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08.11.2011 - dvb-Presseservice

Munich Re in schwierigem Umfeld mit 290 Mio. € Gewinn im 3. Quartal

Das schwierige Umfeld an den Finanzmärkten, Währungseffekte und die hohen Belastungen aus Naturkatastrophen haben das 9-Monats-Ergebnis von Munich Re geprägt: Die Gruppe verzeichnete einen Gewinn von 80 (Vorjahreszeitraum: 1.955) Mio. €. Darin sind Belastungen von 3,6 Mrd. € aus den großen Naturkatastrophen zu Jahresbeginn verkraftet. Im 3. Quartal erzielte Munich Re einen Gewinn von 290 (761) Mio. €. Für das Gesamtjahr 2011 geht Munich Re weiterhin von einem positiven Jahresergebnis aus und strebt eine stabile Dividende an.

Die Gruppe konnte ihren Umsatz deutlich ausweiten; die gebuchten Bruttobeiträge stiegen in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 9,1 % an. In der Rückversicherung überlagerte die außergewöhnliche Großschadenbelastung den sehr guten Verlauf des Basisgeschäfts: Während die Schadenlast aus Naturkatastrophen grob gerechnet um 2,7 Mrd. € über dem normalisierten Erwartungswert lag, ging das versicherungstechnische Ergebnis nur um ca. 1,8 Mrd. € zurück. Die Schaden-Kosten-Quote in der Rückversicherung für das 3. Quartal lag bei 89,0 % der verdienten Nettobeiträge, wobei die Auflösung von Rückstellungen für Schäden früherer Jahre zu diesem sehr guten Wert beitrug.

Finanzvorstand Jörg Schneider zeigte sich mit der Entwicklung der Gruppe gemessen an den schwierigen Rahmenbedingungen sehr zufrieden: „Während unser Ergebnis von den Kapitalmarkt- und Währungsturbulenzen nicht verschont blieb, hat sich unsere Vermögenslage wieder einmal als vergleichsweise widerstandsfähig erwiesen. Die niedrige Schaden-Kosten-Quote in der Rückversicherung im 3. Quartal und die zufriedenstellenden versicherungstechnischen Ergebnisse in Erst- und Rückversicherung zeigen, dass unser Kerngeschäft gut läuft.“

Neben hohen Belastungen durch Naturkatastrophen war der Jahresverlauf auch für Munich Re von den anhaltenden Unsicherheiten auf dem Kapitalmarkt geprägt. Der Kursverfall der Wertpapiere des griechischen Staates führte zu einem Abschreibungs-Aufwand von 933 Mio. € und einem negativen Einfluss auf das Konzernergebnis von netto 170 Mio. €, davon 45 Mio. € im 3. Quartal. Währungseinflüsse belasteten das Ergebnis für die ersten drei Quartale mit 145 Mio. € und für das 3. Quartal mit 342 Mio. €. Munich Re hat zuletzt die
Anleihen aus den europäischen Peripheriestaaten behutsam reduziert, im Gegenzug weiter Anleihen finanziell starker Staaten und Unternehmensanleihen gekauft sowie zur weiteren Risikostreuung ihre Engagements in den sich dynamisch entwickelnden Ländern verstärkt. „Mit unserer ausgeprägten Diversifikation sind wir für unterschiedliche Szenarien gut positioniert und damit weniger anfällig für Schwankungen an einzelnen Märkten“, betonte Schneider.

