinsanstieg in den ersten beiden Quartalen die positiven Effekte aus steigenden Aktienkursen. Die Kurse festverzinslicher Wertpapiere sanken im Vergleich zum Jahresbeginn. Die Gruppe realisierte bei Umschichtungen in höher verzinsliche Titel Veräußerungsverluste von 611 Mio. €. Abschreibungen und Veräußerungsverluste auf Finanzinstrumente mit Exponierung gegenüber dem US-Markt für Hypothekendarlehen niedriger Bonität (so genanntes „Subprime-Segment“) verursachten seit Jahresbeginn Aufwendungen von rund 150 Mio. €, davon etwa 115 Mio. € im dritten Quartal. Die Belastungen liegen damit im Rahmen der nach dem 2. Quartal genannten Erwartungen. Inzwischen wurde das verbleibende Exposure in „Subprime“-exponierten Titeln durch Verkäufe auf deutlich unter 400 Mio. € abgebaut, das sind 0,2 % der gesamten Kapitalanlagen.

Der Saldo aus unrealisierten Gewinnen und Verlusten aus jederzeit veräußerbaren Wert-papieren fiel auf 6,6 (9,3) Mrd. €. Der Verkauf eines Gewerbeimmobilienpakets im Wert von insgesamt 400 Mio. € wird in den kommenden Quartalen zum Ergebnis beitragen.

Die MEAG MUNICH ERGO AssetManagement GmbH, der Vermögensverwalter der Münchener Rück und der ERGO Versicherungsgruppe, betreute zum 30.9.2007 konzerneigene Kapitalanlagen im Wert von 172,0 (172,4) Mrd. €.

Ausblick 2007

Auch 2007 wollte die Münchener-Rück-Gruppe eine Rendite auf das risikoadjustierte Eigen-kapital (RoRaC) von mindestens 15 % erzielen. Schneider: „Wir sind sehr zuversichtlich, dieses Ziel klar übertreffen zu können. Wegen des hervorragenden Geschäftsverlaufs in den ersten neun Monaten könnten wir am Ende sogar etwas über den seit August als Gewinnspanne angepeilten 3,5 bis 3,8 Mrd. € liegen. Das wäre erneut ein Rekordergebnis.“ Voraussetzung dafür ist, dass sich Kapitalmarkt und Schadenbelastung bis zum Jahresende normal entwickeln.

Trotz der negativen Wechselkurseinflüsse rechnet die Münchener Rück derzeit für 2007 gruppenweit mit annähernd stabilen Beitragseinnahmen zwischen 36,5 und 37,5 Mrd. €. In der Rückversicherung soll die Schaden-Kosten-Quote weiterhin unter 97 % liegen. Schneider warnte, in Nordeuropa könnten starke Herbst- und Winterstürme noch zu großen Schadenbelastungen führen. In der Erstversicherung soll die Schaden-Kosten-Quote 2007 erneut unter 95 % liegen.

Schneider machte deutlich: „Changing Gear verfolgen wir mit großem Nachdruck. So haben wir weiter einen klaren Fokus auf Profitabilität und Kapitalmanagement. Wir halten daran fest, bis 2010 mindestens 8 Mrd. € an unsere Aktionäre zurückzugeben. Gleichzeitig ist dieses effiziente Kapitalmanagement eine wichtige Basis für unser Zyklusmanagement und für unsere disziplinierte Zeichnungspolitik in Erst- und Rückversicherung.“



Herr Dr. Christian Lawrence
Tel.: +49 (89) 3891-5400
Fax: +49 (89) 3891-3599
E-Mail: clawrence@munichre.de

Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft
Königinstraße 107
80802 München
http://www.munichre.de/

Die Münchener-Rück-Gruppe ist weltweit tätig, um aus Risiken Wert zu schaffen. Für das Geschäftsjahr 2006 legte sie mit 3 519 Mio. € den bisher höchsten Gewinn der über 126-jährigen Unternehmensgeschichte vor. Ihre Beitragseinnahmen beliefen sich auf ca. 37 Mrd. €, die Kapitalanlagen auf rund 177 Mrd. €. Die Gruppe ist durch besonders ausgeprägte Diversifikation, Kundennähe und Ertragsstabilität gekennzeichnet: Sie ist mit rund 37 000 Mitarbeitern an über 50 Standorten der Welt vertreten und in allen Versicherungssparten aktiv. Mit Beitragseinnahmen von rund 22 Mrd. € im Jahr 2006 allein aus der Rückversicherung ist sie einer der weltweit führenden Rückversicherer. Ihre Erstversicherungsaktivitäten bündelt die Münchener-Rück-Gruppe vor allem in der ERGO Versicherungsgruppe; sie ist zweitgrößter Anbieter auf dem deutschen Erstversicherungsmarkt und führender Anbieter auf dem europäischen Versicherungsmarkt sowohl bei Gesundheits- als auch bei Rechtsschutzversicherungen. Die ERGO Versicherungsgruppe ist in 25 Ländern präsent; 33 Millionen Kunden vertrauen den Leistungen, der Kompetenz und der Sicherheit der ERGO.