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12.05.2010 - dvb-Presseservice

Nachfrage nach IBB-Förderung im Jahresverlauf 2009 deutlich belebt

- Förderbank bewährt sich als zuverlässiger Partner der Berliner Unternehmen -

In einem insgesamt schwierigen wirtschaftlichen Umfeld hat die Investitionsbank Berlin (IBB) in 2009 sowohl hinsichtlich der institutionellen Entwicklung wie auch bei den Finanzierungszusagen für die Berliner Unternehmen die Planungen übertroffen.

Institutionelle Entwicklung

Mit einem Überschuss von 60,4 Mio. Euro lag das wirtschaftliche Ergebnis der Bank in 2009 trotz schwieriger Rahmenbedingungen um 5% über den Planwerten. Dabei zeigten sich der Zinsüberschuss (143,6 Mio. Euro) und der Provisionsüberschuss (14,4 Mio. Euro) als eigentliche Ertragsgrößen der Bank gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. Das gilt auch für die Verwaltungsaufwendungen und für die Risikovorsorge der IBB, die gegenüber dem Vorjahr sogar geringfügig gesenkt werden konnten. Aus dem wirtschaftlichen Ergebnis in Höhe von 60,4 Mio. Euro hat die Investitionsbank dem Land Berlin bereits als Vorabausschüttung Förderleistungen in Höhe von 30,6 Mio. Euro zur Unterstützung der Förderpolitik zur Verfügung gestellt, so dass unter dem Strich ein Jahresüberschuss (= Bilanzgewinn) von 29,8 Mio. Euro steht, über dessen Verwendung das Land Berlin gesondert entscheidet.

Wirtschaftsförderung

In der Wirtschaftsförderung hat die IBB für Berliner Unternehmen 1.495 Finanzierungszusagen über insgesamt 550,4 Mio. Euro getätigt, wobei 310 Mio. Euro auf eine Konsortialfinanzierung mit anderen öffentlichen und privaten Banken für den Flughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) entfallen. Um diesen Sondereffekt bereinigt betrugen die Finanzierungszusagen in 2009 damit 240,4 Mio. Euro und liegen um gut ein Viertel unter dem Vorjahreswert von 331,7 Mio. Euro (bereinigt um Globaldarlehen). Besonders am Anfang des Jahres war vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten eine auffällige Zurückhaltung der Berliner Unternehmen nach Finanzierungsmitteln zu verzeichnen, wobei sich die Nachfrage im Laufe des Jahres zunehmend stabilisierte.

In den einzelnen Förderprogrammen zeigten sich dabei durchaus gegensätzliche Entwicklungen. So waren insbesondere die Investitionszuschüsse im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in 2009 nur schwach nachgefragt, was in Finanzierungszusagen über 33,8 Mio. Euro (Vorjahr: 73,5 Mio. Euro) deutlich wird. Dieses Programm, das in erster Linie für die Finanzierung größerer Investitionsvorhaben genutzt wird, litt besonders unter dem schwachen konjunkturellen Umfeld. Dass größere Investitionsvorhaben nicht nur zögerlich angegangen, sondern auch zurückhaltender geplant wurden, zeigt sich darin, dass die Anzahl der bewilligten Anträge lediglich um 19%, das finanzielle Gesamtvolumen dagegen um mehr als die Hälfte zurückging. Das durchschnittliche Bewilligungsvolumen sank so von 300.000 Euro im Vorjahr auf 171.000 Euro je bewilligten Antrag im Berichtsjahr. In der laufenden EU-Strukturfondsperiode bis 2013 stehen in diesem Programm ausreichend Fördermittel zur Verfügung, um in der sich abzeichnenden konjunkturellen Erholung die Berliner Unternehmen bei den gerade jetzt notwendigen Investitionen und dem schwierigen Kreditumfeld wesentlich zu unterstützen.