Auch hinsichtlich der Erwartung für das Jahresergebnis war er optimistisch: „Wir streben für das Gesamtjahr 2011 weiter ein positives Jahresergebnis an. Eine konkretere Prognose für den Gewinn geben wir nicht ab, weil seine Höhe bis zum letzten Tag des Jahres erheblich durch den Großschadenanfall sowie die volatile Entwicklung von Kapitalmärkten und Währungskursen geprägt sein wird.“

Zusammenfassung der Zahlen der ersten neun Monate

Die Gruppe erzielte von Januar bis September ein operatives Ergebnis von 402 (3.367) Mio. €. Im 3. Quartal wurde ein operatives Ergebnis von 839 Mio. € erreicht. Das Eigenkapital sank im Vergleich zum Jahresende 2010 um 3,5 % auf 22,2 Mrd. €. Die Gründe dafür waren im Wesentlichen die Dividendenzahlung im April und Aktienrückkäufe. Annualisiert lag die risikoadjustierte Eigenkapitalrendite (RoRaC) bei 0,3 %, die Rendite auf das gesamte Eigenkapital (RoE) bei 0,5 %. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen um 9,1 % auf 37,2 (34,1) Mrd. €; von den Beiträgen entfielen 12,2 Mrd. € auf das 3. Quartal. Bei unveränderten Wechselkursen wäre das Beitragsvolumen in den ersten neun Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,9 % gestiegen.

Finanzvorstand Schneider hob die gegenläufigen Entwicklungen im 3. Quartal hervor – neben einem sinkenden Zinsniveau, seien auch Währungseffekte spürbar gewesen. „Unser Eigenkapital legte verglichen mit dem Stand am 30. Juni kräftig um 1,9 Mrd. € zu. Während die Kurse der südeuropäischen Anleihen fielen, konnten wir diese Einbußen mit den Wertzuwächsen auf unseren großen Bestand an Anleihen von Staaten mit Top-Ratings mehr als wettmachen“, erklärte Schneider.

Erstversicherung: Konzernergebnis von 418 Mio. € für die ersten drei Quartale

Das operative Ergebnis für die ersten neun Monate 2011 betrug 806 (923) Mio. €; davon 167 Mio. € im 3. Quartal. Das Konzernergebnis vor Eliminierung segmentübergreifender konzerninterner Geschäftsvorfälle belief sich auf 418 (432) Mio. €; davon 60 (139) Mio. € im 3. Quartal. Geprägt war das Konzernergebnis von Einmaleffekten: Neben den bereits bekannten Abschreibungen in Südkorea und dem Gewinn aus dem Verkauf einer Immobiliengesellschaft in Singapur, kam im 3. Quartal eine erneute Belastung aus Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen in Höhe von 37 Mio. € dazu (im 2. Quartal hatte ERGO bereits eine Belastung von 113 Mio. € zu verzeichnen). Die Neubewertung der Derivate zur Absicherung gegen Niedrigzinsszenarien brachte Ergebniseffekte von plus 84 Mio. € für das 3. Quartal und plus 69 Mio. € für die ersten neun Monate 2011. Die ERGO Versicherungsgruppe erreichte ein Konzernergebnis in Höhe von 260 (301) Mio. €.

ERGO-Vorstandsvorsitzender Torsten Oletzky kommentierte: „Das Jahr 2011 ist für ERGO bislang in jeder Hinsicht eine Herausforderung. Die Turbulenzen an den Kapitalmärkten sind auch an ERGO nicht spurlos vorbeigegangen. Positiv werte ich, dass wir im internationalen Geschäft Fortschritte machen.“ ERGO arbeitet weiterhin an der konsequenten Aufklärung kritisierter Vorgänge und wird Anfang Dezember die Öffentlichkeit über Ergebnisse und Maßnahmen informieren.

Die Schaden-Kosten-Quote im Segment Schaden- und Unfallversicherung (inkl. Rechtsschutz) betrug in den ersten neun Monaten 96,8 (95,6) %. Im 3. Quartal lag die Schaden-Kosten-Quote bei 97,5 (93,6) %.

Die gebuchten Bruttobeiträge über alle Sparten wiesen von Januar bis September ein leichtes Plus von 0,6 % auf und beliefen sich auf 13,2 (13,1) Mrd. €; davon 4,3 (4,3) Mrd. € von Juli bis September. Wachstum kam vor allem aus der Schaden- und Unfallversicherung und der deutschen Krankenversicherung.

