Unterschiedliche Geschwindigkeiten in Europa / Hohe Zustimmung für einheitliches europäisches Nachhaltigkeitszertifikat
Nicht nur in der Europäischen Union gilt das Gesetz der "unterschiedlichen
Geschwindigkeiten" - im Zeichen des Klimawandels kristallisieren sich auch
unter den europäischen Immobilieninvestoren unterschiedliche Tempi und
Erwartungen hinsichtlich des Megathemas \'Nachhaltigkeit\' heraus. Während sich in
Großbritannien und Deutschland in ersten Ansätzen ein Markt für "nachhaltige
Immobilien" gebildet zu haben scheint, ist in Frankreich von Goldgräberstimmung
noch wenig zu spüren. Gerade einmal 15 % der französischen Immobilieninvestoren
sind nach einer repräsentativen Umfrage von Union Investment der Meinung, dass
sich in Frankreich bereits ein veritabler Markt für nachhaltige Immobilien
herausgebildet hat. Im Vergleich hierzu machen in Großbritannien und Deutschland
44 % bzw. 41 % der befragten heimischen Immobilieninvestoren bereits eine
fortgeschrittene Marktbildung in ihren Ländern aus. Weit auseinander gehen auch
die Investorenerwartungen an ein europäisches Zertifizierungssystem. Während
circa 40 % der britischen und rund 50 % deutschen Investoren ein europäisches
Zertifikat für nachhaltige Immobilien begrüßen würden, versprechen sich in
Frankreich sogar 60 % der befragten Investoren handfeste Vorteile von einem
einheitlichen Qualitätszeichen für Europa - ein möglicher Hinweis darauf, dass
die Immobilieninvestoren die für sie relevanten wirtschaftlichen
Nachhaltigkeitsaspekte im vorhandenen französischen HQE-System nicht hinreichend
abgedeckt sehen.
"Auf dem Weg zu einem europäischen Zertifikat ist
zunächst ein einheitliches Verständnis des NachhaItigkeitsbegriffes zu
entwickeln, der die soziale Dimension der Nachhaltigkeit ebenso erfasst wie die
ökologische und wirtschaftliche. Die Vorstellungen von dem, was eine nachhaltige
Immobilie ist, gehen selbst bei den Immobilieninvestoren noch deutlich
auseinander", sagt Dr. Reinhard Kutscher, Vorstandssprecher der Union Investment
Real Estate AG. Auffällige Unterschiede zeigen sich vor allem zwischen den
Einschätzungen deutscher und britischer Immobilieninvestoren: Die Mehrheit der
befragten britischen Investoren verbindet "Nachhaltigkeit" untrennbar mit
Umweltaspekten; die "ökologische Bauweise" rangiert bei den Nennungen deutlich
vor "Energieeffizienz" oder ökonomischen Aspekten. Bei den deutschen
Immobilienprofis hingegen dominiert in der Befragung eindeutig die
wirtschaftliche Sichtweise - \'Nachhaltigkeit\' wird von der überwiegend Mehrheit
der Befragten mit "langfristiger Rendite" oder "langfristigem Ertrag"
gleichgesetzt.
Unabhängig von den divergierenden Sichtweisen: Die zweite
Nachhaltigkeitswelle hat nun offensichtlich auch die Immobilieninvestoren in den
drei untersuchten Ländern erfasst. So planen fast 60 % der in Deutschland,
Frankreich und Großbritannien befragten Immobilienunternehmen zukünftig deutlich
höherer Investitionen in nachhaltige Immobilien zu tätigen. "Die Potenziale
nachhaltiger Investments werden zunehmend entlang der gesamten
Wertschöpfungskette zu identifizieren und realisieren sein - ob im Ankauf, in
der Entwicklung des Bestandes oder im Property Management", sagt Kutscher. "Die
nächsten zwei Jahre dürften zu einer noch stärkeren Differenzierung der
Geschäftsmodelle unter den Immobilienakteuren führen."
Herr Fabian Hellbusch
Leiter Immobilien Marketing, Kommunikation
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