Einen regelrechten Nachfrageboom erlebt dagegen nach wie vor das Innovationsförderprogramm ProFIT (Programm zur Förderung von Forschung, Innovationen und Technologien). Mit Finanzierungszusagen über 53,3 Mio. Euro konnte das Rekordergebnis des Vorjahres hier erneut um 44% gesteigert werden. Zu diesem außerordentlich guten Ergebnis hat auch eine Programmmodifikation in 2009 beigetragen, mit der der Höchstbetrag für Darlehen und Beteiligungen von 1 Mio. Euro auf 3 Mio. Euro heraufgesetzt wurde. Dass auch die übrigen Programme der Innovations- und Technologieförderung (Innovationsassistent und Zukunftsfonds Berlin) mit einem Finanzierungsvolumen von 12,4 Mio. Euro eine Nachfrage auf Vorjahresniveau erlebten, zeigt, dass zahlreiche Berliner Unternehmen im Krisenjahr offenbar gezielt in die Steigerung ihrer technologischen Wettbewerbsfähigkeit investiert haben.

Erstmals weist die Investitionsbank Berlin ihr Förderergebnis in der Wirtschaftsförderung 2009 differenziert nach Gründungsvorhaben (bis zu drei Jahre nach Gründung) und Bestandsunternehmen aus. Von den gesamten Finanzierungszusagen im Rahmen der Förderprogramme in Höhe von 240,4 Mio. Euro entfielen dabei 75,0 Mio. Euro (31%) auf Gründungsvorhaben und 165,3 Mio. Euro (69%) auf Bestandsunternehmen. Neben dem ausschließlich für Gründungsvorhaben einzusetzenden Programm Berlin Start war der Gründeranteil vor allem bei den Mikrokrediten aus dem KMU-Fonds (68%), aber auch bei Berlin Kredit (45%) bemerkenswert hoch. Seit Jahren fördert die IBB gezielt Gründungsvorhaben in Berlin. Über den Businessplan Wettbewerb, der in 2009 erneut eine Rekordteilnahme verzeichnete, erfolgt eine sehr frühe Kontaktaufnahme zu zahlreichen Gründungsprojekten, die dann je nach Bedarf durch das Technologie Coaching Center (TCC) oder im Rahmen der diversen Förderangebote weiter unterstützt werden können. 

Im Rahmen der Innovationsstrategie des Landes Berlin legt die IBB besondere Aufmerksamkeit auf die Finanzierung von Unternehmen in den für Berlin zukunftsträchtigen Technologiefeldern (Informations- und Kommunikation einschließlich Medien), Biotechnologie, Medizintechnik, Verkehrssystemtechnik, optische Technologien, Energietechnik). Mit 98,9 Mio. Euro entfielen rund 41% des Finanzierungsvolumens auf diese Technologiebereiche, wobei 27,0 Mio. Euro (27%) für Gründungsvorhaben und 71,9 Mio. Euro (73%) für Bestandsunternehmen eingesetzt wurden.

Immobilien- und Stadtentwicklung

Im Förderbereich Immobilien- und Stadtentwicklung wurden in 2009 Darlehen in einem Volumen von 719 Mio. Euro und Zuschüsse in Höhe von 20,4 Mio. Euro zugesagt. Davon entfielen 506 Mio. Euro auf die Umfinanzierung eines Immobilienbestandes im Auftrag des Landes Berlin.

Das Neugeschäft in der Immobilien- und Stadtentwicklung konzentrierte sich dabei vor allem auf die Angebote für die energetische Gebäudesanierung und die altersgerechte Modernisierung des Gebäudebestandes, wo das Finanzierungsvolumen von 5 Mio. Euro in 2008 auf 38,7 Mio. Euro in 2009 deutlich zulegte. Davon entfielen 22,5 Mio. Euro auf das Programm „IBB altersgerecht Wohnen“ und 16,2 Mio. Euro auf die energetische Gebäudesanierung und Wohnraummodernisierung. Zum Finanzierungsvolumen im Rahmen der Immobilien- und Stadtentwicklung trugen in 2009 erstmals auch Konsortialfinanzierungen in Höhe von 28,8 Mio. Euro bei. Da es im Zuge der angespannten Situation an den Kreditmärkten im Berichtsjahr für viele unserer Kunden nicht leicht war eine Anschlussfinanzierung für ihre Objekte zu erhalten, ist die IBB auch in diesen Fällen oft eingesprungen, was sich zu einem Umfinanzierungsvolumen von 60 Mio. Euro summierte.