Die gesamten Beitragseinnahmen im Segment Leben gingen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um insgesamt 4,6 % zurück. ERGO hat im In- und Ausland deutlich weniger Einmalbeitragsgeschäft gezeichnet (-13,5 %). ERGO konnte im deutschen Neugeschäft die laufenden Beiträge um 8,8 % steigern: Gemessen am Jahresbeitragsäquivalent (Annual Premium Equivalent, APE, entspricht dem laufenden Beitrag plus 10 % der Einmalbeiträge) lag das deutsche Neugeschäft mit 343 (345) Mio. € in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Im Erstversicherungssegment Gesundheit nahmen die Beitragseinnahmen in den ersten neun Monaten 2011 um 4,2 % auf 4,3 (4,2) Mrd. € zu; davon 1,4 Mrd. € im 3. Quartal (+3,6 %). Im Neugeschäft konnte ERGO in der Voll-versicherung deutliche Zuwächse erzielen.

Im Segment Schaden- und Unfallversicherung erzielte ERGO in den ersten neun Monaten 2011 Beitragseinnahmen von 4,4 (4,3) Mrd. €; davon im 3. Quartal 1,3 Mrd. €. Das internationale Geschäft legte um 3,9 % auf 1,83 (1,76) Mrd. € zu. Das Inlandsgeschäft wuchs ebenfalls: Seit Jahresbeginn erreichten die Beiträge hier 2,6 (2,5) Mrd. €, ein Plus von 1,6 %. Insbesondere im Gewerbe-/Industriegeschäft konnte ERGO die Beitragseinnahmen steigern.

Rückversicherung: Trotz hoher Belastung Gewinn von 108 Mio. € in den ersten drei Quartalen

Das Ergebnis des Rückversicherungsgeschäfts war in den ersten neun Monaten 2011 von hohen Belastungen aus Großschäden und dem schwierigen Umfeld an den Finanzmärkten geprägt. Das operative Ergebnis sank auf -43 (2.512) Mio. €, davon entfielen 636 Mio. € auf das 3. Quartal. Die Rückversicherung trug zum Gesamtergebnis der Gruppe 108 (1.659) Mio. € bei; davon 240 (602) Mio. € im 3. Quartal.

In den ersten drei Quartalen lag die Schaden-Kosten-Quote bei 117,9 (102,1) % der verdienten Nettobeiträge; für Juli bis September betrug sie 89,0 (93,8) %.

Weiterhin lagen die Schadenmeldungen der Kunden für frühere Schadenanfalljahre erfreulich unter den Erwartungen. Für die Kredit-, Luftfahrt- und Transportrückversicherung wurden die Schadenrückstellungen deshalb um insgesamt 200 Mio. € gesenkt; das sind 1,8 Prozentpunkte bezogen auf die verdienten Nettobeiträge der ersten neun Monate. Von der Schaden-Kosten-Quote des 3. Quartals entfielen 5,8 (6,8) Prozentpunkte auf Naturkatastrophen, in den ersten neun Monaten waren es 31,0 (10,8) Prozentpunkte. Die Belastung aus Naturkatastrophen übertraf damit sehr deutlich die durchschnittlich erwartete Jahresschadenquote aus Naturkatastrophen in Höhe von 6,5 %. In Summe betrugen die Schäden aus Naturkatastrophen von Januar bis September 3.589 (1.134) Mio. €; im Zeitraum von Juli bis September waren es 231 (245) Mio. €.

Das Erdbeben in Japan vom 11. März mit dem darauffolgenden Tsunami ist weiterhin das größte Schadenereignis. Es verursachte versicherte Marktschäden von rund 21 Mrd. € und belastete Munich Re mit rund 1,5 Mrd. €, netto und vor Steuern. Im 3. Quartal war Hurrikan Irene das größte Schadenereignis. Nach vorläufigen Schätzungen verursachte Irene in der Karibik und in den USA einen versicherten Schaden von etwa 7 Mrd. US$. Munich Re schätzt die Belastung für die Gruppe auf 195 Mio. €, netto und vor Steuern. Die beiden Erdbeben in der Region Christchurch, Neuseeland, haben Munich Re mit ca. 1,1 Mrd. € netto und vor Steuern belastet. Die Folgen der Überschwemmung im Januar in Brisbane, Australien, kosten Munich Re nach aktueller Einschätzung rund 200 Mio. €. In Kopenhagen kam es am 2. Juli 2011 aufgrund schwerer Niederschläge zu Überschwemmungen. Diese belasteten Munich Re mit rund 50 Mio. €, netto und vor Steuern.

