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26.01.2007 - dvb-Presseservice

Michael Woodford erhält den Deutsche Bank Prize in Financial Economics 2007

Frankfurt, 25. Januar 2007. Michael Woodford, Professor für Politische Ökonomie an der Columbia University, ist der Preisträger des Deutsche Bank Prize in Financial Economics 2007. Der vom Center for Financial Studies (CFS) in Zusammenarbeit mit der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt vergebene Preis ist mit 50.000 Euro vom Stiftungsfonds Deutsche Bank dotiert.

Michael Woodford gehört zu den weltweit renommiertesten Wissenschaftlern auf dem Gebiet der monetären Ökonomie. Den Deutsche Bank Prize in Financial Economics 2007 erhält Woodford für seine grundlegenden Beiträge zur Theorie und praktischen Analyse der Geldpolitik. "Mit seinen Forschungsarbeiten hat Woodford eine Theorie der monetären Makroökonomie entwickelt, deren hohe Attraktivität für Wissenschaftler in ihrer rigorosen mikroökonomischen Fundierung liegt. Ihren hohen praktischen Nutzen bewies Woodford, indem er die zentrale Rolle der Erwartungen und der Kommunikation bei der Umsetzung der Geldpolitik analysierte", sagte Volker Wieland, CFS-Direktor und Vorsitzender der international besetzten Preis-Jury 2007. Woodfords Arbeit, die in seinem wegweisenden Buch "Interest and Prices: Foundations of a Theory of Monetary Policy" zusammengefasst ist, habe sich unter Ökonomen an Universitäten sowie Zentralbanken schnell als wichtigster Referenzstandard für monetäre Theorie und Analyse etabliert, so Wieland weiter.

Woodford plädiert dafür, dass sich Notenbanken bei ihrem Entscheidungsprozess über die Höhe der Zinsen an festen, transparenten und nachvollziehbaren Regeln orientieren. Da die Wirkung der Geldpolitik entscheidend davon abhängt, welche Erwartungen die Marktteilnehmer bezüglich zukünftiger Zinsentscheidungen und wirtschaftlicher Entwicklungen bilden, muss eine Notenbank Details über ihre zukünftige Politik kommunizieren. Woodford empfiehlt deshalb, die Regeln, die für die Entscheidungsfindung der Notenbank eine wichtige Rolle spielen, explizit zu kommunizieren. Woodford hat aber auch eine klare Vorstellung über die Ziele, die Zentralbanken mit ihren Zinsentscheidungen verfolgen, und die ökonomischen Größen, die sie dabei berücksichtigen sollen. Er spricht sich dafür aus, dass sich Notenbanken direkt auf die Steuerung der Inflation konzentrieren (inflation targeting) und hält die Bedeutung monetärer Größen, zum Beispiel Geldmengenaggregate oder das Kreditvolumen, in diesem Zusammenhang für gering.

Michael Woodford studierte an der University of Chicago, der Yale Law School und schrieb seine Dissertation am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Seine erste Professur erhielt er 1984 an der Columbia University in New York. Nach weiteren Lehr- und Forschungsaufenthalten an der University of Chicago und der Princeton University kehrte er 2004 als Professor für Politische Ökonomie an die Columbia University zurück. Während seiner akademischen Laufbahn nahm Woodford zahlreiche Gastprofessuren und Beratungsmandate wahr. So beriet er bereits die Notenbanken in Brasilien, USA sowie die Europäische Zentralbank in Frankfurt.

Den Träger des Deutsche Bank Prize in Financial Economics 2007 ermittelte eine internationale Jury aus einer Vielzahl von Nominierungsvorschlägen von führenden Wirtschaftswissenschaftlern und Praktikern der Finanzwirtschaft aus aller Welt. Die Jurymitglieder sind: Günter Franke (Universität Konstanz), Michael Haliassos (Programmdirektor CFS; Goethe-Universität Frankfurt), Otmar Issing (Präsident CFS), Jan P. Krahnen (Direktor CFS; Goethe-Universität Frankfurt), Patrick Lane (The Economist), Lucrezia Reichlin (Direktorin General Research der EZB), Reinhard H. Schmidt (Goethe-Universität Frankfurt), Lars E.O. Svensson (Princeton University), Norbert Walter (Geschäftsführer Deutsche Bank Research und Chefvolkswirt Deutsche Bank AG) und Volker Wieland (Vorsitzender der Jury; Direktor CFS; Goethe-Universität Frankfurt).

Mit dem Deutsche Bank Prize in Financial Economics werden international renommierte Ökonomen geehrt, deren wissenschaftliche Beiträge die Forschung in den Bereichen Finanzen, Geld und Makroökonomie entscheidend beeinflusst und wichtige Ergebnisse für die Praxis und Wirtschaftspolitik geliefert haben. Der Preis wird im Zweijahres-Turnus vergeben. Die Preisverleihung an Michael Woodford findet am 4. Oktober 2007 durch Dr. Josef Ackermann, Vorsitzender des Vorstands und des Group Executive Committee der Deutsche Bank AG, in Frankfurt am Main statt. Der erste Preisträger war Eugene F. Fama, Professor für Finanzen an der University of Chicago, der 2005 für seine Theorien zur Effizienz der Kapitalmärkte ausgezeichnet wurde.



Frau Sabine Neumann
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