Ausblick 2010

Wirtschaftsförderung

Mit einem Minus von real 0,7% war der Rückgang der Berliner Wirtschaftsleistung in 2009 längst nicht so ausgeprägt wie im Bundesdurchschnitt (- 5,0%). Der IHK Konjunkturreport belegt, dass die Stimmung und damit auch die Investitionsbereitschaft der Berliner Unternehmen im Frühjahr 2009 im Keller war und sich bereits im Herbst 2009 deutlich erholt zeigte. Das belegt auch die Nachfrage nach den IBB-Förderprogrammen, die sich im Jahresverlauf deutlich intensivierte, was sich auch im ersten Quartal 2010 fortsetzt. So konnte die IBB per 31. 3. 2010 Finanzierungszusagen über insgesamt 102 Mio. Euro verzeichnen, was einer Steigerung um 78 % zum Vorjahreszeitraum bedeutet (57, 5 Mio. Euro zum 31.3.2009). In fast allen Programmen liegen die Finanzierungszusagen über Plan. Bei den Wachstums- und Konsortialkrediten liegen wir Ende des ersten Quartals 2010 bei knapp 33 Mio. Euro gegenüber 10 Mio. Euro zum Vorjahreszeitraum, was einer Steigerung von 300 % entspricht. Beim Programm ProFIT haben wir ebenfalls ein deutliches Wachstum von 9,6 Mio. Euro zum 31.3.2009 auf 15,6 Mio. Euro zum 31.3.2010 zu verzeichnen (Steigerung um  62,5 %). Zwar sind die konjunkturellen Unsicherheiten noch nicht durchschritten, aber wir gehen angesichts der derzeit lebhaften Nachfrage nach Finanzierungsmitteln davon aus, dass wir das Finanzierungsergebnis 2009 in 2010 übertreffen werden. Dies umso mehr als die steigende Innovationsbereitschaft der Unternehmen auf einen immer noch problematischen Kreditmarkt trifft, was die IBB als Förderinstitut vor besondere Herausforderungen stellt. Eine gute Voraussetzung dafür bieten die Ende 2009 angesichts der Wirtschaftskrise eingeführten Programmerweiterungen im Rahmen des IBB-Wachstumsprogramms und bei den Mikrokrediten sowie unser neues Produkt "Berlin Infra" mit dem es uns jetzt auch möglich ist, Investitionen öffentlicher Unternehmen zu unterstützen.

Immobilien- und Stadtentwicklung

Mit Finanzierungszusagen über rund 63 Mio. Euro liegen wir auch bei den Darlehen im Bereich Immobilien und Stadtentwicklung Ende des 1. Quartals 2010 um rund 12% über Plan. Die Finanzierungszusagen entfallen zu rund einem Drittel auf Konsortialfinanzierungen. Auch bei der energetischen Gebäudesanierung zeigt sich mit Finanzierungszusagen über 17 Mio. Euro zum Ende des ersten Quartals 2010 schon jetzt, dass die Volumina des gesamten Vorjahres von 8,3 Mio. Euro deutlich übertroffen wird. Das neue Produkt "Berlin Infra" bietet uns im Bereich der Immobilien- und Stadtentwicklung vor allem die Möglichkeit kommunale Wohnungsbaugesellschaften bei Investitionen für eine nachhaltige, integrierte Stadtentwicklung zu unterstützen.



Herr Jens Holtkamp
Leiter Unternehmenskommunikation
Tel.: +49 (0) 30 2125 - 2960
Fax: +49 (0) 30 2125 - 2902

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