Die Beitragseinnahmen stiegen in den ersten neun Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13,3 % auf 20,0 (17,6) Mrd. €; davon 6,6 (6,1) Mrd. € im 3. Quartal. Währungsbereinigt wäre der Umsatz in den ersten drei Quartalen um 16,2 % gewachsen. In der Schaden- und Unfallrückversicherung verzeichnete Munich Re von Januar bis September einen Beitragsanstieg von 9 % auf 12,8 (11,7) Mrd. €. Im 3. Quartal verbuchte Munich Re in diesem Segment Beiträge von 4,3 (4,0) Mrd. €. In der Autoversicherung wuchsen die Beiträge im 3. Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 243 Mio. € auf 925 Mio. €, vor allem weil Munich Re in Asien großvolumige Quotenverträge zeichnete. Munich Re beteiligte sich zudem maßgeblich an einer Versicherungslösung, mit der sich die mexikanische Regierung gegen Naturkatastrophen absichert. In der Lebens-Rückversicherung profitierte Munich Re weiterhin von einer lebhaften Nachfrage der Erstversicherer, die ihr Eigenkapital über einen Risikotransfer entlasten wollen, und einem anhaltend erfreulichen Wachstum in Asien. Die gebuchten Beiträge in diesem Segment stiegen in den ersten neun Monaten um 21,7 % auf 7,2 (5,9) Mrd. €. Munich Re stärkte die Rückstellungen für Anwartschafts- und Invaliditätsreserven in Australien mit einem Volumen von rund 150 Mio. €; marktweit verteuern sich in Australien die Fälle von Berufsunfähigkeit durch eine auffallende Verlängerung der Abwicklungszeiten.

Torsten Jeworrek, Vorstandsmitglied und verantwortlich für die Rückversicherungsaktivitäten von Munich Re, betonte: „Die Schadenbelastungen dieses Jahres und die anhaltend niedrigen Zinsen werden die Erneuerung zum 1. Januar 2012 spürbar beeinflussen. Wir sehen eine generelle Stabilisierung der Preise und in einer Reihe von Segmenten auch härtere Märkte.“ Jeworrek erklärte, dass Munich Re mit ihrer Kapitalstärke Chancen nutzen wolle. „Wir sind gut positioniert. Gleichzeitig ist gerade in Zeiten erhöhter Unsicherheit die strikte Ausrichtung auf ausreichende Profitabilität notwendiger denn je.“

Munich Health: Solides Konzernergebnis von 31 Mio. € in den ersten neun Monaten

Munich Health konnte ein operatives Ergebnis von 119 (114) Mio. € (+4,4 %) erzielen. Zum Gesamtergebnis der Gruppe trug Munich Health 31 (57) Mio. € bei; davon entfielen -5 Mio. € auf die Monate Juli bis September. Sowohl der Rückgang des Konzernergebnisses in den ersten neun Monaten als auch insbesondere der Verlust im dritten Quartal sind auf hohe Währungskursverluste zurückzuführen, die das nicht operative Ergebnis belasteten.

Die Schaden-Kosten-Quote für den Zeitraum Januar bis September 2011 lag bei 99,0 (99,6) %; im 3. Quartal waren es 97,6 (98,1) %. Diese Kennzahl bezieht sich nur auf das kurzfristige Krankenversicherungsgeschäft und nicht auf das nach Art der Lebensversicherung betriebene Geschäft.

