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13.11.2008 - dvb-Presseservice

Man hört nichts, man sieht nichts: D&O macht keine Schlagzeilen

Bei den Krisen und Skandalen, die die Schlagzeilen der Medienöffentlichkeit beherrschen (Bestechungsskandal bei Siemens, Hartz-Affäre bei VW oder die Management-Verträge bei der Lufthansa-Catering-Tochter LSG Sky Chefs), geht es spätestens im zweiten Schritt oft auch um Haftungsfragen. Aber wenn die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen abgeschlossen hat, sind längst „frische“ Skandale in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. Die betroffenen Unternehmen und Versicherer haben kein Interesse an Publicity und die ins Visier geratenen Führungskräfte schon gar nicht – aus verständlichen Gründen. Bereits mit dem bloßen Verdacht, es sei zu gravierenden Management-Fehlern gekommen, ist für das Unternehmen ein erheblicher Image-Schaden verbunden. Also versuchen die Beteiligten, das Problem in aller Stille zu lösen.

Nicht zu unterschätzen: das Haftungsrisiko

Die letzte Schlagzeile, bei der es in der Hauptsache um eine D&O-Versicherung bzw. um deren Nichtvorhandensein ging, datiert aus dem Jahr 2004. Damals stiegen der Vorstand und der Aufsichtsrat von Lion Bioscience aus ihren Organfunktionen aus, weil ihnen das USA-Engagement ihres Unternehmens ohne entsprechende D&O-Deckung persönlich zu riskant wurde. Lion Bioscience hielt die Verlängerung der D&O-Versicherung für wirtschaftlich nicht vertretbar, Vorstand und Aufsichtsrat hielten ihr Haftungsrisiko für inakzeptabel – und traten den geordneten Rückzug an.

Danach herrschte, was das Presse-Echo angeht, wieder Stille um die D&O-Thematik, bis Siemens im Rahmen der Korruptionsaffäre die Frage der Managerhaftung wieder ins Blickfeld rückte, als das Unternehmen beschloss, sein gesamtes ehemaliges Topmanagement auf Schadenersatz zu verklagen. Dabei trat einmal mehr das paradox Anmutende der D&O-Deckung zutage: Unternehmen versichern ihr Management gegen Schadenersatzforderungen, die sie dann oftmals selbst gegen ihre (Ex-)Führungskräfte erheben. Mit der Klage handelt der aktuelle Siemens-Aufsichtsrat pflichtgemäß und zum eigenen Schutz: Würde er die Klage unterlassen, könnte er vom Unternehmen selbst schadenersatzpflichtig gemacht werden.

Notfallkit für Manager-Fehltritte

Längst hat sich rumgesprochen, dass die D&O-Police kein Freibrief für Hasardeure ist, unverantwortliche Risiken einzugehen. Sie bietet nur Handlungsfreiheit für vernünftige unternehmerische Entscheidungen. Und dennoch: „Der Versicherung haftet immer noch etwas Undurchsichtiges an“ (M. Autenrieth, SZ-online). Über Beitragseinnahmen aus der D&O-Sparte schweigen sich die Versicherer ebenso aus, wie über die intern (ganz sicher) vorliegenden Schadenstatistiken. Wenn es bei den wenigen pressewirksamen Fällen um Zahlen ging, dann um exorbitante Summen: So sei der Image-Schaden für Siemens mit mehr als einer Milliarde Euro zu beziffern, was die Deckungssumme der D&O-Versicherung des ehemaligen Topmanagements um ein Vielfaches übersteigt. – Oder im Fall Lion Bioscience sei die D&O-Police nicht verlängert worden, weil – „wie in Branchenkreisen vermutet wurde“ – die jährliche Versicherungsprämie ein Zehntel des jährlichen Unternehmensumsatzes betragen hätte.

Vergleichsweise „harte“ Daten liegen erst seit Anfang des Jahres mit der Marktstudie zu D&O von Towers Perrin und Ihlas&Köberich vor, in der rund 1.000 deutsche Großunternehmen und Aktiengesellschaften befragt wurden. Interessanter als die Schätzungen des Gesamtvolumens der D&O-Sparte in Deutschland (zwischen 300 und 400 Millionen Euro) oder die Marktdurchdringung (zwischen 80 und 95 Prozent, mit dem Unternehmensumsatz steigend) sind die Auskünfte, aus welchen Gründen das Führungspersonal haftpflichtversichert wird. Für 80% war allgemeine unternehmerische Vorsicht der wichtigste Grund, für 50% stand der Schutz gegen ständige Gesetzesverschärfungen, für 46% der Schutz der Unternehmensbilanz im Vordergrund. Aber nur 3% gaben an, aus eigenem vorherigem Schaden klug geworden zu sein. Dabei ist die ermittelte Schadenstatistik der letzten 10 Jahre höher ausgefallen, als erwartet: 16% der Unternehmen haben Schäden gemeldet; Branchenexperten hatten mit 10% gerechnet.

Fazit: Die D&O-Versicherung gilt den Unternehmen als vorbeugender Katastrophenschutz für den Fall, dass alle (anderen) Stricke reissen.

Jenseits der Presseöffentlichkeit

Für kleinere und mittelständische Unternehmen gibt es keine entsprechende Marktstudie, also auch keine Zahlen und Statistiken. Man weiß nur, dass alles erheblich kleiner dimensioniert ist: die Unternehmensumsätze, die Deckungssummen, die Prämien, die Zahl der Versicherten. Hinsichtlich der Risiken und der Marktdurchdringung gibt es bestenfalls plausible Vermutungen. Und dennoch ist die Situation für den Vermittler und für den Kunden transparent, wenn es um eine konkrete D&O-Versicherung geht. Ratzke & Ratzke Versicherungsmakler hat einen Online-Rechner ins Internet gestellt, der  mit Hilfe weniger Betriebskenngrößen (konsolidierter Jahresumsatz etc.) die exakte Prämie zur gewünschten Deckungssumme ermittelt. Man kann mit unterschiedlichen Deckungssummen „spielen“ oder auch mit dem Einschluss einer ergänzenden Vertrauensschaden-Versicherung und sieht sofort, was es mehr oder weniger kostet. Das Angebot ist kostenlos, aber nicht unverbindlich. Für ein konkretes Angebot besteht Annahme-Garantie, wenn der entsprechende Antrag gestellt wird!

Bequemer und sicherer kann man das D&O-Risiko nicht abdecken, wenn man noch nicht in derselben „Liga spielt“ wie Siemens oder Lion Bioscience. Die firmieren heute als Sygnis Pharma AG – mit D&O-Deckung für ihre Organe.



Herr Sven Ratzke
Tel.: 0351 41388 0
E-Mail: sr@rrvm.de

Ratzke & Ratzke Versicherungsmakler GmbH
Altplauen 19
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