Die Bruttobeiträge kletterten in den ersten neun Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich um 18,1 % auf 4.530 (3.836) Mio. €, vor allem aufgrund von Großverträgen in der Rückversicherung, die Kunden zur Kapitalentlastung abschlossen. Die US-Krankenversicherer der Gruppe, Windsor Health Group und Sterling Life, sind seit Ende des 2. Quartals unter dem Teilkonzern Windsor Sterling nun auch zu einer rechtlichen Einheit verschmolzen.

Kapitalanlagen: In volatilem Umfeld Ergebnis von 4,8 Mrd. € in den ersten neun Monaten

Der Bestand an Kapitalanlagen zu Bilanzwerten hat sich zum 30.9.2011 im Vergleich zum Jahresende 2010 mit 199,7 (193,1) Mrd. € (zu Marktwerten: 205,3 Mrd. €) erhöht. Dies lag an den Zugängen bei den Depotforderungen und an den gestiegenen Marktwerten der festverzinslichen Wertpapiere; dabei übertrafen die positiven Effekte durch den starken Kursanstieg bei dem großen Bestand an Anleihen aus Deutschland und USA die Kursrückgänge bei den südeuropäischen Staatsanleihen.

Der Schwerpunkt des Portfolios liegt weiterhin auf festverzinslichen Anlagen: Insgesamt 164,7 Mrd. € sind in festverzinslichen Wertpapieren und Darlehen investiert. Davon entfallen gut 47 % auf Staatsanleihen oder ähnliche Instrumente mit Haftung öffentlicher Institutionen. Dieser Bestand ist seit Jahresbeginn leicht gestiegen. Aufgrund der risikobewussten Anlagepolitik reduzierte Munich Re aktiv ihren Bestand an italienischen Staatsanleihen um 1,4 Mrd. € und investierte in Euro-Kernländer wie Deutschland, Frankreich und die Niederlande. Munich Re kaufte wie bisher aber auch Anleihen finanziell starker Länder außerhalb der Euro-Zone sowie verstärkt sich dynamisch entwickelnder Länder wie Südafrika, Brasilien, Indien oder der Türkei. Finanzvorstand Schneider betonte: „Bei turbulenten Kapitalmärkten ist Diversifikation weiterhin das Gebot der Stunde.“

Von den Staatsanleihen entfallen rund 88 % (55 % AAA, 33 % AA) auf Wertpapiere mit erstklassigem Rating, nur 3 % auf portugiesische, irische und griechische Emittenten. Die Aktienquote lag am 30.9.2011 bei 2,0 % (31.12.2010: 4,4 %), gemessen an den Kapitalanlagen zu Marktwerten einschließlich aktienbezogener Derivate.

Der gesamte Saldo der Zu- und Abschreibungen sowie der Abgangsgewinne und -verluste aus den Kapitalanlagen belief sich in den ersten neun Monaten auf -444 (1.699) Mio. €. Im Umfeld fallender Zinsen gewannen die Zinsabsicherungen, mit denen sich die Lebenserstversicherer vor Wiederanlagerisiken in Niedrigzinsphasen schützen, im 3. Quartal an Wert. Hier waren Zuschreibungen von 356 (Vorjahr: Zuschreibung 270) Mio. € zu verzeichnen, für die ersten neun Monate des Jahres dagegen in Summe Zuschreibungen von 275 Mio. € (Vorjahr: Zuschreibung 440). Die Abschreibungen auf Aktien von 456 Mio. € wurden durch Zuschreibungen auf die zur Absicherung erworbenen Derivate teilweise ausgeglichen.

Aufgrund der voraussichtlichen Beteiligung privater Gläubiger an einem Rettungspaket für Griechenland hat Munich Re ihren Gesamtbestand an griechischen Staatsanleihen über alle Laufzeiten durch Abschreibungen in Höhe von 933 Mio. € auf den Marktwert zum 30. September 2011 wertberichtigt, davon entfallen 230 Mio. € auf das 3. Quartal. Dies belastete das Konzernergebnisses in den ersten neun Monaten mit 170 Mio. €, davon 45 Mio. € im 3. Quartal. Von den Zuschreibungen von 2.109 Mio. € entfielen 211 Mio. € auf einen Ertrag aus dem Transfer von Versicherungsrisiken aus dem Erdbeben in Japan in den Kapitalmarkt.

Insgesamt sank das Kapitalanlageergebnis der Gruppe in den ersten drei Quartalen 2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 33,9% auf 4.815 (7.281) Mio. €. Das entspricht einer annualisierten Rendite von 3,3 % des durchschnittlichen Kapitalanlagebestands zu Marktwerten.

Vermögensverwalterin für die Gruppe ist die MEAG. Sie betreute zum 30.9.2011 neben den konzerneigenen Kapitalanlagen Spezial- und Publikumsfonds im Wert von 10,1 (10,2) Mrd. €.

Ausblick 2011: positives Konzernergebnis angestrebt

Die Gruppe rechnet bei von nun an konstanten Wechselkursen für das laufende Geschäftsjahr 2011 insgesamt mit gebuchten Bruttobeiträgen zwischen 49 und 50 Mrd. € (konsolidierter Gesamtumsatz); das wäre ein Plus gegenüber dem Vorjahr von mindestens 7,5 %. Im Rückversicherungssegment werden rund 26,5 Mrd. € erwartet. Für die Erstversicherung werden gebuchte Bruttobeiträge von rund 17,5 Mrd. € angestrebt. Die gesamten Beitragseinnahmen in der Erstversicherung (inkl. Sparbeiträgen aus fondsgebundenen Lebensversicherungen und Kapitalisierungsprodukten) sollten bei gut 19 Mrd. € liegen. Für Munich Health werden rund 6 Mrd. € gebuchte Bruttobeiträge erwartet.

In der Schaden- und Unfallrückversicherung rechnet Munich Re über den Marktzyklus hinweg mit einer Schaden-Kosten-Quote von unter 97 % der verdienten Nettobeiträge, die in 2011 jedoch deutlich überschritten werden dürfte. Dieser langfristig ausgerichteten Zielgröße liegt eine erwartete durchschnittliche Großschadenbelastung aus Naturkatastrophen von 6,5 Prozentpunkten zugrunde. 2011 ereigneten sich allerdings schon in den ersten neun Monaten sehr schwere Schäden aus Naturkatastrophen; sie beliefen sich auf rund 3,6 Mrd. € und machen daher hochgerechnet auf das gesamte Jahr jetzt schon etwa 23 Prozentpunkte aus. Deswegen rechnet Munich Re bei von nun an normalem Schadenverlauf und vor Berücksichtigung etwaiger Rückstellungsbewegungen damit, für das Gesamtjahr 2011 eine Schaden-Kosten-Quote von ca.113 % zu erreichen. Wegen der großen Belastungen aus Naturkatastrophen in den ersten drei Quartalen wird das Jahresergebnis in der Schaden- und Unfallrückversicherung selbst bei einem in den verbleibenden Wochen guten Verlauf deutlich schlechter ausfallen als im Vorjahr.

In der Erstversicherung dürfte die Schaden-Kosten-Quote 2011 etwas über der langfristigen Zielmarke von 95 % liegen. Das Konzernergebnis für das Erstversicherungssegment dürfte je nach weiterer Kapitalmarktentwicklung, insbesondere auch der Entwicklung der Marktzinsen, auf Vorjahresniveau liegen. Dies gilt auch für den ERGO-Teilkonzern, der 2010 einen Gewinn von 355 Mio. € erzielt hatte. Zu diesem Ergebnis wird voraussichtlich eine konzerninterne Transaktion beitragen, die keine Auswirkung auf das Konzernergebnis von Munich Re hat. Zum Jahresende wird ERGO – vorbehaltlich der Zustimmung der lokalen Aufsichtsbehörden und zu von einem externen Gutachter festgelegten Unternehmenswerten – ihre Anteile an den ausländischen Krankenversicherern der DKV-Gruppe auf die Munich Health Holding übertragen. Diese DKV-Töchter wurden schon bisher als Teil des Segments Munich Health ausgewiesen.

Für 2011 erwartet Munich Re weiterhin keinen deutlichen Anstieg der Kapitalmarktzinsen und somit etwas niedrigere laufende Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren und Darlehen. Wegen der ausgeprägten Volatilität der Kapitalmärkte und Währungskurse können sich für das Kapitalanlage- und das Währungsergebnis der Gruppe trotz der engen Ausrichtung der Kapitalanlagen an den Verpflichtungen in der IFRS-Rechnungslegung noch erhebliche Ausschläge ergeben, insbesondere aus den Derivaten. Erwartet werden für 2011 spürbar niedrigere Kapitalanlageergebnisse als im Vorjahr, wobei die gesamte Verzinsung auf den Bestand dabei etwas unter 3,5 % liegen dürfte.

Munich Re hält an dem langfristigen Ziel einer Rendite von 15 % auf das Risikokapital (RoRaC) nach Steuern über den Zyklus der Versicherungs- und Zinsmärkte hinweg fest. Es ist jedoch angesichts der gegenwärtig niedrigen Zinsen auf risikoarme Kapitalanlagen nur schwer zu erreichen und liegt für 2011 wegen der Großschadenbelastung außer Reichweite. Dennoch erwartet die Gruppe auch für das 4. Quartal und damit für das Jahresergebnis 2011 ein positives Konzernergebnis, dessen Höhe vor allem durch den Großschadenanfall sowie die Entwicklung der Kapitalmärkte und der Währungskurse in den verbleibenden Wochen bis zum Jahresende geprägt sein wird. Zur Dividende für 2011 erklärte Finanzvorstand Schneider: „Für belastbare Ankündigungen ist es zwei Monate vor Ablauf des Geschäftsjahres noch zu früh. Wir streben aber weiterhin an, eine Dividende in Höhe des im Vorjahr erreichten Betrags von 6,25 € je Aktie zu zahlen.“



Frau Johanna Weber
FinanzPr
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E-Mail: jweber@munichre.com

Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft
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Munich Re steht für ausgeprägte Lösungs-Expertise, konsequentes Risikomanagement, finanzielle Stabilität und große Kundennähe. Damit schafft Munich Re Wert für Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2010 erzielte die Gruppe, die ein integriertes Geschäftsmodell aus Erst- und Rückversicherung verfolgt, einen Gewinn in Höhe von 2,4 Mrd. €. Ihre Beitragseinnahmen beliefen sich auf ca. 46 Mrd. €. Sie ist in allen Versicherungssparten aktiv und mit rund 47.000 Mitarbeitern auf allen Kontinenten vertreten. Mit Beitragseinnahmen von rund 24 Mrd. € allein aus der Rückversicherung ist sie einer der weltweit führenden Rückversicherer. Besonders wenn Lösungen für komplexe Risiken gefragt sind, ist Munich Re ein gesuchter Risikoträger. Die Erstversicherungsaktivitäten bündelt Munich Re vor allem in der ERGO Versicherungsgruppe. Mit über 20 Mrd. € Beitragseinnahmen ist ERGO eine der großen Versicherungsgruppen in Europa und in Deutschland. Sowohl in der Krankenversicherung als auch in der Rechtsschutzversicherung ist sie europäischer Marktführer. Über 40 Millionen Kunden in über 30 Ländern vertrauen der Leistung und der Sicherheit der ERGO. Im internationalen Gesundheitsgeschäft bündelt Munich Re ihre Leistungen in der Erst- und Rückversicherung sowie den damit verbundenen Services unter dem Dach der Marke Munich Health. Die weltweiten Kapitalanlagen von Munich Re in Höhe von 193 Mrd. € werden von der MEAG betreut, die ihre Kompetenz auch privaten und institutionellen Anlegern außerhalb der Gruppe anbietet.